Winterpflege für das Elektroauto
ADAC gibt Tipps für E-Auto-Neulinge | Geringere Reichweite im Winter beachten
Bevor die kalte Jahreszeit endgültig Einzug hält, sollten Autobesitzer ihr E-Auto winterfit machen. Denn bei frostigen Temperaturen müssen Fahrerinnen und Fahrer von elektrischen Fahrzeugen auf einige Besonderheiten achten. Der ADAC Südbaden e.V. gibt Tipps, worauf bei Wintereinbruch geachtet werden sollte:
- Enthält das Scheibenwischwasser Frostschutzmittel? Wenn nicht muss dieses nachgefüllt werden
- Zugefrorene Türen können durch eine Türgummibehandlung mit Silikon- oder Universalspray vermieden werden
- Funktionstüchtigkeit und Einstellungen der Scheinwerfer überprüfen
- Die situative Winterreifenpflicht gilt auch für Elektroautos. Hier sollte ein ausgewogener Winterreifen gewählt werden, der gute Wintereigenschaften und einen niedrigen Rollwiderstand hat, das schont die Batteriereichweite
„Eine besondere Rolle im Winter spielen die Akkus der Elektroautos“, sagt Andreas Müller, Leiter der Abteilung Verkehr und Technik beim ADAC Südbaden. Bei niedrigen Temperaturen verringert sich die Batterieleistung und die Heizung kostet ebenfalls wertvolle Energie. „Dadurch reduziert sich die Reichweite im Schnitt um etwa zehn bis 30 Prozent“, betont der Verkehrsexperte. Im Einzelfall hängt das von der Außentemperatur, dem Einsatzszenario und der verbauten Heizungstechnologie ab. Es gibt einige Möglichkeiten, um die Reichweite im Winter zu optimieren:
- Das Elektroauto sollte - wenn möglich - über Nacht in einer Garage abgestellt werden. Das verhindert allzu starkes Auskühlen der Batterie
- Den Innenraum schon vor der Abfahrt vorheizen, solange das Auto noch am Stromnetz hängt. Viele Elektroautos sind serienmäßig mit einer Vorheizfunktion ausgestattet, programmierbar oder per App steuerbar
- Während der Fahrt die körpernahe Sitz- und Lenkradheizung einsetzen und die Innenraumheizung nur sparsam verwenden. Das spart ebenfalls Strom
- Abstand halten für mehr Akkuleistung: Eine vorausschauende Fahrweise im Stadt- und Landstraßenverkehr bringt zusätzliche Kilometer, weil weniger gebremst und beschleunigt werden muss
Generell sollten Elektroautofahrer - nicht nur im Winter - eine Reichweitenreserve für Unvorhergesehenes einplanen. Auch das Aufladen des Fahrzeugs kann bei sehr niedrigen Temperaturen länger dauern, als im Sommer.
Für wen die Reichweite ein relevantes Kriterium darstellt, sollte beim Kauf auf eine eingebaute Wärmepumpe achten. Damit kann die Batterieenergie deutlich effizienter zum Heizen genutzt werden. Wer mit seinem E-Auto die erste Wintersaison erlebt, wird Annehmlichkeiten wie die Standheizung und die schnell ansprechende Heizung zu schätzen lernen.
Bei einer vollgeladenen Batterie kann sich typabhängig gegebenenfalls ein verändertes Fahrverhalten einstellen. Da der Akku bei Minusgraden kaum Energie aufnehmen kann, reduziert sich die typische Verzögerung, die durch die sogenannte Rekuperation zu Stande kommt. Diese bremst das Auto bei der Energierückgewinnung normalerweise in Situationen ab, in denen man den Fuß vom Gas nimmt – beim Ausrollen vor der roten Ampel oder bergab.
Fahrassistenzsysteme wie ASR und ESP sorgen auf glatten Straßen für optimale Fahrstabilität trotz Rekuperation und spontan verfügbarem Drehmoment des Elektrofahrzeugs. Dennoch sollte der Gasfuß besser mit Gefühl eingesetzt werden.
Weitere Informationen, Fahrberichte und Fahrzeugtests sind unter adac.de/elektromobilitaet abrufbar.
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