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Sachsen | 24.10.2016

Getestete ÖPNV-Busse bringen Kinder sicher und problemlos zur Schule

Sehr gute und gute Urteile für fünf in Sachsen getestete Buslinien

Sicher, pünktlich und stressfrei – so wünschen sich Eltern und Schüler die Busfahrt zur Schule. Dieser Wunsch ist leider nicht immer Realität. In fünf sächsischen Städten hat ein ADAC-Test jetzt aber bestätigt, dass es funktionieren kann: Überfüllte Busse gab es kaum, sie waren sauber und sicher, die Fahrer freundlich und konzentriert.

Bei den ÖPNV-Linien, die die jeweils größte Schule ansteuern, wurden im ersten Quartal 2016 Beförderung, Fahrer und Fahrzeug genau unter die Lupe genommen. Auch das bundesweite Testergebnis kann sich sehen lassen. Von den 60 Fahrten mit mindestens einer halben Stunde Dauer erhielten 57 die Noten „sehr gut“ oder „gut“. Insgesamt war die Positivliste deutlich länge als die negative.

Den bundesweiten Testsieger in Seeheim-Jugendheim / Hessen und die ebenfalls mit „sehr gut“ bewerteten Schulbusfahrten in Hohenstein-Ernstthal, Meißen und Markkleeberg trennen nur wenige Prüfpunkte. Die Pluspunkte bei den sächsischen Testergebnissen: pünktlich, nicht überfüllt, die Haltegriffe in kindgerechter Höhe, Videoüberwachung sowie Spiegel/Kamera zur Kontrolle des hinteren Türbereichs, ein eigener Bereich mit Stopp-Taste für Rollstuhlfahrer und nicht zuletzt ein sehr freundlicher Fahrer. Zu bemängeln gab es die fehlenden Informations-displays und Anzeigen der Liniennummern.

Die Busfahrten in Annaberg-Buchholz (Linie 417) und Oelsnitz (Vogtland) (Linie V35) schnitten mit „gut“ ab. Positiv beurteilt wurde auch hier, dass die Durchgänge frei und keine Gefahrenquellen vorhanden waren. Zu beanstanden war auf beiden Linien, dass die Kinder auf den Stufen saßen bzw. standen und kein eigener Bereich mit Stopp-Taste für Rollstuhlfahrer zur Verfügung stand.

Die ausführlichen Testergebnisse stehen unter www.adac.de/schulbustest zur Verfügung.

Hintergrund:
Der Schulbustest wurde in den zehn Bundesländern mit mehr als 200.000 Schülern durchgeführt. Berücksichtigt wurden sowohl Städte als auch dicht und weniger dicht besiedelte Kreise. Aus den Buslinien des Nahverkehrs, die direkt oder in der Nähe der jeweils größten Schule halten, haben die Tester per Zufallsprinzip eine ausgewählt.

Fit für den Bus: Wie Eltern mit ihren Kindern trainieren können

Eltern können viel zur Sicherheit ihrer Kinder im Schulbus beitragen, wenn sie das Verhalten an der Haltestelle und das Busfahren mit ihren Kindern üben und ihnen die wichtigsten Regeln beibringen.

Regel Nummer 1 und lebenswichtig, weil das Überqueren der Fahrbahn vor bzw. nach dem Ein- oder Aussteigen das mit Abstand größte Risiko für Unfälle mit tödlichen Verletzungen birgt:

  • Niemals vor oder hinter dem stehenden Bus auf die Straße laufen - erst wenn der Bus abgefahren ist, hat man genügend Sicht, um zu erkennen, ob die Fahrbahn auf beiden Seiten frei ist.

Doch auch folgende Regeln sind wichtig:

  • Rechtzeitig von zuhause weggehen – weil ein Kind, das hetzen muss, nicht auf den Verkehr achtet.
     
  • An der Haltestelle nicht herumtoben, rangeln oder gar raufen – weil ein Kind, auch ein unbeteiligtes, dabei schnell und unbeabsichtigt auf die Fahrbahn geraten kann.
     
  • Mindestens einen Meter Abstand zum Bus halten, wenn er an die Haltestelle fährt – weil die rechte Frontseite des Busses dabei auf den Gehsteig ausschwenken kann.
     
  • Auf den Ersatzbus warten, falls einer angeboten wird – weil der erste Bus ansonsten zu voll wird.
     
  • Beim Einsteigen nicht drängeln – weil Kinder ansonsten stolpern und stürzen könnten.
     
  • Die Fahrkarte schon vor dem Einsteigen bereithalten und dem Fahrer zeigen, falls nötig – weil es dann schneller geht und sich kein „Stau“ bildet.
     
  • Nicht im Schwenkbereich der Bustüren stehen – weil die Türen sonst blockieren und man sich beim Öffnen verletzen kann.

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