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Südbaden | 28.07.2020

Endlich Ferien! Urlaubszeit mit Staugefahr

ADAC Stauprognose für Baden-Württemberg: Baustellen auf A5 und A6 sorgen für längere Staus / Weniger Reiseverkehr durch geändertes Reiseverhalten / Sonntag größte Staubelastung

Der ADAC Südbaden rechnet am ersten Ferienwochenende vom 31. Juli bis 2. August mit einem insgesamt geringeren Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür ist das geänderte Reiseverhalten in Folge der Corona-Pandemie. „Autofahrer in Baden-Württemberg müssen sich an den bekannten Nadelöhren dennoch auf zähfließenden Verkehr und längere Staus einstellen“, sagt Andreas Müller, Abteilungsleiter Verkehr und Technik beim ADAC Südbaden. „Gerade an Baustellen könnte es zu längeren Staus kommen.“ In Baden-Württemberg beginnen die Sommerferien am 30. Juli. Bayern startet in die zweite Ferienwoche, während in vielen norddeutschen Bundesländern die schulfreie Zeit in Kürze endet.

Sonntag mit größter Staubelastung
Die Reisewelle für den Sommerurlaub setzt ab Freitagmittag auf den Autobahnen in Baden-Württemberg ein. Für alle, die an das Wochenende gebunden sind, gibt es am Freitag vor 10 Uhr und nach 18 Uhr sowie am Samstag in den frühen Morgenstunden vor 8 Uhr oder nach 16 Uhr die besten Chancen, zumindest den größten Staus zu entgehen. Der Sonntag dürfte durch Kurzurlauber und zahlreiche Autofahrer, die zu Tagesausflügen unterwegs sind, der stauträchtigste Tag des Wochenendes werden. Ab 11 Uhr steigt die Belastung auf den Straßen und wird auch am Abend aufgrund des Rückreiseverkehrs erst ab 19 Uhr geringer.

Zeitlich flexible Urlauber sollten am Montag oder Dienstag in der ersten Ferienwoche starten, hier rechnet der ADAC mit mehr Ruhe auf den Autobahnen. Ab Mittwoch beginnt bereits die zweite Reisewelle, die deutlich stärker ausfallen könnte als am ersten Ferienwochenende.

Für die Fahrt rät der ADAC Südbaden ausreichend Getränke mitzunehmen und regelmäßig Pausen einzuplanen. „So bleibt die Konzentration hoch und die körperliche Belastung wird reduziert“, sagt Andreas Müller.

Baustellen sorgen für Staus
Auf der A5 bremst eine beidseitig eingerichtete, acht Kilometer lange Baustelle zwischen Rastatt Nord und der Anschlussstelle Baden-Baden den Verkehr aus. Autofahrer in Richtung Süden als auch in Richtung Norden sollten hier mit erheblichen Behinderungen rechnen. Die Lage dürfte sich nach dem 9. September entspannen, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

Rückstaus bei hohem Verkehrsaufkommen drohen auf der A5 an den Autobahn-kreuzen Karlsruhe und Walldorf sowie an den dazwischen liegenden Baustellen. Seit den Lockerungen im Reiseverkehr Mitte Juni war insbesondere die Strecke auf der A 5 in nördlicher Richtung zwischen Karlsruhe und dem Walldorfer Kreuz mittwochs und freitags mehrfach mit langen Staus von 14-18 km Länge belastet. Hier sorgen drei Baustellen - bei Bruchsal, Kronau und St. Leon-Rot – für zähflüssigen Verkehr.

Zu den besonders gefährdeten Autobahnabschnitten in Baden-Württemberg zählt auch die A6 zwischen Kreuz Walldorf und Kreuz Weinsberg. Mehrere Baustellen mit gesperrten Fahrstreifen könnten dort für größere Verzögerungen sorgen.

Die A 7 ist zwischen Dinkelsbühl/ Fichtenau und Ellwangen von Sanierungsarbeiten am Virngrundtunnel betroffen. Die Weströhre soll erst im Oktober 2020 fertig-gestellt sein. Autofahrer müssen auf die bereits sanierte Oströhre des Tunnels ausweichen, wo nur ein Fahrstreifen je Fahrtrichtung zur Verfügung steht.

Auf der A8 sollten sich Reisende zwischen Dreieck Karlsruhe und Dreieck Leonberg auf Staus einstellen.

Corona verändert das Reiseverhalten
Wie sich die Corona-Pandemie auf den Reiseverkehr auswirkt, zeigt die Auswertung der ADAC Verkehrsdatenbank. Anzahl und Länge der Staus blieb an den Ferienwochenenden bisher zwischen 20 und 30 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. „Wir rechnen jedoch mit einer deutlichen Zunahme des Verkehrs auf den Zufahrten der Erholungsgebiete, vor allem auf den Bundes- und Landstraßen. Die Fahrt an den Bodensee oder zum Wandern in den Schwarzwald kann deshalb deutlich länger ausfallen“, erklärt Andreas Müller.

Viele Deutsche verzichten in der Corona-Krise auf Fernreisen mit dem Flugzeug und weite Autofahrten. Stattdessen wollen sie den Urlaub lieber in der Heimat verbringen oder beschränken sich auf Tagesauflüge.

Eine weitere Folge der Corona-Pandemie ist die Verlagerung der Hauptreise-richtung: Die Lage auf den beliebten Nord-Süd-Strecken ist entspannter als sonst. Reisende wählen nicht unbedingt ihre Standardrouten und Urlaubsorte, sondern nutzen auch Ost-West-Straßenverbindungen. So fahren Urlauber zum Beispiel von Heilbronn in den Bayerischen Wald oder von Regensburg an den Bodensee.

Lkw-Fahrverbot und Lage im Ausland
In Baden-Württemberg wurde dieses Jahr das übliche Ferienfahrverbot für Lkw an den Samstagen im Juli und August aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt. Wieder in Kraft ist seit dem 1. Juli aber das Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen von 0 bis 22 Uhr.

Die Fahrt durchs Ausland wird ebenfalls störungsfreier verlaufen als in den Vorjahren. Deutlich weniger Urlauber besuchen dieses Jahr Ziele im Ausland. Trotzdem herrscht auf den klassischen Urlauberrouten nicht immer freie Fahrt. Dazu zählen die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken-, Rheintal- und Gotthard-Route. Zudem sind die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten betroffen.

ADAC erweitert Leistungen für sorgenfreies Reisen
Der ADAC hat für alle Plus- und Premium-Mitglieder seine Leistungen erweitert und übernimmt zusätzlich anfallende Übernachtungs- und Heimreisekosten, sollte während einer Reise eine Corona bedingte Quarantäne von den Behörden angeordnet werden. Zudem bezahlt der ADAC einen Covid-19-Test, wenn dadurch eine schadenmindernde Wirkung zu erwarten ist – beispielsweise, weil so eine frühere Heimreise möglich würde. Die Leistung gilt grundsätzlich weltweit. Ausnahme: Bereits vor der Abreise lag eine Reisewarnung für das betroffene Land oder den spezifischen Ort vor.

Staugefährdete Strecken in Süddeutschland:
• A 5 Karlsruhe – Basel
• A 6 Mannheim – Nürnberg
• A 7 Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
• A 8 Stuttgart – München – Salzburg
• A 9 Nürnberg – München
• A 81 Stuttgart – Singen
• A 93 Inntaldreieck – Kufstein
• A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
• A 96 München – Lindau
• A 99 Umfahrung München

Baustellen in Baden-Württemberg mit Staugefahr (in beiden Richtungen):
• A 5 Karlsruhe - Basel zwischen Rastatt-Nord und Raststätte Baden-Baden
• A 5 Heidelberg - Karlsruhe zwischen Kreuz Walldorf und Kronau und zwischen Bruchsal und Karlsruhe Nord
• A 6 Heilbronn – Nürnberg zwischen Heilbronn/Neckarsulm und Kreuz Weinsberg
• A 6 Heilbronn – Mannheim zwischen Heilbronn/Untereisesheim und Bad Rappenau
• A 6 Heilbronn – Mannheim zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg
• A 7 Ulm – Würzburg zwischen Ellwangen und Dinkelsbühl/Fichtenau (Baustelle Virngrundtunnel)
• A 8 Stuttgart – München zwischen Wendlingen und Esslingen
• A 8 Karlsruhe – Stuttgart zwischen Karlsruhe und Karlsbad

Unter dem Begriff „Corona“ hat der ADAC auf seiner Intranetseitewww.adac.de viele hilfreiche Informationen für Reisende zusammengestellt, die auch für Nichtmitglieder zugänglich sind.
 

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