Wiehltalbrücke auf der A4 überlastet: Das sagt der ADAC Nordrhein
Der ADAC Nordrhein nimmt Stellung zur überlasteten Wiehltalbrücke auf der A4 und fordert klare Maßnahmen, um eine Sperrung der Brücke zu verhindern,
Zur Pressemitteilung der Autobahn GmbH vom 13. November 2025 (A4: Wiehltalbrücke weiter überlastet – Appell zur Einhaltung der Verkehrsregeln | Die Autobahn GmbH des Bundes) und der weiterhin überlasteten Wiehltalbrücke auf der A4 erhalten Sie nachfolgend eine Stellungnahme des ADAC Nordrhein:
"Für die Menschen im Bergischen Land und im Rheinland ist die A4 eine Lebensader: Pendlerinnen und Pendler, Familien auf dem Weg in den Urlaub, Lieferverkehre für die regionale Wirtschaft – alle sind auf eine funktionierende Wiehltalbrücke angewiesen. Die Autobahn GmbH weist zu Recht darauf hin, dass das Bauwerk in einem kritischen Zustand ist.
Bereits heute müssen sich Verkehrsteilnehmer mit Einschränkungen und Entlastungsmaßnahmen arrangieren. Deshalb brauchen Verbraucher jetzt eine klare Perspektive: Die Brücke muss sicher bleiben – und der Verkehr muss fließen. Es darf nicht passieren, dass Menschen stundenlang im Stau stehen oder Ausweichrouten durch Wohngebiete überlastet werden, weil der Schwerverkehr sich nicht an Regeln hält.
Die Messungen zeigen: Immer wieder sind Lkw über 44 Tonnen unterwegs, Lkw, die die Achslast überschreiten oder den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 50 Metern nicht einhalten. Das gefährdet nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Sicherheit aller auf der Brücke. Eine mögliche Sperrung wäre für die Menschen in der Region kaum zumutbar: mehr Staus, mehr Lärm, mehr Abgase und massive Zusatzzeiten auf täglichen Wegen. Eine Komplettsperrung der Brücke würde ein Verkehrschaos im Bergischen auslösen, mit negativen Folgen weit über die Region hinaus. Bereits in der Vergangenheit hatten kurzzeitige Sperrungen der Brücke für enorme Verkehrsbehinderungen gesorgt.
Welche Folgen die plötzliche Sperrung einer Autobahnbrücke haben kann, hat der ADAC in einem Modellversuch bei fünf sanierungsbedürftigen Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen (u.a. Friedrich-Ebert-Brücke, A565, Bonn) gerade erst simuliert. Eine solche Sperrung kann die Volkswirtschaft jährlich mehrere Hundert Millionen Euro kosten. Auto- und Lkw-Fahrern würden zusammengerechnet Millionen von zusätzlichen Kilometern Umweg drohen. Steigen würden zudem der Spritverbrauch, die CO2-Emissionen sowie Lärm und Staus.
Das gilt es unbedingt zu verhindern – im Interesse aller, die unterwegs sind, im Interesse der Anwohner in den umliegenden Gemeinden, der regionalen Wirtschaft und auch im Interesse der Umwelt.
Wir appellieren an Speditionen und Fahrer, die geltenden Regeln einzuhalten. Gleichzeitig fordern wir die zuständigen Behörden auf: Wir brauchen endlich konsequente Kontrollen, um überladene und falsch beladene Lkw aus dem Verkehr zu ziehen. Auch Abstandsverstöße sollten stärker geahndet werden. Außerdem sollte geprüft werden, ob als „Ultima Ratio“ die Einrichtung einer Schrankenanlage mit Gewichtskontrolle und Ableitung von zu schweren Lkw an den Anschlussstellen Bielstein und Gummersbach möglich ist und die Folgen einer solchen Maßnahme tragbar wären."
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