Luftrettungsbilanz: Starker Zuwachs an Alarmierungen in Sachsen
ADAC Luftrettung stellt Einsatzbilanz der Rettungshubschrauber für 2021 vor +++ Gelbe Engel der Lüfte aus Sachsen fliegen über 4.000 Einsätze
Dresden / München. Corona-Krise und Hochwasserkatastrophe – gleich zwei Extremereignisse haben die Arbeit der gemeinnützigen ADAC Luftrettung im vergangenen Jahr stark geprägt. Wie aus der aktuellen Einsatzstatistik hervorgeht, mussten die ADAC Rettungshubschrauber 2021 bundesweit zu insgesamt 52.234 Notfällen ausrücken. Das sind rund 500 Einsätze mehr im Vergleich zum Vorjahr (plus ein Prozent) und wovon fast 170 Einsätze allein auf die drei sächsischen Luftretter entfallen. Bundesweit hat sich das Einsatzgeschehen der fliegenden Gelben Engel auf dem hohen Vor-Corona-Niveau eingependelt und das trotz der anhaltenden Pandemie.
Die sächsischen Maschinen aus Zwickau („Christoph 46“) und Leipzig („Christoph 61“ und „Christoph 63“) flogen im vergangenen Jahr insgesamt 4055 Einsätze. Damit wurde erstmals die Marke von 4000 Einsätzen geknackt. Während in Zwickau die Alarmierungen marginal rückläufig sind, stiegen „Christoph 61“ und „Christoph 63“ aus Leipzig etwa acht bzw. zehn Prozent häufiger auf als im Jahr zuvor. Gemeinsam mit Bayern vermeldet Sachsen damit die höchsten Einsatzsteigerungen zu 2020. Beide Bundesländer waren 2021 besonders von der Pandemie betroffen.
Die Einsatzorte lagen für „Christoph 46“ zu 90% und für „Christoph 61“ und „Christoph 63“ jeweils zu etwa 74% in Sachsen.
Einsatzzahlen | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Christoph 46 | 1217 | 1232 | 1268 |
Christoph 61 | 1483 | 1349 | 1341 |
Christoph 63 | 1355 | 1256 | 1201 |
Gesamt | 4055 | 3837 | 3810 |
Für die Leipziger Luftretter waren Herz- Kreislauf-Notfälle, wie z.B. Herzinfarkte, auch 2021 die häufigste Einsatzursache. In der Doppelstation hatten knapp 34 Prozent der 2.838 Einsätze einen internistischen Notfall zum Anlass. Bei „Christoph 46“ aus Zwickau überwiegen mit 32 Prozent zu 31 Prozent knapp Unfälle vor internistischen Notfällen als Alarmierungsgrund Nummer eins. Zu bemerken ist, dass bei allen sächsischen Luftrettern die Notfälle des Atmungssystems zugenommen haben. Sind es in Leipzig nur ein bis drei Prozent, gibt es in Zwickau gar eine Steigerung um sechs Prozent. Auch hierbei spielen die Corona-Infektionen eine große Rolle.
Dass die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland trotz nunmehr vier Coronawellen über zwei Jahre bis heute uneingeschränkt und unfallfrei sichergestellt werden konnte, sei vor dem Hintergrund der zusätzlichen Belastungen der Crews durch Spezialeinsätze wie der Verlegung von Covid-19-Patienten oder mit Rettungswinde in den Hochwassergebieten eine herausragende Leistung und nicht hoch genug einzuschätzen, erklärte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Die Zahl der Corona-Einsätze lag bundesweit mit 823 leicht über dem Niveau des Vorjahres (rund 800). Darunter waren 165 Verlegungstransporte von schwer an Covid-19 Erkrankten.
Virtueller Tag der offenen Tür am Samstag, 2. April
Wer den fliegenden Gelben Engeln aus Leipzig bei ihrer anspruchsvollen Arbeit über die Schulter schauen möchte, hat am Samstag, 2. April 2022 bei einem virtuellen Tag der offenen Tür die Gelegenheit dazu. Auf der Internetseite luftrettung.adac.de sowie Youtube und den Social-Media-Kanälen bekommen die Besucher filmische Einblicke in das Stationsleben. Stationsleiter und Pilot Martin Handschuh: „Wir freuen uns, dass wir der Bevölkerung einen virtuellen Blick hinter die Kulissen unserer Station bieten und zeigen können, wie vielfältig die schnelle Hilfe aus der Luft für Menschen in Not ist.“
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