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Sachsen | 21.05.2021

Tempo 30: Kein Mehrwert für die Verkehrssicherheit in Dresden

Der ADAC Sachsen sieht in den Plänen für ein durchgängiges Tempo 30 der Stadt Dresden keinen Nutzen für die Verkehrssicherheit

Dresden. Die Verkehrssicherheit in Dresden zu stärken, ist ein großer und wichtiger Wunsch für alle Verkehrsteilnehmer, wie auch für die Stadt selbst. Unter vielen Ideen ist ein generelles „Tempo 30“ in der gesamten Stadt ein immer wieder aufkeimender Gedanke. Der ADAC sieht diesen Gedanken kritisch, da die Nachteile dieses Vorhabens die Vorteile deutlich überwiegen. Im Bundestag ist der Antrag auf ein Städteweites Tempo 30 Limit im Jahr 2019 bereits einmal gescheitert. Helmut Büschke, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik des ADAC Sachsen e.V., erklärt, warum ein Tempo 30 Limit zu viel Unmut führen wird und gleichzeitig auf Gefahren birgt.

„Viele Autofahrer würden eine durchgängige Tempo-30-Regelung für Dresden nur schwer akzeptieren, da sie unbegründet erfolgt“, erklärt Helmut Büschke. „Bisher wurden Tempo-30-Zonen aufgrund von Unfallschwerpunkten, zur besonderen Sicherheit vor Schulen und Kitas und in Wohngebieten installiert – damit sind bereits heute große Teile des Dresdener Straßennetzes mit einer Tempo 30 Regelung versehen. Hauptverkehrsstraßen sind bautechnisch für ein Tempo von 50 km/h ausgelegt und Unfälle darauf passieren meist an Kreuzungen oder Einmündungen, wo allein systembedingt geringere Geschwindigkeiten gefahren werden. Ein Abweichen des aktuellen innerstädtischen Tempolimits bringt viele Umstellungen wie auch Gefahren mit sich.“
Von Umstellungen wäre besonders der ÖPNV betroffen: Fahrstrecken im ÖPNV müssten auf ihre Dauer neu berechnet und anschließend die Fahrpläne angepasst werden. Um die bisherige Taktung zu halten, wäre es nötig, mehr Fahrzeuge auf die Strecke zu bringen. Daraus resultieren wieder erhöhte Kosten für die Nutzer des ÖPNV.

Erhöhter Verkehr auf den Nebenrouten und keine Entlastung der Umwelt
„Bei Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen würde sich insbesondere zu Schwachlastzeiten, wie spätabends, nachts oder am Wochenende, die Reisezeit spürbar erhöhen“, verdeutlicht Helmut Büschke die Konsequenzen des Tempolimits. „Viele Kraftfahrer würden wahrscheinlich deutlich mehr das nachgeordnete Straßennetz nutzen, das fast durchweg schon auf 30 km/h reduziert ist. In diesem Zusammenhang erhöht sich dort auch das Unfallrisiko.

Tempo 30 als städtische Regelgeschwindigkeit ist zudem aus Umweltgründen unwirksam. Dazu hat der ADAC untersucht, wie sich Tempo 30 im Vergleich zu Tempo 50 auf die Pkw-Emissionen auswirkt. Im Ergebnis führt Tempo 30 weder zur Reduzierung der NOx- noch zur Einsparung von CO2-Emissionen, sondern insgesamt sogar zu schlechteren Ergebnissen.“
 


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