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Sachsen | 15.10.2020

Radwegbreiten in Dresden häufig besser als Mittelmaß

Der ADAC untersucht Radrouten in zehn Großstädten / Jeder dritte Radweg ist zu schmal / 12 Routen in Dresden getestet

Dresden. In den vergangenen Jahren ist keine Mobilitätsform so stark gewachsen wie der Fahrradverkehr. Immer mehr Menschen steigen auf Rad, Pedelec oder E-Bike um. Der ADAC hat in einer aktuellen Stichprobe geprüft, ob bestehende Radwege den immer größer werdenden Radverkehrsströmen gewachsen sind. Dresdens Radwege wurden mit dem Siegel „ausreichend“ versehen.

Für den Test der Radwegbreiten hat sich der ADAC zwölf Fahrradstrecken in Dresden mit einer Gesamtlänge von 49,3 Kilometern genauer angeschaut. Etwa 60 Prozent der geprüften Radwege sind schmaler als die festgelegten Regelbreiten, lediglich 8 Prozent sind dazu schmaler als die geforderten Mindestbreiten für Fahrradstreifen. 17 Prozent der Radwege entsprechen den Regelbreiten und weitere 17 Prozent sind sogar breiter als diese.

Breitere Radwege erhöhen die Sicherheit für den immer stärker wachsenden Radverkehr. Neben dem klassischen Fahrrad sind auch breite Lastenräder oder Anhänger und seit vergangenem Jahr auch E-Scooter auf den deutschen Radwegen unterwegs.

„Ganz oben steht für uns die Verkehrssicherheit. Als Mobilitätsclub ist der ADAC an einem guten Miteinander auf den Straßen interessiert und möchte, dabei die Belange aller Beteiligten wie Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, Anwohner, Gewerbetreibende und Lieferverkehr berücksichtigen“, so Helmut Büschke, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik beim ADAC Sachsen. „Beim Bau neuer Radwege muss auf die Einhaltung der Regelbreiten geachtet werden und die Mindestbreite kann dabei in Zukunft maximal eine Ausnahme sein. Letztendlich geht es um ganzheitliche Mobilitätskonzepte, die dazu beitragen das Mobilitätsverhalten aller zu verbessern. Den Verkehrsraum vorschnell durch Pop-Up-Radwege umzuverteilen oder Radverkehr auf Hauptverkehrsstraßen zu führen, sind nicht die richtigen Mittel, um langfristig den Verkehrsfluss zu verbessern und für mehr Sicherheit zu sorgen. Dem Neubau von Radwegen muss eine höhere Priorität zugeordnet werden. Ein ebener Fahrbahnbelag und eine vorfahrtsregelnde Beschilderung für Radfahrer tragen dann automatisch zu einer Optimierung der Mobilität und einem besseren Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer bei. “

Der bundesweite Test
Untersucht hat der ADAC 120 Routen in zehn deutschen Großstädten. Als Maßstab dienten die geltenden Standards für Regel- und Mindestbreiten, die in den „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (ERA 2010) festgelegt sind. Nach den Empfehlungen sollen zum Beispiel Radwege, die nur in einer Richtung befahren werden dürfen, mindestens 1,6 Meter breit sein, im Regelfall zwei Meter. Ausgesucht wurden Strecken zwischen typischen Alltagszielen, wie zum Beispiel zwischen Wohngebieten, Arbeits- und Freizeitschwerpunkten, sowie Hauptbahnhof, Universität und Einzelhandelszentren.

Über alle Radwege hinweg konnten im ADAC Test nicht einmal 36 Prozent die jeweilige Mindestbreite erfüllen. Die Regelbreiten erreichte oder überschritt sogar nur jeder fünfte Radweg. Nur Kiel schnitt mit einem guten Gesamturteil ab. Hier ist keine der befahrenen Route durchgefallen, knapp die Hälfte war „sehr gut“ oder „gut“. Anders in Mainz und Hannover: Beide Städte fielen mit „Mangelhaft“ durch den Test. Gemeinsam mit Dresden erreichten die Städte Bremen, Erfurt, München, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden das Testurteil „ausreichend“.

Testrouten:
• Alaunstraße / Jordanstraße – Universitätsklinikum, Fetscherstraße
• Globalfoundries, Wilschdorfer Landstraße – Wilder-Mann-Str. 37
• Gymnasium Bürgerwiese, Parkstraße – Bodenbacher Straße 20
• Berzdorfer Straße 1 – Glasewaldtstraße 45
• Pestitzer Straße 10 – Waisenhausstraße / Prager Straße
• Rietschelstraße 16 – Borsbergstraße 23b
• Louisenstraße 47 – Technische Universität, George-Bähr-Straße
• Krenkelstraße 2 – Hauptbahnhof
• Riesaer Straße 42 – Hauptbahnhof
• Mittellandroute, Ostra-Ufer / Marienbrücke – Tharandter Straße 146
• Großsedlitzer Weg 21 – Freibad Wostra, An der Wostra
• Rudolf-Harbig-Stadio, Lennéstraße – Busmannstraße 18


Weitere Informationen unter: http://www.adac.de/radwegbreiten
 

 

Infografiken (3)

Radweg an der Bautzner Straße
Infografik 1 3 Infografiken

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