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Sachsen | 27.03.2019

Hilfe von oben: ADAC Luftrettung fliegt 1.000.000. Einsatz

Geschäftsführer Frédéric Bruder: „Historischer Tag für die Luftrettung“ / Meiste Einsätze seit 1970 in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen / Minister Glawe gratuliert Crew von „Christoph 48“ / Täglich 150 Einsätze – Einsatzspektrum über die Jahrzehnte komplett verändert / Sächsische Gesamtbilanz: 39.500 Einsätze

(ADAC Luftrettung gGmbH) Historischer Tag für die Luftrettung: Die gemeinnützige ADAC Luftrettung aus München ist am gestrigen Dienstag, 26. März, den 1.000.000. Einsatz seit 1970 geflogen – eine im Rettungsdienst aus der Luft bisher unerreichte Zahl. Das Einsatzspektrum der fliegenden Gelben Engel reichte an diesem Tag von einem hochspezialisierten Intensivtransport in Aschaffenburg bis zu einem Kindernotfall in Wangerooge. Die Crew des Rettungshubschraubers „Christoph 48“ der Station Neustrelitz musste zu einem neurologischen Notfall in Waren (Müritz). Zum Dank für ihre oft lebensrettende Hilfe wird diese Crew am kommenden Freitag in Schwerin stellvertretend für alle Stationen der ADAC Luftrettung von Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern, empfangen.

„Für uns ist der 26. März 2019 ein Tag, der in die Geschichte unserer Organisation und auch der Luftrettung in Deutschland eingeht. So eine hohe Zahl an Rettungseinsätzen aus der Luft für Menschen in gesundheitlicher Not ist einmalig und wird für lange Zeit unerreicht bleiben. Wir sind sehr stolz auf diese herausragende Leistung“, würdigten Dr. Andrea David, Vorstand der gemeinnützigen ADAC Stiftung und Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung die Arbeit der Crews und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Christoph 48“ in Neustrelitz steht hierbei wie keine andere Station in Deutschland für die zukünftigen Herausforderungen der Luftrettung, wenn es um schnelle Hilfe in ländlichen Regionen mit Notarztmangel und mögliche Luftrettungseinsätze bei Dunkelheit geht. Betrieben wird die ADAC Luftrettungsstation gemeinsam mit dem DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte e. V.. Im vergangenen Jahr flog die Crew dort 1.223 Einsätze.

Von den 1.000.000 Einsätzen flog ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 31“ der Station in Berlin mit rund 74.200 die meisten Einsätze. Platz zwei geht an „Christoph 1“ in München mit rund 61.000, den dritten Rang belegt „Christoph 20“ in Bayreuth mit 52.000 Einsätzen.

In Sachsen sind drei Helikopter in zwei ADAC Luftrettungsstationen beheimatet. Insgesamt 39.500 Einsätze verzeichnen die Crews seit der Eröffnung der ersten sächsischen ADAC Luftrettungsstation in Leipzig im November 2005. „Christoph 61“ und „Christoph 63“ starteten seitdem 31.800mal von dieser Doppelstation. Zwischen 2012 und 2018 betrieb der ADAC eine weitere Luftrettungsstation in Bautzen. Von dort hob „Christoph 62“ 7.500mal zu lebensrettenden Einsätzen ab. Im Zuge der Neu-Ausschreibung der Luftrettung in Sachsen übergab die gemeinnützige ADAC Luftrettung ab Januar 2019 die Bautzener Luftrettungsstation an die DRF Luftrettung und übernahm von ihr die Station in Zwickau. „Christoph 46“ flog in den ersten drei Monaten bereits 200 Einsätze.

Der Startschuss für die öffentlich-rechtliche Luftrettung in Deutschland fiel 1970. Den ersten Einsatz flog „Christoph 1“ aus München. Bei rund 20.000 Verkehrstoten damals war der Hauptgrund für die Anforderung eines Rettungshubschraubers noch der Verkehrsunfall. Mit der erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr hat sich dies komplett verändert. 2018 war nur in rund elf Prozent der 54.356 Einsätze ein Verkehrsunfall der Grund für schnelle Hilfe aus der Luft. Anforderungsgrund Nummer eins bei täglich rund 150 Einsätzen waren in fast jedem zweiten Fall internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, in 13 Prozent Freizeitunfälle (Sport- und häusliche Unfälle) und in elf Prozent neurologische Notfälle (zum Beispiel Schlaganfall).

Der Weg zur Million geht einher mit dem Aufbau der öffentlichen-rechtlichen Luftrettung. Von 1970 bis 1990 kamen die ADAC Rettungshubschrauber daher gerade mal auf 58.000 Einsätze – so viel wie die ADAC Luftrettung heute fast in einem Jahr fliegt. Mit dem stetigen Ausbau des Stationsnetzes vervierfachte sich diese Zahl bis zum Jahr 2000 auf rund 228.000 und verdoppelte sich nochmals bis zum Jahr 2010 auf 588.000.

Die jetzt erreichte 1.000.000 beinhaltet alle Einsätze der ADAC Luftrettungsstationen in Deutschland sowie Einsätze von Sonderhubschraubern wie zum Beispiel „Christoph Passau“, der beim Jahrhunderthochwasser eingesetzt sowie von „Christoph Kaiser“, der zur Fußball-WM 2006 in Deutschland stationiert wurde. Dazugezählt wurden auch die Rettungseinsätze bei Sportveranstaltungen wie der Formel 1 oder der DTM.

Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung, die ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung ist, mehr als 1000 Menschen – darunter rund 160 Piloten, etwa 260 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 580 Notärzte. In der Regel besteht das Team einer Station aus drei Piloten, fünf Notfallsanitätern und 15 Notärzten.


Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit 50 Rettungshubschraubern und 36 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem und werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Ver-unglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert wird oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung.
 

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