Erste Hilfe in Corona-Zeiten: So geht es richtig
Erste Hilfe ist im Ernstfall lebenswichtig. Gerade in Corona-Zeiten ist jedoch bei vielen die Verunsicherung groß. Doch dafür besteht kein Grund, wenn man ein paar Regeln einhält. ADAC gelbhilft klärt auf.
Die Stühle stehen eineinhalb Meter voneinander entfernt. „Der Kurs läuft unter speziellen Hygieneregeln“, erläutert Philipp Willmann. Der 23-jährige Notfallsanitäter gibt seit einem Jahr Erste Hilfe Kurse für ADAC gelbhilft. Das Unternehmen ist der Spezialist, wenn es um Prävention und Erste Hilfe geht. Der Raum wird regelmäßig gelüftet, Kontaktflächen werden desinfiziert. Bei Partnerübungen gibt es Einmalhandschuhe, keine Gruppen, die Partner bleiben in festen Kombinationen, um „Durchmischungen zu vermeiden“.
Jeder kann Erste Hilfe leisten
Doch nicht nur für die Kurse, auch am Unfallort gibt es aktuell seitens der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) im Fachbereich Erste Hilfe klare Vorschriften. „Jeder und jede muss im Rahmen der Zumutbarkeit und ohne erhebliche eigene Gefährdung Erste Hilfe leisten“, heißt es dort etwa für Erste Hilfe im Betrieb im Umfeld der Corona (SARS-CoV-2)-Pandemie. An erster Stelle stehe aber die Sicherheit des Helfenden. Wenn möglich, sollte laut DGUV der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden. Das sei aber bei Verletzungen häufig nicht möglich. „Bei direktem Kontakt sollten beide einen Mund-Nasen-Schutz tragen, der Helfende sollte Mund und Nase des Betroffenen abdecken und Einmalhandschuhe tragen“, so Willmann. Außerdem muss man nach der Ersten Hilfe die Hände gründlich reinigen und idealerweise desinfizieren.
Atem kontrollieren und Notruf absetzen
„Man sollte nicht, wie bisher in den Nahbereich, also Gesicht an Gesicht gehen, um den Luftzug zu hören und zu fühlen“, erläutert Willmann, sondern erst einmal nach Überstrecken des Kopfes durch Anheben des Kinns schauen, ob der Brustkorb sich hebt und senkt. „Wenn keine normale Atmung feststellbar ist, muss man sofort den Notruf wählen und mit der Reanimation beginnen.“
Mund und Nase bei Beatmung abdecken
Und wie sieht es nun mit der Mund-zu-Mundbeatmung in Zeiten von Corona aus?
Tatsächlich muss der Helfer bei einem Atemstillstand selbst entscheiden, ob er beatmet oder nicht. Es liegt in seinem Ermessen. Wenn er es tut, lautet die offizielle Empfehlung: Mund und Nase des Betroffenen zusätzlich mit einem luftdurchlässigen Tuch im Sinne einer „Mund-Nasen-Maske“ zu bedecken. Und Willmann ergänzt für alle, die nun Befürchtungen haben: „2019 fanden 62,4 Prozent aller außerklinischen Reanimationen im häuslichen Umfeld statt. Dort befinden sich meistens keine fremden Leute.“ Vor allem bei Kindern sei die Atemzufuhr besonders wichtig.
Das gilt besonders in Zeiten von Corona (nach DGUV):
- Wenn möglich, den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten
- Mund- und Nasenschutz für Helfer und Betroffene
- Einmalhandschuhe tragen, falls vorhanden
- Wie immer, im Notfall, den Notruf absetzen (Nummer 112)
Wer Interesse an einem Kurs oder einer Auffrischung hat, erhält nähere Informationen unter adac-gelbhilft.de
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Kontakt für Rückfragen zu dieser Medienmeldung: monika.mendat@adac-gelbhilft.de
ADAC gelbhilft: Die wichtigsten Fragen
Erste Hilfe ist wichtig, sie hilft Leben retten. Nur jeder dritte Erwachsene in Deutschland, das ergaben Studien, kann im Notfall richtig helfen. Viele haben Angst, etwas falsch zu machen, beispielsweise das Opfer zu verletzen – und tun deshalb lieber gar nichts. ADAC gelbhilft zeigt: Erste Hilfe ist im Grunde kein Problem. Man muss aber wissen, wie sie funktioniert.
1. ADAC gelbhilft steht für eine lebensrettende Dienstleistung am Menschen. Was macht dieses Unternehmen genau?
Wenn es um Prävention und Erste Hilfe geht, ist ADAC gelbhilft sozusagen der Spezialist. Das Unternehmen bildet deutschlandweit betriebliche Ersthelfer aus und bietet Kurse für Führerscheinneulinge und Privatpersonen. Die ADAC gelbhilft Akademie ist in Sachen Schulung und Fortbildung die Schmiede für Erste Hilfe Ausbilder und macht Sanitäter fit fürs tägliche Helfen.
2. Wie ist die Idee entstanden, dieses Unternehmen zu gründen?
Menschen zu helfen, hat im ADAC seit mehr als 100 Jahren Tradition. Die ADAC Straßenwacht wurde 1954 gegründet. 1970 hob in München erstmals der gelbe Hubschrauber „Christoph 1“ ab - die ADAC-Luftrettung war geboren. Seit 1973 fliegt der ADAC Ambulanzdienst kranke oder verletzte Urlauber zurück in die Heimat. Von da war der Sprung nicht mehr weit zu den ADAC gelbhilft Aus- und Weiterbildungslehrgängen im Bereich der Ersten Hilfe.
3. Was macht ADAC gelbhilft aus?
ADAC gelbhilft bietet ein vielfältiges Angebot rund um das Thema Erste Hilfe an, das von rund 100 Ausbildern deutschlandweit vermittelt wird. Die Teilnehmer erhalten bei den Kursen in einem flexiblen Ausbildungskonzept praxisnahe Lösungswege für den Notfall. So wissen sie am Ende genau, was im Fall der Fälle zu tun ist. Das vermittelt ihnen ein gutes, sicheres Gefühl. Das Motto von ADAC gelbhilft lautet darum auch: „Helfen macht glücklich, wenn man es kann!“
4. Was ist die Besonderheit im Vergleich zu anderen Anbietern?
Da gibt es mehrere Punkte: ADAC gelbhilft organisiert Kurse in Unternehmen direkt vor Ort. Termine können frei gewählt und individuelle Themenschwerpunkte gesetzt werden. Der Erste Hilfe Spezialist bietet zuverlässig alle Leistungen aus einer Hand. ADAC gelbhilft ist übrigens von der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) ermächtigt für Erste Hilfe Ausbildungen und Fortbildungen und ein AZAV-zertifizierter Bildungsträger.
5. Warum ist Erste Hilfe wichtig?
Bei Lebensgefahr entscheiden oft die ersten Minuten. Deswegen ist es so wichtig, dass Ersthelfer wissen, was sie tun, und zum Beispiel lebensrettende Sofortmaßnahmen ergreifen. Ohne Reanimation sinkt, statistisch betrachtet, die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um zehn Prozent. Leben retten könnte im Prinzip jeder. In Deutschland gibt es in diesem Bereich noch viel Luft nach oben. Die Wiederbelebung durch Laien lag 2012 bei 20 Prozent, 2019 bei 40 Prozent*. In den Niederlanden werden über 80 Prozent von Laien reanimiert.
6. Was macht gute Erste Hilfe aus?
Das ist kein Hexenwerk! Man sollte zunächst einmal beim Unfallopfer bleiben und zumindest einen Notruf absetzen. Dann wartet man, bis Hilfe kommt. Gute Ersthelfer kennen sich mit den notwendigen Schritten aus und können lebensbedrohliche Situationen auch selbst erkennen.
7. Was sind die größten Fehler?
Da gibt es eigentlich nur einen gravierenden Fehler, nämlich nichts zu tun oder einfach weiterzufahren. Wenn man sich gar nicht zu helfen weiß, sollte man zumindest einen Notruf absetzen. Dafür muss man aber zumindest die entsprechende Telefonnummer kennen. Sie lautet: 112 - europaweit.
8. Wie kann ADAC gelbhilft den Menschen die Angst vor dem Helfen nehmen?
Regelmäßiges Auffrischen der Ersten Hilfe sorgt für Sicherheit in der Praxis. Wenn die Handgriffe sitzen und man weiß, was zu tun ist, hat man auch keine Angst davor.
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