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Südbaden | 04.08.2018

Tolle 12. Schauinsland Klassik 2018

103 Oldtimer und ein Elektroauto

„Schon als Jugendlicher bin ich früher zu den Bergrennen den Schauinsland hochgelaufen, später dann beim letzten Rennen 1984 mit einem total unterlegenen Auto selbst mitgefahren“, erinnert sich Jörg Pöhlemann aus Bad Krozingen an die Anfänge seiner Begeisterung für die Schauinsland Klassik.

Heute gehört er mit seiner Frau Fabiola längst zu den Stammgästen der Oldtimer-Rallye. „Genau vor 15 Jahren sind wir zum ersten Mal mitgefahren“, erinnert die sich und schwärmt. „Die Streckenführung hier ist stets etwas ganz Besonderes. Wir kommen immer wieder auf Sträßchen, die selbst wir als Einheimische noch nie zuvor gefahren sind.“

Da es den restlichen 102 Teilnehmern genauso ging, wie dem Ehepaar Pöhlemann und dazu tausende von begeisterten Fans entlang der Strecke sowie an den Etappen- und Zielorten dem rollenden Museum fröhlich zuwinkten, wurde die zwölfte Auflage der Schauinsland Klassik wieder einmal zu einer faszinierenden Oldtimerparade!

Kein Wunder, dass die Organisatoren des ADAC Südbaden und des Freiburger Motorsportclub (FMC) mit der Sonne um die Wette strahlten. „Dass trotz der hochsommerlichen Temperaturen so viele Menschen auf den Beinen waren, zeigt das ungebrochene Interesse an den Oldtimern“, freute sich Clemens Bieniger. Besonders angetan war der Vorsitzende des ADAC Südbaden von der Atmosphäre auf dem Freiburger Münsterplatz. „Hier standen die Zuschauer bei der Zieleinfart in Vierer- und Fünferreihen: das war Emotion pur!“

Auftakt zur diesjährigen Rallye war am Donnerstagabend, als die ersten Veteranen zur technischen Abnahme eintrafen. Neben den drei „richtig alten“, einem Alvis TA14/21 (Baujahr 1941), einem Fiat 508 C 1100 Sports aus dem Jahr 1937 und dem 1930 gebauten Ford Model A Boattail Racer von Robert Krause und Benjamin Drescher aus Hinterzarten freute sich das interessierte Publikum vor allem auf diese fünf tollen Fahrzeuge: auf einen MB 190 Ponton Rallye (Baujahr 1958), einen Porsche 356 A Cabrio aus dem Jahr 1959, einen MB 230 SL Rallye Pagode (1963), einen Fiat 131 Abarth Stradale von 1976 und einen Audi Sport Quattro, Jahrgang 1986.

Überraschend tauchte dort auch ein Elektroauto auf. Rafael de Mestre war im Mai von der E-Cart-Trophy am Schluchsee so fasziniert, dass er sich kurzerhand mit seinem Tesla Model S unter die Oldies mischte – aus gutem Grund. Denn der Wagen des IT-Projektleiters aus Bukarest mit dem Baujahr 2013 ist eines der ältesten Tesla Modelle Deutschlands. Trotzdem bekam de Mestre beim Anblick der „richtigen“ Oldtimer große Augen: „Mit ganz vielen Autos, die hier stehen, habe ich als kleines Kind in Miniaturausgabe gespielt. Deshalb ist das eine ganz bezaubernde Veranstaltung.“

Die am Freitag um 13.01 Uhr mit dem ersten Start in die Gänge kam. Es folgte eine 244 km lange Runde: zuerst über die legendäre Schauinsland-Bergstrecke, dann steil hinab in das Münstertal, wieder bergauf nach Neuenweg, von dort in das große Wiesental bis Kandern und nach einer großen Schleife rund um den 1165 Meter hohen Blauen nach Müllheim im Markgräflerland. Über Badenweiler, Sulzburg und Münstertal ging es noch einmal zum Schauinsland, bevor am Etappenziel auf dem Freiburger Münsterplatz der Abend beim traditionellen Oldtimerhock und bei der Freiburger Weinkost („Oechsle und PS“) gemütlich ausgeklungen ist.

Die zweite Etappe am Samstag begann um 8.30 Uhr erneut am Konzerthaus und hatte als Auftakt wieder Freiburgs berühmten Hausberg zum „Einrollen“ im Bordbuch stehen. Dieses Mal lenkten die Pfeile den Tross aber im Münstertal über das Wiedener Eck in die Belchen-Region und über Todtmoos tief hinein in den Hotzenwald. Dort führte die Route an den beiden berühmten Schwarzwälder Brauereistandorten Waldhaus und Rothaus vorbei.

Nach einer Mittagspause in Bonndorf und traumhafter Fahrt durch die wildromantische Wutachschlucht ging es weiter über Löffingen nach Titisee-Neustadt, von dort über verträumte Sträßchen ein letztes Mal auf über 1.000 Meter hoch zum Thurnerpass. Über den Spirzen und durch das Dreisamtal endete die Schauinsland Klassik 2018 nach insgesamt 492 Kilometer nachmittags am Freiburger Karlsplatz – und abends feierlich bei der großen Siegerehrung im Konzerthaus.

Dort jubelten, zu ihrer eigenen riesigen Überraschung, Jörg und Fabiola Pöhlemann am meisten. Die beiden gewannen nämlich mit ihrem Lancia Beta Monte Carlo von 1978 die Gesamtwertung – und kündigten freudestrahlend an: "Nächstes Jahr sind wir natürlich wieder mit dabei, wollen unseren Titel gerne verteidigen...!"

Mehr: www.schauinsland-klassik.de
 

 

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