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Sachsen | 13.12.2022

Verschneite und frostige Straßen. Worauf muss ich achten?

Der ADAC Sachsen gibt Tipps zum Fahren bei Schnee und erklärt die Bedeutung von Winterreifen, Frostschutzmittel und dem richtigen Licht.

Der ADAC Sachsen empfiehlt eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern, auch wenn gesetzlich nur 1,6 Millimeter vorgeschrieben sind.

 Dresden / Sachsen. Der Winter ist da – zumindest auf den Straßen. Überfrierende Nässe, Schnee und kalte Temperaturen machen das Fahren im Winterhalbjahr zu einer besonderen Herausforderung. Aber nicht nur das richtige und sichere Fahren ist ein wichtiger Faktor im Winter, auch die Vorbereitung darauf ist immens wichtig. Thomas Kubin, Techniker des ADAC Sachsen, gibt Tipps zum Thema Fahren bei Schnee und auf eisigen Straßen.

Und plötzlich liegt Schnee – worauf muss ich nun achten?
„Wenn die Winterräder aufgezogen sind, ist das nur die halbe Miete“, erklärt Thomas Kubin. „Die Gummimischung sorgt dafür, dass diese Reifen auf glatten und verschneiten Straßen gut funktionieren. Ansonsten ist es besonders wichtig, das Auto auf die winterlichen Verhältnisse vorzubereiten, also Flüssigkeitsstände überprüfen und auf Frostschutz achten – sei es bei der Kühlerflüssigkeit, wie auch im Wischwassertank für die Scheiben. Ebenfalls empfehlen wir einen Beleuchtungscheck vor der dunklen Jahreszeit.“

ADAC Tipp: Ob das Kühlmittel des Motors winterfest ist (min. -25° Celsius), lässt sich auch beim Mobilen Technischen Prüfdienst des ADAC testen (adac.de/sachsen).

Wer nicht kratzen will muss zahlen
Vereiste und zugeschneite Scheiben sind ein häufiger Begleiter der Autofahrer im Winter. Um sich davor zu schützen sollten Scheiben mit einer Folie abgedeckt und auch die Scheibenwischer vor dem Anfrieren geschützt werden. Das Ablösen von der vereisten Scheibe beschädigt häufig die Gummilippe der Wischerblätter.
„Wer sein Auto freikratzen muss,“ so Thomas Kubin, „dem sollte bewusst sein, dass ein Guckloch für den Straßenverkehr nicht genügt. Zu wenig Sicht ist nicht nur extrem gefährlich, sondern wird auch mit einem Bußgeld bestraft. Letztendlich müssen Front- Heck- und Seitenscheiben, sowie alle Scheinwerfer von Eis und Schnee befreit werden. Gleiches gilt für das Dach des Fahrzeugs: hier drohen ebenfalls Bußgelder für nicht beseitigte Schnee- und Eismassen, da diese im Verkehr nachfolgenden Fahrzeugen zum Verhängnis werden können, sobald sie sich vom Dach lösen.“

ADAC Tipp: Scheibenfolien sind die aktuelle Jahresgabe des ADAC Sachsen. Club- Mitglieder erhalten diese kostenfrei in allen sächsischen ADAC Geschäftsstellen.

Ein Satz Winterreifen kostet nur einen Bruchteil von einem Unfallschaden
Winterreifen sollten nicht älter als acht Jahre sein. Der ADAC Sachsen empfiehlt eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern, auch wenn gesetzlich nur 1,6 Millimeter vorgeschrieben sind. Nicht alle Reifen mit dem „M+S“-Symbol sind auch echte Winterreifen. Seit 1.1.2018 ist das Alpine-Symbol für Winterreifen-Pflicht.

ADAC Tipp: Nicht nur wegen der situativen Winterreifenpflicht den richtigen Satz Reifen aufziehen – es geht um Ihre eigene Sicherheit! Die Folgen eines „kleinen Ausrutschers“ können oftmals sehr teuer werden.

Bei schlechter Sicht gilt Lichtpflicht. Mein Auto schaltet automatisch Tagfahrlicht ein. Reicht das?

Das reicht nicht. Wenn nur das Tagfahrlicht aktiviert ist, fehlen in der Regel die Rückleuchten. Das eigene Auto wird so vom nachfolgenden Verkehr kaum wahr-genommen. Bei schlechter Sicht muss entsprechend der StVO auch am Tag das Abblendlicht eingeschaltet werden.

ADAC Tipp: Bei winterlichen Witterungsbedingungen muss ein größerer Sicherheits-abstand als üblich eingehalten werden. Es gilt „Abstand = Tacho“. Orientierungshilfe bieten hier die Leitpfosten, die mit einem Abstand von 50 Metern aufgestellt sind.

Angepasste Fahrweise an die Witterungsverhältnisse – 6 Tipps

  • Geschwindigkeit anpassen und genügend Abstand zum Vordermann halten.
  • Niedertouriges Fahren im hohen Gang erleichtert Ihnen das Weiterkommen auf glatten Straßen, da die Reifen besseren Grip aufbauen. Deshalb kann bei Glätte auch das Anfahren im zweiten Gang helfen.
  • Machen Sie gelegentlich eine kurze Bremsprobe auf freier Strecke, wenn keine Gefahr für andere besteht. Dadurch bekommen Sie ein Gefühl für die Straßensituation und den Bremsweg auf glatter Fahrbahn. Dieser kann bis zu fünf Mal so lang sein wie auf trockenem Asphalt!
  • Keine ruckartigen Lenkbewegungen. Kommt das Fahrzeug auf gerader Strecke trotzdem ins Schleudern, auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung.
  • Gerät das Auto in der Kurve aus der Bahn, keine hektischen Manöver versuchen, sondern kurz und fest aufs Bremspedal treten ("Bremsschlag"). Dabei am Steuer locker bleiben und nur sanft korrigieren. Meist reichen wenige km/h Tempoabbau, und das Auto ist wieder kontrollierbar.
  • Das oberste Gebot im Winter ist vor allem: mehr Zeit einplanen und entspannt fahren.

ADAC Tipp: Wer sein Fahrverhalten besonders zu Winterzeiten trainieren möchte, kann sich auf adac.de/fahrsicherheit über Fahrsicherheitstrainings des ADAC und seiner Partner informieren. Trainings dieser Art helfen dabei das eigenen Können und Vertrauen zu stärken, auch bei widrigen Witterungsverhältnissen stets die Kontrolle über das eigene Fahrzeug zu behalten.

Der ADAC Sachsen in einer von insgesamt 18 ADAC Regionalclubs und vertritt im Freistaat Sachsen mehr als 810.000 Mitglieder. Der Hauptsitz des 1990 gegründeten Clubs befindet sich in Dresden. Über Sachsen hinweg pflegt er ein Netzwerk aus sieben Geschäftsstellen und Reisebüros. Der ADAC Sachsen setzt sich gemäß seiner Satzung für Verkehrssicherheit und Umweltaspekte in der Mobilität ein, während der Motorsport ebenfalls einen wichtigen Teil der Arbeit des Clubs im Freistaat einnimmt.

Vorsitzender: Klaus Klötzner. Geschäftsführer: Hans Dietmar Pape.
Weitere Informationen unter www.adac.de/sachsen

 

Ob das Kühlmittel des Motors winterfest ist (min. -25° Celsius) oder die Scheinwerfer richtig eingestellt sind, lässt sich auch beim Mobilen Technischen Prüfdienst des ADAC testen (adac.de/sachsen).

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