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Südbaden | 11.12.2023

So kommen Elektroauto-Fahrer gut durch den Winter

ADAC: Kein Grund zur Sorge bei Minusgraden im Stau / Vorheizen erhöht die Reichweite

Bei winterlichen Minusgraden steigt bei Elektroautofahrern oft die Sorge vor schwindender Reichweite – insbesondere, wenn sie in einen Stau geraten. Um dem entgegenzuwirken, wird häufig die Heizung heruntergedreht. Hier gibt der ADAC Entwarnung: „Die Heizung kann in einer staureichen Winternacht selbst ohne Sparmaßnahmen mehrere Stunden auf Wohlfühltemperatur laufen – vorausgesetzt, der Akku ist bei Staubeginn noch ausreichend voll“, erklärt Andreas Müller, Leiter Abteilung Verkehr, Technik und Umwelt beim ADAC Südbaden. Aus Sicherheitsgründen sollte im Falle eines Staus zudem nie an der Beleuchtung gespart werden und das Standlicht immer eingeschaltet sein.

Der ADAC hat mehrere Elektroautos auf ihre Kältetauglichkeit getestet. Das Ergebnis: Elektroautos benötigen circa 1,5 bis 2 kW Leistung, um den Innenraum bei minus 10 Grad Außentemperatur konstant auf 20 Grad zu erwärmen. In einem zwölfstündigen Stau – was ein äußerst seltenes Szenario darstellt – wäre demnach mit einem Stromverbrauch von 18 bis 24 Kilowattstunden zu rechnen. Die meisten Elektroautos haben heutzutage Akkus mit deutlich größerer Kapazität verbaut.

„Grundsätzlich ist bei niedrigen Temperaturen das Heizen für den höheren Verbrauch von Elektroautos ausschlaggebend“, sagt Andreas Müller. Während Benziner und Diesel hierfür die Abwärme des Motors nutzen können, brauchen
E-Autos Strom, um die Luft zu erwärmen. Diese Energie steht dann nicht mehr zum Fahren zur Verfügung. Bei niedrigen Außentemperaturen muss bei E-Autos neben dem Innenraum auch der Akku auf Wohlfühltemperatur gebracht werden; er arbeitet zwischen 20 und 40 Grad Celsius am besten. Im Schnitt steigt der Verbrauch von E-Autos im Winter deshalb um 20 bis 30 Prozent; im Kurzstrecken-betrieb kann im Extremfall die Reichweite sogar um bis zu 50 Prozent sinken.

E-Autos heizen relativ schnell und verfügen über eine Standheizung, die sich in den meisten Fällen unkompliziert über eine Smartphone-App steuern lässt. „Wer sein Auto vor Fahrtbeginn noch an der Ladesäule oder Wallbox vorheizt, verbraucht zumindest für das erste Erwärmen keinen Strom aus dem Akku und kann damit die Reichweite steigern“, erläutert Andreas Müller.

Die körpernahen Heizsysteme wie Sitz- und Lenkradheizung vermitteln eher eine Wohlfühltemperatur als die normale Umluftheizung über das Gebläse. „Die Nutzung dieser Heizsysteme neben der Luftheizung hilft auch, Energie zu sparen“, lautet der Tipp von Andreas Müller.

Weitere Winter-Tipps für E-Autofahrer:

• Wenn möglich in einer Garage parken, um ein extremes Auskühlen des Akkus zu vermeiden.

• Türen und Fenster nicht länger offenhalten als notwendig.

• Manche Elektroautos bieten eine Sparfunktion, bei der vorwiegend der Fahrerplatz beheizt wird.

• Kurze Fahrten mit langen Standzeiten vermeiden, da der Innenraum und die Batterie abkühlen und immer wieder neu aufgeheizt werden müssen.

• Viele Hersteller bieten ihre E-Autos mit einer Wärmepumpe als Extra an. Ist die Reichweite im Winter ein relevantes Kriterium, kann diese Investition sinnvoll sein.

Weitere Informationen gibt es unter www.adac.de und www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/info/elektroauto-reichweite-winter/
 

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