Darauf sollten Verbraucher beim Kauf von Winterreifen achten
Winterreifen durch hohe Energie- und Rohstoffpreise ein Fünftel teurer als 2021 / Gebrauchte Winterreifen und Ganzjahresreifen als Alternative
Verbraucher müssen aktuell in fast allen Bereichen des Lebens mit steigenden Kosten rechnen. Diese Entwicklung macht sich auch bei den Winterreifen-Preisen bemerkbar: So sprechen Experten von einer Teuerungsrate von bis zu 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, da wichtige Rohstoffe wie Ruß und Synthetik-Kautschuke knapp geworden sind. Als Preistreiber wirken sich zudem die hohen Energie- und Rohstoffpreise aus: Erdöl ist das entscheidende Vorprodukt bei synthetischen Kautschuken für Autoreifen, die Verarbeitung ist sehr energieintensiv. Wer für die kalte Jahreszeit eine neue Bereifung für sein Fahrzeug benötigt, kann mit gebrauchten Winterreifen oder Ganzjahresreifen einiges an Kosten sparen. Der ADAC Südbaden hat wichtige Tipps für den Reifenwechsel zusammengestellt.
In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht
Eine generelle Winterreifenpflicht, die an ein bestimmtes Datum anknüpft, gibt es in Deutschland nicht. Stattdessen gilt eine situative Winterreifenpflicht: Bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Glatteis, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte darf man nur mit Winterreifen fahren.
Eine grobe Orientierung für den Reifenwechsel bietet die „O-bis-O“-Faustregel: Von Oktober bis Ostern fährt das Auto mit Winterreifen, danach wird es Zeit für einen Wechsel zu den Sommerreifen. Der ADAC rät deshalb Autofahrern, sich zeitnah um einen Werkstatttermin zu kümmern. „Die Werkstätten sind in den nächsten Wochen Zeit erfahrungsgemäß stark ausgelastet. Wenn noch eine neue Bereifung bestellt werden muss, dauert das zusätzlich. Autofahrerinnen und Autofahrer, die die Reifen nicht selbst wechseln möchten, sollten daher frühzeitig einen Termin vereinbaren“, empfiehlt Andreas Müller, Leiter Abteilung Verkehr und Technik beim ADAC Südbaden.
Bei gebrauchten Reifen auf Sicherheit achten
Günstiger als neue Winterreifen sind gute Gebrauchte. Hier ist es wichtig, auf einige sicherheitsrelevante Faktoren zu achten. „Der Reifen sollte nicht älter als sechs Jahre alt sein, keine sichtbaren Schäden aufweisen und noch mindestens vier Millimeter Profiltiefe haben“, erklärt Andreas Müller. Ob genug Profiltiefe vorhanden ist, lässt sich ganz einfach mit dem silbernen Rand einer Zwei-Euro-Münze nachmessen, der genau vier Millimeter breit ist. Er sollte beim Einstecken in den Reifen nicht mehr zu sehen sein.
Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe liegt zwar bei 1,6 Millimetern, ADAC Tests haben aber bewiesen, dass ein Profil über vier Millimetern für mehr Sicherheit bei Schnee, Schneematsch und Nässe sorgt. Die passende Reifengröße kann im Fahrzeugschein des Autos nachgelesen werden. Darüber hinaus müssen Winterreifen mit dem Alpine-Symbol, einer Schneeflocke im dreigezackten Berg, gekennzeichnet sein.
Ganzjahresreifen als Alternative
Eine Alternative zu den klassischen Sommer- und Winterreifen sind Ganzjahresreifen. „Die Fahreigenschaften von Ganzjahresreifen haben sich in den letzten Jahren stark verbessert. Diese Reifen sind bei unseren Wetterverhältnissen eine echte Alternative für Autofahrende, die nicht in den Skiurlaub oder in die Berge fahren“, sagt Andreas Müller. Durch die dann nicht mehr notwendigen Reifenwechsel im Herbst und Frühling und optional wegfallenden Einlagerungskosten kann einiges an Geld gespart werden. Dabei sollte man sich im Klaren sein, dass der Ganzjahresreifen immer ein Kompromiss zwischen einem guten Sommer- und einem guten Winterreifen ist, so der Experte.
Alles zum Thema Reifenkauf, Winterreifenpflicht und eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie man die Reifen selbst wechseln kann, gibt es online unter www.adac.de
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