ADAC Staubilanz 2022
Autofahrende standen letztes Jahr 333.000 Stunden im Stau
Die Verkehrssituation auf deutschen Autobahnen hat sich im Verlauf des Jahres 2022 wieder normalisiert. Das Stauaufkommen des vergangenen Jahres liegt aber immer noch deutlich unter dem des Jahres 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie.
Wie die ADAC Staubilanz zeigt, summierte sich die Dauer aller registrierten Verkehrsstörungen 2022 auf rund 333.000 Staustunden, ein Jahr zuvor waren es mit 346.000 Stunden nur wenig mehr. Insgesamt zählte der ADAC im vergangenen Jahr 474.000 Staus und stockenden Verkehr, die gemeldeten Verkehrsstörungen ergaben eine Gesamtlänge von 733.000 Kilometern.
Wie in den Vorjahren waren die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg die am meisten von Stau belasteten Bundesländer. Auf Nordrhein-Westfalen entfielen rund 31 Prozent der Staustunden, auf Bayern knapp 17 Prozent und auf Baden-Württemberg knapp zwölf Prozent.
Das Saarland verzeichnete rund 0,9 Prozent der Staustunden bei einem Autobahnanteil von 1,8 Prozent bezogen auf das gesamte Bundesgebiet.
Im Saarland war der Stauschwerpunkt wieder einmal die A6 (Metz/SB > MA). Zwischen den AS Fechingen und St. Ingbert West zählte man insgesamt 210 Staus, die sich auf 362 Staustunden (Staudauer) und 225 Kilometer (Staulänge) summierten.
Staureichster Tag war Freitag, der 8. April 2022 mit einer Staulänge von 241 Kilometern und einer Staudauer von fast 42 Stunden, gefolgt von Freitag, 29. Juli 2022 mit 17 Kilometern Staulänge und einer Dauer von 43,5 Stunden.
Den längsten Stau gab es am 19. Juli 2022 auf der A6 (MA > Metz/SB) zwischen den AS Waldmohr und Rohrbach. Dort standen die Verkehrsteilnehmenden auf insgesamt 12 Kilometern Länge und für 4,5 Stunden im Stau.
Für das Jahr 2023 rechnet der ADAC mit steigendem Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen, was sich dann auch in den Stauzahlen niederschlagen dürfte. Hinzu kommt, dass es weiterhin eine Vielzahl an Baustellen geben wird.
Kritisch ist der Zustand vieler Autobahn-Brücken. Hunderte davon müssen in den nächsten Jahren rechtzeitig durch neue Bauwerke ersetzt werden. Sollte dies nicht gelingen, sind weitere Brückensperrungen und Staus die Folge. Damit dies nicht passiert, müssen die Planungs- und Genehmigungsverfahren für Brücken-Ersatzneubauten vereinfacht und beschleunigt werden.
HINWEIS: Aufgrund einer neuen Methodik der ADAC Datenanalyse ist ein direkter Vergleich der aktuellen Stauzahlen mit den Vorjahreszahlen nicht möglich. Die neue Methodik führt zu einem Rückgang der Stauanzahl und Staulängen. Lediglich die Staudauer ist mit der des Vorjahres vergleichbar.
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Frank Finkler, Leiter Verkehr & Technik im ADAC Saarland e.V.
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