Kinder zu Fuß zur Schule gehen lassen
Es ist gut gemeint, aber gefährlich: Sein Kind in die Schule zu fahren, birgt mehr Gefahren, als es selbst gehen zu lassen. Vor der Schule entstehen durch den erhöhten Verkehr oftmals unkalkulierbare Sicherheitsrisiken für die Schulkinder, die sich dort aufhalten oder ein- und aussteigen.
Ein weiterer Aspekt: Durch regelmäßige Hol- und Bringdienste geht die selbständige Mobilität von Schulkindern immer mehr verloren. Nur durch aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Vorbild der Eltern lernen Kinder sicheres Verhalten. Deshalb empfehlen die Verkehrsexperten des ADAC Pfalz, den Schulweg grundsätzlich zu Fuß zu gehen.
Wohnen die Kinder zu weit entfernt von der Schule und sind deshalb auf das „Elterntaxi“ angewiesen, sollten die betreffenden Eltern zumindest nicht direkt vor der Schule halten. Andernfalls entstehen dort gefährliche Situationen für alle Kinder, wenn es zu unübersichtlichen Halte- und Wendemanövern kommt. Besser ist es, die Kinder in 200 bis 300 Meter Entfernung vom Schultor abzusetzen. Sie können dann den restlichen Weg zu Fuß zurücklegen, eventuell gemeinsam mit anderen Kindern, die sie dort treffen. Zusätzliche Straßenüberquerungen können vermieden werden, wenn die Straßenseite angesteuert wird, an der die Schule liegt.
Ideal sind speziell ausgewiesene Hol- und Bringzonen, wie sie beispielsweise in Pirmasens an der Grundschule in Gersbach und Winzeln eingerichtet wurden. Hier können Eltern ihre Kinder absetzen und wieder einladen, ohne selbst ein Verkehrsrisiko im Umfeld der Schule darzustellen. Für die Kinder bietet der „Mini-Schulweg“ immerhin ein kleines Stückchen Freiheit und die Möglichkeit, sich selbstständig im Straßenverkehr zu bewegen.
Der ADAC Pfalz hat die Einrichtung der Pirmasenser Hol- und Bringzonen beratend und finanziell unterstützt und hofft auf „Nachahmer“. Interessierte Schulen und Eltern können sich mit der Verkehrsabteilung des ADAC Pfalz in Neustadt in Verbindung setzen unter der Telefonnummer 06321 89 05 22.
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