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Südbaden | 05.12.2020

Statement des ADAC Südbaden zur geplanten Modellkommune Freiburg für Tempo 30 in der ganzen Stadt

Der ADAC Südbaden begrüßt grundsätzlich eine einheitliche innerörtliche Temporegelung / Für Durchgangs- und Hauptverkehrsstraßen schlägt der Club nach entsprechenden Sicherheitsbetrachtungen weiterhin Tempo 50 vor

Die Anstrengungen der Stadt Freiburg für eine nachhaltige Mobilität und mehr Verkehrssicherheit zielen aus Sicht des ADAC Südbaden in die richtige Richtung. „Wir begrüßen grundsätzlich eine einheitliche innerörtliche Temporegelung, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den vorhandenen Schilderwald in der Stadt zu reduzieren“, sagt Clemens Bieniger, Vorsitzender des ADAC Südbaden. Er ergänzt: „Wir möchten die Stadt Freiburg in ihren Bemühungen für eine nachhaltige Verkehrswende unterstützen und schlagen für Durchgangs- und Hauptverkehrsstraßen erweiterte Sicherheitsbetrachtungen vor, um gegebenenfalls von der Regelgeschwindigkeit von 50 km/h abzuweichen.“

Die vorgebrachte Forderung nach Tempo 30 als generelle innerörtliche Regelgeschwindigkeit ist aus Sicht des ADAC Südbaden weder unter Sicherheits- noch unter Umweltaspekten zielführend. Im Gegenteil: Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen konterkariert deren Funktion, den Verkehr fließen zu lassen. „Unerwünschte Ausweichverkehre über Schleichwege durch sensible Wohngebiete würden damit für die Autofahrer attraktiver. Tempo-30-Zonen in Wohngebieten haben sich hingegen bewährt“, berichtet Alfred Haas, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik beim ADAC Südbaden. Auch die Anordnung von Tempo 30 vor Schulen oder Kindergärten an Hauptverkehrsstraßen kann sinnvoll sein.

Gegen Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit spricht auch die Beeinträchtigung von Bussen und Straßenbahnen. Folge sind Fahrzeitverluste im ÖPNV und höhere Betriebskosten. Tempo 30 als städtische Regelgeschwindigkeit ist auch aus Umweltgründen nicht zielführend. Nach einer Studie des ADAC reduziert Tempo 30 weder den Ausstoß von Stickoxid noch den des Klimagases CO2.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die Grenzen und Möglichkeiten einer einheitlichen Temporegelung für die Verkehrssicherheit, den Klimaschutz und die Lebensqualität in Freiburg zu analysieren. Daher empfiehlt der ADAC Südbaden, eine mögliche Temporeduzierung zunächst auf zwölf Monate zu befristen und die Maßnahme in diesem Zeitraum fortlaufend zu prüfen und wissenschaftlich zu begleiten. „Der ADAC Südbaden stellt sich für dieses Vorhaben sowie für weitere zielführende Lösungsansätze gerne als Projektpartner zur Verfügung“, ergänzt Clemens Bieniger.

 


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