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Südbaden | 12.10.2022

Sicher durch den Herbst: Langsam fahren, Licht an!

Nebel, tiefstehende Sonne und Wildwechsel sorgen für erhöhtes Unfallrisiko im Straßenverkehr / ADAC Südbaden gibt Tipps für Autofahrer

Auftretender Nebel, rutschige Straßen, tiefstehende Sonne und plötzlicher Wildwechsel können in den Herbstmonaten zu kritischen Situationen auf den Straßen führen. Viele Autofahrer unterschätzen die Gefahren. „Langsam fahren, Abstand halten und Licht an – so lauten die goldenen Regeln für den Herbst“, sagt Andreas Müller, Leiter Abteilung Verkehr und Technik beim ADAC Südbaden. Der ADAC Experte hat weitere Tipps, wie Autofahrer sicher durch den Herbst kommen.

Fahren bei Nebel
Bei Sichtbehinderungen durch aufziehenden Nebel sollten Autofahrer vorsichtig, vorausschauend und mit ausreichend Abstand fahren sowie jederzeit bremsbereit sein. Überholmanöver und Ablenkungen sollte man vermeiden. „Als Faustformel gilt: Mindestabstand ist gleich Geschwindigkeit. Das heißt, bei Tempo 50 sollte man mindestens 50 Meter Abstand zum Vordermann halten – das entspricht dem Abstand zwischen den Leitpfosten am Fahrbahnrand“, erläutert der Experte.

Zur besseren Sichtbarkeit sollten Autofahrer das Abblendlicht manuell einschalten. „Die Lichtautomatik vieler Fahrzeuge schaltet das Abblendlicht nicht unbedingt automatisch ein, sondern nur bei Dunkelheit“, so Andreas Müller. Vor Fahrtantritt ist es ratsam, die Scheinwerfer zur reinigen und von Feuchtigkeit zu befreien.

Für die Nutzung der Nebelschlussleuchte gelten strenge Vorgaben: Sie darf inner- wie außerorts nur bei Sichtweiten unter 50 Metern benutzt werden. „Wird die Sicht besser, muss die Nebelschlussleuchte wieder ausgeschaltet werden. Wer sich nicht daran hält, droht ein Verwarnungsgeld von 20 Euro“, erklärt Andreas Müller.

Nebelscheinwerfer dagegen dürfen immer dann eingeschaltet werden, wenn die Sichtweite erheblich reduziert ist. Sobald sich die Sichtverhältnisse bessern, muss man auch die Nebelscheinwerfer wieder ausschalten.

Tiefstehende Sonne
Wer bei tiefstehender Sonne morgens oder abends während des Berufsverkehrs geblendet wird, kann Ampeln und Verkehrszeichen schlechter erkennen und auch zu Fuß Gehende, Rad- oder Motorradfahrende leicht übersehen. Besonders gefährlich wird es in Kurven, auf Kuppen oder auch bei Ein- und Ausfahrten von Tunneln und Unterführungen. „Alle Verkehrsteilnehmer sollten deshalb vorausschauend fahren und die Geschwindigkeit anpassen“, rät Andreas Müller. Zudem sollten die Frontscheiben stets sauber sein, die Scheibenwischer funktionstüchtig und das Wischwasser immer aufgefüllt sein. Wer mit Sonnenbrille Auto fährt, sollte diese regelmäßig putzen.

Wildwechsel
Im Herbst müssen Autofahrer besonders in den Morgen- und Abendstunden mit häufigerem Wildwechsel rechnen. Die größte Gefahr droht an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern in der Dämmerung und bei Dunkelheit. „Hier gilt: Fuß vom Gas, ausreichend Abstand zum Vordermann halten und den Fahrbahnrand beobachten“, rät Andreas Müller.

Befindet sich ein Tier bereits am Fahrbahnrand, sollten Autofahrer bremsen, das Fernlicht ausschalten und durch Hupen versuchen, das Wild zu vertreiben. Mit den Scheinwerfern aufzublenden, bewirkt eher das Gegenteil. Andreas Müller: „Das grelle Licht irritiert die Tiere, sie verlieren die Orientierung.“ Und wichtig: Ein Tier kommt selten allein. Quert ein Reh oder Wildschwein die Fahrbahn, sind Nachzügler meist nicht weit.

Ist ein Zusammenstoß trotz vorsichtiger Fahrweise nicht zu vermeiden, auf keinen Fall unkontrolliert ausweichen. Die Gefahren für sich selbst (zum Beispiel durch einen Baumaufprall) und den Gegenverkehr oder nachfolgenden Verkehr sind in der Regel gefährlicher als der Zusammenstoß mit dem Wild. Sicherer ist es, so stark wie möglich zu bremsen und im Moment des Aufpralls das Lenkrad gut festzuhalten.

Ist es zu einem Unfall gekommen: Fahrzeug am Straßenrand abstellen, Warnblink-anlage einschalten, zum eigenen Schutz Warnweste anlegen, Warndreieck aufstellen und die Polizei oder den Jagdpächter informieren. Diese stellen die Wildunfallbescheinigung aus, die der Autofahrer zur Schadenregulierung mit der Versicherung benötigt.

Für den Ernstfall perfekt vorbereitet
Im Herbst ist im Straßenverkehr ein Höchstmaß an Konzentration und Fahrkönnen gefragt. „Alles Fertigkeiten, die in einem Fahrsicherheitstraining geübt werden“, erklärt Andreas Müller. Unter der Anleitung erfahrener Trainer werden in den Ganztageskursen Ausweichmanöver, Gefahrenbremsungen und die richtige Kurventechnik trainiert, damit die Teilnehmer für den Ernstfall perfekt vorbereitet sind.

Weitere Informationen zu den ADAC Trainings auf den Fahrsicherheitsanlagen in Breisach und Steißlingen gibt es unter www.adac-sicherheitstraining-suedbaden.de

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