SRM 2018: Noller gewinnt Jubiläumskrimi der Rallye Kohle & Stahl
Die 30. ADAC Rallye Kohle & Stahl bot am vergangenen Samstag hochklassigen Rallyesport vom ersten bis zum letzten WP-Kilometer. Beim sechsten von acht Läufen zur Saarländischen Rallye Meisterschaft (SRM) setzten sich Rainer Noller und Sarah Hess im Mitsubishi Lancer Evo 8 durch. Andreas Brocker und Sabrina Woll bauen mit Gesamtrang 4 die Führung in der SRM aus.
Pünktlich um 12.01 Uhr startete der erste Teilnehmer am Rallyezentrum auf dem Kirmesplatz in Wolfersweiler. Frank Färber und Peter Schaaf setzten im Peugeot 207 S2000 auf WP 1 „Haupersweiler“ erwartungsgemäß die erste Bestzeit und bestätigten ihre Vormachtstellung auf den folgenden Prüfungen „Füsselberg“ und dem „Rundkurs Windpark“.
Im zweiten Durchgang stellten sich elektronische Probleme beim favorisierten Führungsteam ein. „Bereits am Start zur WP4 nahm das Auto nicht mehr richtig Gas an. Wir versuchten vor der fünften Prüfung das Problem in den Griff zu bekommen, was uns leider nicht glückte“, resümierte Färber, nachdem er in der vorletzten Prüfung den Wagen abstellte. Rainer Noller/Sarah Hess nutzten ihre Chance, sich auf der mit Schotterabschnitten versehenen Sprintprüfung an die Spitze zu setzen. Jörg Dörre/Hans-Jürgen Herzog (BMW M3) konterten auf der folgenden Asphaltprüfungen und lagen in Schlagdistanz vor der abschließenden Prüfung „Windpark“, wo Noller/Hess mit einer weiteren Bestzeit den Gesamtsieg perfekt machten. „Jetzt bin ich alleiniger Rekord-Gesamtsieger bei der wohl anspruchsvollsten Rallye im nationalen Kalender. Hier brauchst Du einen top Aufschrieb und viel Mut, dazu ein gutes Fahrwerk und auch Erfahrung auf Schotter – das ist Rallyesport vom Allerfeinsten!“, schwärmte Noller am Abend.
Co-Pilot Hans-Jürgen Herzog freute sich im Ziel: „Letztes Jahr war‘s Gesamtrang 3, jetzt mit 6,2 Sekunden Rückstand Platz 2, da waren wir ganz nah dran am Sieg. Aber letztlich haben wir die Rallye auf der letzten Prüfung aufgrund der schlechteren Startnummer verloren, da wir auf einen Teilnehmer aufliefen und im Staub Tempo rausnehmen mussten. Dennoch war es eine super Veranstaltung, die uns richtig Spaß machte – wir kommen sicher wieder!“. Für Frank und Inge Herrmann gab es mit ihrem grünen Mitsubishi nach vielen Rückschlägen mit dem dritten Gesamtrang endlich wieder ein tolles Ergebnis zu feiern. Nur 4,4 Sekunden dahinter mussten sich Andreas Brocker und Sabrina Woll mit dem vierten Gesamtrang begnügen. Mit dem Gruppensieg in der CTC konnte das Duo seine Führung in der SRM weiter ausbauen.
Für viel Aufsehen sorgte der Österreicher Simon Wagner mit Anne Katharina Stein auf dem heißen Sitz. Im Citroen C2 R2 fuhren sie munter in den Top 5 mit, doch nach WP 5 endete die fulminante Vorstellung aufgrund einer geknickten Servoleitung. Max Reiter und Ken Krüger nahmen dankend an und gewannen nach einer weiteren starken Vorstellung die Klasse RC4.
Wie gewohnt präsentierte sich die Klasse F05 mit 15 Fahrzeugen besonders stark besetzt – an der Spitze duellierten sich die amtierenden Saarlandmeister Kai Stumpf/Martin Brack mit den Brüdern Kai und Nico Otterbach auf ihren BMW 320is, mit leichtem Vorteil für die Otterbach-Brothers. In WP 4 brach der Schalthebel und mit dem zweiten Ausfall in der laufenden Saison müssen Stumpf/Brack ihre Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung begraben. Mit dem 5. Gesamtrang hielten die Otterbachs eine Reihe wesentlich stärkerer Fahrzeuge hinter sich.
Sascha Winter trat nach einer längeren Wettkampfpause mit Marcel Piro im bildschönen BMW M3 E46 CSL an, zeigte mit dem 2. Platz in der Klasse F02 und dem 6. Gesamtrang, dass er noch nichts verlernt hat. Glückliche Gesichter auch bei Uwe Gropp und seinem ehemaligen Stammcopiloten Uwe Glaser, der nach vielen Jahren Pause großen Spaß im Cockpit des Citroen DS3 R3 hatte und mit dem Gruppensieg belohnt wurde. Stefan Petto und Selina Thomas errangen den Sieg in der Klasse F04.
In der Klasse CTC17 setzten sich Marco Fleischmann und Jonas Decker im Honda Civic Type R gegen Michael Schwall und Hanna Ostlender (Citroen C2) durch. Tobias Schmitz und Vanessa Schmid (Suzuki Swift) trotz eines Bruchs der Lenkung noch Auf Platz 3. Große Freude auch bei Tarek Hammadeh-Spaniol und Anna-Lena Mergen im Citroen C2, die nach einer nicht enden wollenden Ausfallorgie den ersten Klassensieg vor Timo Schulz und Marco Breidt (Suzuki Swift) feierten. In der seriennahen Gruppe G gingen Dominik Conrath und Sebastian Zapp auf Subaru Impreza als Sieger hervor.
Gesamt-Ergebnis der 30. ADAC Rallye Kohle & Stahl 2018
01. Noller Rainer / Hess Sarah Mitsubishi Lancer Evo 8 42:16,6
02. Dörre Jörg / Herzog Hans-Jürgen BMW M3 E36 + 6,2
03. Herrmann Frank / Herrmann Inge Mitsubishi Lancer Evo + 57,3
04. Brocker Andreas / Woll Sabrina Mitsubishi Lancer Evo 7 + 1:01,7
05. Otterbach Kai / Otterbach Nico BMW 320is + 1:53,6
06. Winter Sascha / Piro Marcel BMW M3 + 2:15,8
07. Goedert Georges / Freichel Yves Subaru Impreza WRX STI + 2:19,8
08. Schlinck Frank / Korz Harald Mitsubishi Lancer Evo + 2:48,5
09. Gropp Uwe / Glaser Uwe Citroen Ds3 R3 Max + 3:13,1
10. Fank Patrick / Foxius Andre Mitsubishi Lancer Evo VI + 3:33,9
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