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Südbayern | 11.09.2023

Zum Schulanfang gilt‘s: Jetzt ABC-Schützen beschützen

ADAC Umfrage zeigt, Bayerns Schulwege sind im bundesweiten Durchschnitt die sichersten. Dennoch bereitet vor allem das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer den Eltern Sorge. Zum Schulanfang appelliert der ADAC an besondere Umsicht.

Kindergarten zu Ende, Schule hat begonnen
Schulanfang in Bayern: Gerade für die Erstklässler ist der Schulweg eine Herausforderung.

Morgen beginnt in Bayern das neue Schuljahr und für viele Eltern damit die tägliche Sorge, dass ihre Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen. Laut einer ADAC Umfrage* zur Schulwegsicherheit äußern 44 Prozent der befragten Eltern, dass sie das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer als größte Gefahr für ihre Kinder sehen. Vor allem Unachtsamkeit, zu schnelles Fahren und Rücksichtslosigkeit versetzt die Eltern in Sorge.

Der ADAC appelliert zum Schulanfang an alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Vorsicht und Umsicht. „Gerade für die Erstklässler ist der Schulweg eine Herausforderung. Die jungen Verkehrsteilnehmer können Situationen oftmals noch nicht korrekt einschätzen und sind daher im Straßenverkehr besonders gefährdet“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher des ADAC Südbayern Alexander Kreipl. „Gerade jetzt sind wir gefordert, besonders umsichtig zu fahren, damit die Kinder wohlbehalten zur Schule und wieder zurückkommen“, so Kreipl weiter. Im Umfeld von Schulen und in Wohngebieten sollten Verkehrsteilnehmer jederzeit bremsbereit sein. Autofahrer sollten vorausschauend und langsam fahren, stets genügend Abstand halten und das Licht einschalten.

Elterntaxis: Wenn Eltern selbst zur Gefahr werden

Auch Elterntaxis werden in der ADAC Umfrage ins Visier genommen. Zwischen 57 und 63 Prozent der Umfrageteilnehmer kritisieren, dass zu viele Eltern mit ihren Autos vor der Schule stehen und die Kinder bringen oder abholen. Dadurch entstehen auf den letzten Metern zum Klassenzimmer gefährliche Situationen.Sogar Eltern, die ihre Kinder selbst mit dem Auto zur Schule fahren, kritisieren das durch Elterntaxis entstehende Gedränge vor Schulen. Ein Lösungsvorschlag des ADAC: "Schulen können sogenannte Elternhaltestellen einrichten, um die Situation vor der Schule zu entschärfen“, erklärt Kreipl. Solche Hol- und Bringzonen sollten in der Nähe der Schule und abseits der Verkehrshauptader eingerichtet werden. Der ADAC unterstützt Schulen bei der Suche und Einrichtung von Elternhaltestelle. An die Eltern appelliert der ADAC ferner, die Kinder nur wenn es zwingend notwendig ist, mit dem Auto zur Schule zu fahren. „Es ist wichtig, dass Kinder früh und altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt werden und erlernen, den Schulweg eigenständig zu absolvieren“, betont Kreipl und ergänzt: „Risikobewusstsein und Verständnis entwickeln sie nicht, wenn sie den Verkehr nur passiv von der Rückbank erleben, weil sie von den Eltern regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden.“ Um Kinder sicher an den Straßenverkehr heranzuführen, bieten der ADAC Südbayern und die ADAC Stiftung verschiedene praxisnahe Verkehrsprogramme. Zudem appelliert der Club an Eltern, den Schulweg mit ihren Kindern aktiv zu üben. „Am besten übt man natürlich frühzeitig in den Ferien. Aber auch jetzt noch ist es hilfreicher, Kinder auf ihrem Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu begleiten und auf Risiken ausmerksam zu machen, statt sie vermeindlich wohlbehütet im Auto zur Schule zu bringen“, äußert Kreipl.

Bayerns Schulwege sicherer als anderorts

Für Eltern gibt es zum Beginn des neuen Schuljahrs aber auch eine gute Nachricht: Laut ADAC Befragung ist Bayern in Sachen Schulwegsicherheit bundesweiter Spitzenreiter. So bewerten 66 Prozent der befragten Eltern im Freistaat den Schulweg als sicher. Im Bundesdurchschnitt sind es lediglich 57 Prozent. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die relativ hohe Zahl an Schulweghelfern, die in Bayern im Einsatz sind. „Das Engagement der ehrenamtlichen Schulweghelfer ist ein großer Gewinn. Wir können in Bayern gar nicht genug Schulweghelfer haben“, betont Kreipl. Auch jetzt zum Schulbeginn werden in vielen Gemeinden noch Schulweghelfer gesucht. Wer sich vorstellen kann, sich zu engagieren, sollte direkt Kontakt zur Gemeindeverwaltung, Schule oder örtliche Polizei aufnehmen.

Mehr zu den Verkehrssicherheitsangeboten des ADAC Südbayern unter:
adac.de/verkehrssicherheit-suedbayern

* Für die ADAC Umfrage wurden über ein Online-Panel im April und Mai 2023 bundesweit insgesamt 3395 Eltern von Kindern im Alter zwischen fünf und 15 Jahren befragt. Die Stichprobe wurde bundesweit repräsentativ nach Alter und Geschlecht ausgesteuert.

(Radio)-O-Töne für Ihre Berichterstattung

Alle O-Töne stehen zum Download bereit.

Warum ist jetzt zum Schulanfang besondere Vorsicht geboten? (O-Ton 1)

Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher ADAC Südbayern: 
"Gerade zu Schulanfang ist besondere Vorsicht geboten, da für die Kleinsten – die Schulanfänger – vieles noch sehr aufregend und ganz neu ist. Vor allem auch der Weg zur Schule. Die Kleinen können die Situationen, die sich ergeben, die Geschwindigkeiten der Autos noch nicht richtig abschätzen und können auch aufgrund ihrer Körpergröße noch nicht so gut den Verkehr überblicken. Daher der Appell an alle Autofahrer, besonders vorausschauend und umsichtig zu fahren."

Wie steht es um die Schulwegsicherheit in Bayern? (O-Ton 2)

Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher ADAC Südbayern:
"Im Bereich der Schulwegsicherheit wird in Bayern seit vielen Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Es engagieren sich sehr viele Institutionen, um den Schulweg für die Kleinen sicherer zu machen. Eine ADAC Umfrage zeigt auch, dass die Eltern in Bayern den Schulweg sicherer einschätzen als im Bundesdurchschnitt. Allerdings sind viele Eltern dennoch besorgt, was vor allem das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer betrifft. Im direkten Umfeld sind vor allem auch Elterntaxis ein Problem und gefährden die Sicherheit aller Schulkinder."

Wie ist die Situation mit den Elterntaxis in Bayern? (O-Ton 3)

Alexander Kreipl, verkehrspolitischer Sprecher ADAC Südbayern:
"Leider bringen viel zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto direkt bis vor die Schule. Dabei entstehen sehr viele unübersichtliche und gefährliche Situationen für alle Kinder, die sich auf dem Weg zur Schule befinden. Daher bitten wir alle Eltern, ihre Kinder möglichst nicht mit dem Auto direkt bis zur Schule zu bringen, sondern zu Fuß gehen zu lassen. Gehen die Kinder zu Fuß zur Schule, profitieren alle davon. Die Kinder lernen das Verhalten im Verkehr von Klein auf kennen, sie sind täglich zu Fuß unterwegs – das ist gut für die Gesundheit – und sie sind sehr konzentriert, wenn sie in der Schule ankommen. Zusätzlich steigt im Schulumfeld die Verkehrssicherheit. Wer trotzdem auf das Auto angewiesen ist, sollte nicht direkt bis zum Schuleingang fahren. Besser ist es, die Kinder in etwas größerer Entfernung zur Schule, ca. 300 bis 400 Meter an einem gut geeigneten Ort aussteigen zu lassen, damit sie die letzten Meter zu Fuß zurücklegen können."

Hinweis: Bei Verwendung von O-Tönen freuen wir uns über Sendehinweise.

Audios (3)

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    O-Ton 1: Warum ist jetzt zum Schulanfang besondere Vorsicht geboten?

    mp3 0.59 MB
  •  

    O-Ton 2: Wie steht es um die Schulwegsicherheit in Bayern?

    mp3 0.73 MB
  •  

    O-Ton 3: Wie ist die Situation mit den Elterntaxis in Bayern?

    mp3 1.35 MB

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