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Südbaden | 11.02.2021

ADAC Staubilanz 2020: Weniger und kürzere Staus

Zahl der Staus in Baden-Württemberg Corona-bedingt um 33 Prozent zurückgegangen / Staulängen im Vergleich zu 2019 halbiert

Die Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 zu einem drastischen Rückgang der Staus auf deutschen Autobahnen geführt. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der bundesweiten Staus um 28 Prozent abgenommen (rund 513.500), während ihre Gesamtlänge (659.000 Kilometer) und Gesamtdauer (256.000 Stunden) bundesweit sogar um die Hälfte sank. Das ergab die Auswertung der ADAC Staudatenbank. Ähnlich sieht es in Baden-Württemberg aus: Hier registrierte der ADAC 50.960 Staus, das waren 33 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig sind die erfassten Staulängen mit 92.000 Kilometer um 52 Prozent zurückgegangen (2020: 191.461).

Wesentliche Ursache für den Staurückgang war das geringere Kfz-Aufkommen auf den Autobahnen. Laut einer Schätzung der Bundesanstalt für Straßenwesen lag dies 2020 etwa 12 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Mit Beginn des ersten Lockdowns im März und April nahm der Verkehr auf den Autobahnen deutlich ab. Insgesamt registrierte der Club im April das geringste Stauaufkommen des Jahres. Im Zuge der Corona-Lockerungen stieg das Verkehrsaufkommen und damit auch das Staugeschehen wieder an. Staureichster Monat war der September. Mit den verschärften Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung ab November gingen die Zahlen weiter zurück.

Staureichste Strecken und Tage in Baden-Württemberg
Unter den fünf bundesweit am meisten betroffenen Fernautobahnabschnitten liegt das Teilstück Heidelberg – Karlsruhe auf der A5 mit 275 Kilometern Stau pro Autobahnkilometer in beiden Richtungen auf Platz zwei (2019: Platz 5) im bundesweiten Stauranking. Rang drei belegt die Strecke der A6 zwischen Heilbronn und Mannheim (2019: 7), auf Rang vier liegt der A8-Abschnitt Stuttgart-Karlsruhe (2019: 3). Einzig der Bereich der A 3 zwischen der Bundesgrenze und Passau war noch stärker belastet. Zu den Ursachen hierfür zählen die weiter andauernden Grenzkontrollen sowie eine im Sommer 2020 eingerichtete Corona-Teststation für Reiserückkehrer.

Der staureichste Tag in Baden-Württemberg war Donnerstag, der 24. September mit 391 registrierten Staus infolge des starken Reise- und Ausflugsverkehrs. Am zweithäufigsten – 355 Mal – standen Autofahrer am 1. Dezember im Stau, als ein erster Wintereinbruch für Unfälle und Behinderungen auf den Straßen sorgte.

Stauschwerpunkte in Südbaden
In Südbaden kam es auf der A5 zwischen Riegel und Freiburg-Nord zu erhöhtem Stauaufkommen. Grund war die Baustelle zur Fahrbahndeckensanierung auf dem 3,2 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen dem 15. September und Ende Oktober. Auf dem Streckenabschnitt in Richtung Basel wurden 567 Staus mit 281 Staustunden gezählt, in der Gegenrichtung waren es 435 Staus mit 207 Staustunden.

Viel Geduld benötigten Autofahrer zudem am Grenzübergang zur Schweiz. Auf der A5 im Abschnitt Dreieck Weil am Rhein bis zum Grenzübergang Weil am Rhein/Basel wurden 988 Staus mit 225 Stunden erfasst. Hintergrund sind die Corona-bedingten Grenzkontrollen in Richtung Schweiz, die im Frühjahr 2020 vorübergehend eingeführt wurden.

Ausblick 2021
2021 rechnet der ADAC mit einer allmählichen Normalisierung der Corona-Situation und mit mehr Kfz-Verkehr und Behinderungen auf den Autobahnen. Um die Zahl der Staus möglichst niedrig zu halten, sind laut ADAC mehrere Maßnahmen erforderlich. So zeigt die Pandemie bis heute, dass sich Berufsverkehr und Dienstreisen dank Homeoffice und Videokonferenzen reduzieren lassen.

Auch muss der ÖPNV seine Kunden, die aus Angst vor Corona aufs Auto umgestiegen sind, wiedergewinnen. Deshalb ist die Modernisierung der Schienensysteme im Nah- aber auch Fernverkehr konsequent voranzutreiben, um ein zuverlässiges und attraktives Angebot zu gewährleisten. Zudem müssen auch solchen Pendlern, die nicht jeden Tag unterwegs sind, flexible und attraktive Mehrfahrten-Tickets bzw. Abos angeboten werden.

Grundsätzlich ist für einen möglichst reibungslosen Verkehr das Verkehrs- und Baustellenmanagement weiter zu verbessern. Hier setzt der ADAC große Hoffnungen in die neue Autobahn GmbH des Bundes.

Die bundesweite Meldung zur Staubilanz 2020 mit Zahlen und Grafiken finden Sie online unter presse.adac.de

 

 

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