Unterfahrschutz für Motorradfahrer im Nordschwarzwald

Diese Zahl ist alarmierend: auf Baden-Württembergs Straßen verunglücken jedes Jahr rund 100 Motorradfahrer!

Dabei könnten die meisten Unfälle relativ einfach entschärft werden. Denn: etwa 80 Prozent der getöteten Motorradfahrer außer Orts sterben an Hindernissen - davon fast die Hälfte an Schutzplanken. Wer nämlich bei einem Sturz von der Fahrbahn schliddert, kann nur noch beten, nicht am Stützpfosten einer Leitplanke zu landen. Diese Kollision endet eben oft tödlich!

„Deshalb haben wir 2011 die Aktion „Unterfahrschutz für Motorradfahrer“ ins Leben gerufen“, berichtet Alfred Haas. Der Verkehrsvorstand des ADAC Südbaden: „Damals haben wir im Landkreis Emmendingen erstmals auf insgesamt 380 Metern Unterfahrschutz installiert – seitdem hat sich kein tödlicher Motorradunfall mehr ereignet…“

Aufgrund der guten Erfahrung folgte nun der nächste Abschnitt! Der Ortenaukreis hat auf der Kreisstraße 5370 zwischen Allerheiligen und Ruhestein insgesamt 128 m Unterfahrschutz angebracht. Frank Scherer erklärt: „Wir investieren laufend in eine gute und zeitgemäße Infrastruktur im Ortenaukreis. Dazu gehört auch, alle Maßnahmen zu ergreifen, unsere Straßen so verkehrssicher wie möglich zu machen. Neben der Fahrbahnsanierung dieser 14 Kilometer langen Strecke in den letzten zwei Jahren, die hoch zum Gebiet zwischen Mummelsee und Ruhestein führt, minimieren wir mit dem Einbau des Unterfahrschutzes insbesondere für Motorradfahrer Unfallfolgen.“ Der Landrat freute sich daher sehr, „dass der ADAC die Baumaßnahme mit seinem Förderprogramm unterstützt hat.“

Damit haben der Ortenaukreis (mit der Anbringung) und der ADAC Südbaden (mit der Förderung von 5.000 Euro) eine weitere beliebte Motorradstrecke entschärfen können. Und wenn es nach Alfred Haas geht, soll es dabei nicht bleiben. Der Verkehrsvorstand des ADAC Südbaden: „Jährlich soll an rund 90 besonders unfallträchtigen Stellen im Land dieser lebensrettende Schutz an den Leitplanken angebracht werden!“