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Südbaden | 02.05.2022

Am Stadttunnel führt kein Weg vorbei

Mobilitätsbündnis in Freiburg fordert den Bau des geplanten Stadttunnels / Bauvorhaben eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte für die Stadtentwicklung

Die Partner des neu gegründeten Mobilitätsbündnisses in Freiburg, ADAC Südbaden, Handwerksammer Freiburg, Handelsverband Südbaden, Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, DEHOGA Freiburg und z’Friburg in der Stadt sind besorgt über den bröckelnden Rückhalt im Gemeinderat zum geplanten Stadttunnel und stellen sich angesichts der fortgeschrittenen Planungen geschlossen hinter das Projekt.

Aus Sicht des Mobilitätsbündnisses ist der Tunnel eines der bedeutendsten Verkehrsprojekte der Stadtentwicklung und ein wesentlicher strategischer Baustein, um den oberirdischen Durchgangsverkehr zwischen Kronenbrücke und Brauerei Ganter zu entlasten. Er bildet die Basis für eine leistungsfähige Hauptverkehrsachse, die eine gute Anbindung und Erreichbarkeit der Innenstadt gewährleistet. „Die Verlagerung des Verkehrs in den Tunnel bringt einen deutlichen Mehrwert für Freiburg als Oberzentrum der Region und für die Menschen vor Ort. Der Tunnel ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt für eine nachhaltige Mobilität in der Stadt“, erklärt Clemens Bieniger, Vorsitzender des ADAC Südbaden.

Mit dem Tunnel wird darüber hinaus vorhandener Verkehrsraum durchdacht umgewidmet – so entsteht trotz der baulichen Dichte eine große Fläche für alle Verkehrsteilnehmer, die zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrs-mitteln unterwegs sind. Durch die Verkehrsberuhigung an der Oberfläche sinkt die Schadstoff- und Lärmbelastung, die Verkehrssicherheit und die Aufenthaltsqualität steigt. „Ein positiver Effekt für alle Anwohner, aber auch für den Handel und die Dienstleistungsunternehmen in der Umgebung“, sagt Clemens Bieniger.

Für Roland Fitterer, Präsident des Handelsverbands Südbaden, liegen die Vorteile des Stadttunnels ebenfalls auf der Hand: „Der oberirdische Verkehr wird in hohem Maße reduziert, die Unfallgefahren gesenkt und der Transitverkehr unsichtbar unter die Erde geführt. Durch den damit einhergehen, zügigen Verkehrsfluss – kein Stop-and-go, wie oftmals aktuell – kommt es zu Abgasverringerungen und die Anwohner erfahren eine spürbare Lärmentlastung. Zusätzlich bietet der Tunnel städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere am Dreisamufer.“

Dass der Stadttunnel im Freiburger Osten seit Jahren die umliegenden Stadtteile und Gemeinden entlastet, betont auch Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg: „Der Tunnel ist ein nicht mehr wegzudenkender langfristiger Erfolg für die Verkehrsplanung in und um Freiburg. Dies zeigt: Eine Verlängerung des Stadttunnels erhöht nicht nur die Lebensqualität entlang der Dreisam enorm, auch der Reise- und Güterverkehr, der durch Freiburg muss, erhält einen besseren Durchfluss. Für das Handwerk ist durch den Weiterbau des Freiburger Stadttunnels eine deutliche Verbesserung bei der Erreichbarkeit von Baustellen und Kunden zu erwarten. Zudem sollte generell der Ausbau überregionaler Verkehrsachsen nicht aus dem Blickwinkel geraten, etwa die Querverbindung am Hochrhein A98.“

Alwin Wagner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer bei der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, sieht im Stadttunnel die einzige Möglichkeit, den Straßenverkehr durch die Stadt Freiburg in verträgliche Bahnen zu lenken. „Auf der gesamten Länge von 200 km gibt es durch den Schwarzwald keine ähnlich leistungsfähige Ost-West-Verbindung wie die B 31. Menschen und Unternehmen im Schwarzwald werden daher auch in Zukunft auf diese Verkehrsachse angewiesen sein. Hier müssen wir als Region gemeinsam Lösungen finden.“

Die Gefahr einer Abschwächung der Verkehrswende durch den Tunnel ist nach Ansicht des Mobilitätsbündnisses nicht gegeben. „Auch bei einer zunehmenden Verkehrsdichte in den kommenden Jahren überwiegen die Vorteile, die der Tunnel mit sich bringt“, erläutert Clemens Bieniger. Roland Fitterer ergänzt: „Der Gemeinderat darf sich von Skeptikern nicht irritieren lassen. Das Tunnelprojekt muss verwirklicht werden. Dies gebietet die Vernunft.“


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