Verkehrssicherheit oder Gesundheitsschutz?

Dresden / Sachsen. Seit dem 15. Februar ist die aktualisierte Corona-Schutzverordnung des Freistaates Sachsen in Kraft. Als neue Regelung ist darin die Maskenpflicht für Autofahrer verankert, wenn sie mit mindestens einer Person eines fremden Hausstandes unterwegs sind. Die Konsequenzen daraus können für einige Autofahrer zu Risiken in der Verkehrssicherheit führen. Der Vorsitzende des ADAC Sachsen e.V., Klaus Klötzner, bittet daher in einem Brief an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer um Aufklärung.

Brillenträger zu sein ist in Zeiten von Corona nicht einfach. Beschlagene Gläser und Sichtbehinderungen sind beim Tragen eines Mund-Nasenschutzes häufig an der Tagesordnung – das gilt natürlich auch im Auto: „Als Mitfahrer mag das nicht dramatisch sein“, erklärt Klaus Klötzner, „aber am Steuer des Fahrzeugs ist eine Sichtbehinderung nicht nur unerwünscht, sie ist schlichtweg gefährlich. Die Maskenpflicht für Fahrer trifft bei vielen Mitgliedern des ADAC daher auf Unverständnis. In § 23 der Straßenverkehrsordnung steht, dass jegliche Sichtbehinderung ausgeschlossen sein muss. Außerdem verlangt eben dieser Paragraph, dass das Gesicht des Kraftfahrzeugführers immer erkennbar sein muss. Greift man am Steuer nun zur Sonnenbrille, während man Maske trägt, stellt das ebenfalls ein Vergehen dar.“
Manche Autofahrer stehen nun vor der Frage, ob sie sich im Auto für die Verkehrssicherheit oder den gegenseitigen Gesundheitsschutz entscheiden sollen. Ein durchweg regelkonformes Handeln scheint mit der Verordnung nicht möglich zu sein.

In einem offenen Brief an den Freistaat Sachsen, wünscht sich der ADAC Sachsen e.V. eine Prüfung der geltenden Corona-Schutzverordnung und eine Antwort an die Autofahrer des Freistaats zum richtigen Verhalten mit Maske im Straßenverkehr.