10 Jahre „Mobil mit Köpfchen“
ADAC zeichnet die FOS/BOS in Kaufbeuren aus
Kaufbeuren. Wie viel verbraucht ein Auto, wenn man mit Vollgas und quietschenden Reifen losfährt? Und wie viel bei einem normalen Startvorgang? Ab welcher Lautstärke im Fahrzeug hören Fahrer ein Martinshorn nicht mehr? Diese Fragen stellen ADAC Moderatoren bei der Aktion „Mobil mit Köpfchen“, die die FOS/BOS in Kaufbeuren bereits zum 10. Mal zu sich eingeladen hat. Den interaktiven Anschauungsunterricht hat der ADAC Südbayern konzipiert, um den Jugendlichen die Zusammenhänge von Mobilität und Umwelt buchstäblich vor Augen zu führen und sie hinsichtlich ihres Handelns im Auto oder auf dem Motorrad zu sensibilisieren. Ein Engagement, für das die Schule vom Automobilclub ausgezeichnet wurde. Als Anerkennung überreichte Projektleiterin Anna-Lena Lachner vom ADAC Südbayern an Schulleiter Björn Mellies einen Jubiläumsscheck in Höhe von 250 Euro.
Praxisnaher Unterricht
Nach einer theoretischen Einführung schätzten die Jugendlichen den Geräuschpegel, den Treibstoffverbrauch und die Abgasemission ab, die bei verschiedenen vernünftigen und unvernünftigen Verhaltensweisen wie Kavalierstarts oder hochtourigem Fahren auftreten. Anschließend führten die Moderatoren von „Mobil mit Köpfchen“ den Jugendlichen bei Demonstrations- und Messfahrten mit einem Pkw und einem fest montierten Motorrad vor Augen, wie stark aggressives Fahren Emissionen und Geräusche nach oben treibt. Dazu wurden mithilfe eines Schallpegelmessgeräts die unterschiedlichen Lautstärken eines vorbeifahrenden Autos ermittelt. Anschließend folgten die Emissionsmessungen. Dabei wurden die Abgase zunächst eine Minute lang im Leerlauf in einem am Auspuff befestigten Ballon aufgefangen. Danach wurde ein zweiter Ballon mit konstant 3 000 Umdrehungen pro Minute aufgeblasen, der am Ende das dreifache Volumen des ersten hat. Zum Schluss konnten die jungen Erwachsenen selbst miterleben, wie schwierig es ist akustische Signale, wie beispielsweise ein Martinshorn, bei zu lauter Musik im Fahrzeug wahrzunehmen. Abschließend wurde die Aktion mit einer offenen Diskussionsrunde aller Teilnehmer beendet.
Stark gefragt
Das Konzept des „Learning by doing“ hat sich in der täglichen Praxis bewährt und ist für viele Schulen heute ein fester Bestandteil des Unterrichts. Durch die gute und langjährige Zusammenarbeit des ADAC Südbayern mit dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, sowie dem Förderpartner BMW Motorrad kann der interaktive Verkehrsunterricht den Schulen kostenlos angeboten werden. Über 80 000 Jugendliche im Führerscheinalter an Gymnasien, Berufs-, Berufsfach-, Beruflichen Ober- sowie Real- und Wirtschaftsschulen haben seit Projektstart 1999 an „Mobil mit Köpfchen“ teilgenommen und Denkanstöße für einen verantwortungsvollen, umweltbewussten Umgang mit Auto und Motorrad bekommen. Allein 2016 waren es 7 571 Teilnehmer aus 286 Klassen.