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Nordrhein-Westfalen | 05.12.2025

So kommt der Weihnachtsbaum sicher nach Hause: ADAC Nordrhein gibt Tipps zum Transport

Auf dem Autodach oder im Kofferraum sollte der Weihnachtsbaum laut ADAC Nordrthein immer mit dem Stamm nach vorne transportiert werden.

Auf dem Autodach ist ein Transport nur dann möglich, wenn ein passender Dachträger vorhanden ist. Zur Sicherung sollten laut ADAC mehrere Spanngurte verwendet werden, von denen mindestens ein Gurt den Stamm umschlingt. Foto: ADAC e.V.

Wer jetzt in der Adventszeit einen Weihnachtsbaum kauft, transportiert diesen in den meisten Fällen mit dem Auto nach Hause. Damit der Baum bei einem Unfall nicht zu einem gefährlichen Geschoss wird, erinnert der ADAC Nordrhein an die richtige Ladungssicherung. „Grundsätzlich sollte man sich schon vor der Fahrt zum Baumhändler überlegen, ob man den Baum lieber im Kofferraum oder auf dem Dach nach Hause bringen möchte“, rät Jürgen Schell, Technikleiter des ADAC Nordrhein. Je nach Transportart braucht man unterschiedliches Material zur Ladungssicherung.

Wird der Baum im Auto transportiert, dann sollte er mit dem Stamm voraus über die umgeklappten Sitze gegen die Rückenlehne des Beifahrersitzes geschoben werden. Ein Holzbrett, das zwischen Rücksitz und Stamm geklemmt wird, kann die Kräfte bei einer Notbremsung oder einem Unfall gleichmäßig verteilen und die Lehne schützen. Zusätzlich sollte der Baum mit mindestens einem Spanngurt im Fahrzeug befestigt werden. Dafür können die Verzurrösen im Kofferraum genutzt werden. Der ADAC rät: Den Gurt einmal um den Stamm und einmal um die Spitze schlingen. Planen oder Decken im Innenraum verhindern, dass Harz die Sitze verklebt oder Tannennadeln sich ins Futter bohren. Reicht der Platz im Kofferraum nicht aus, sollte der Kofferraumdeckel dennoch so weit wie möglich geschlossen und mit einem Gurt am Auto gesichert werden.

Auf dem Autodach ist ein Transport nur dann möglich, wenn ein passender Dachträger vorhanden ist. „Am besten man lässt sich vom Händler ein Netz über die Tanne ziehen. Das macht den Baum für den Transport kompakter und verhindert auch, dass Äste während der Fahrt aufs Dach schlagen oder abreißen“, empfiehlt ADAC Technik-Experte Schell. Eine Decke unter dem Baum verhindert, dass der Lack zerkratzt. Damit der Baum nicht zum Windfang wird, muss die Baumspitze auch hier nach hinten und das abgesägte Ende des Stamms nach vorne zeigen. Zur Sicherung sollten mehrere Spanngurte verwendet werden, von denen mindestens ein Gurt den Stamm umschlingt.

In beiden Fällen – also im Kofferraum und auf dem Autodach – gilt: Expander aus Gummi sind nicht für die Ladungssicherung eines Weihnachtsbaums geeignet. ADAC Tests haben gezeigt, dass diese einfach abreißen und der Baum unkontrolliert durch die Gegend fliegen kann. Bei einem Unfall mit 50 km/h wird aus einem 30 Kilogramm schweren Baum, der nur mit einfachen Spanngummis auf dem Dach fixiert ist, schnell ein Geschoss mit einer Wirkung von 750 Kilo.

Wenn ein Baum mehr als einen Meter über das Heck des Autos hinausragt, muss er, wie jede andere Ladung auch, mit einer roten Fahne kenntlich gemacht werden, bei Dunkelheit mit einer roten Leuchte und einem roten Rückstrahler. Kennzeichen und Rückleuchten dürfen vom Baum nicht verdeckt werden.

Die richtige Sicherung bringt nicht nur Sicherheit, sondern schont auch den Geldbeutel: Falsche oder fehlende Ladungssicherung wird mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft, unabhängig davon, ob ein Unfall passiert ist, oder nicht. Fehlt die Kennzeichnung des Überstandes (rote Fahne/Leuchte), werden 25 Euro Bußgeld fällig.

Wenn der Weihnachtsbaum während der Fahrt vom Autodach oder aus dem Kofferraum fällt, kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung für einen Fremdschaden auf. Beschädigungen durch den Baum-Transport am eigenen Fahrzeug muss der Halter in der Regel selbst bezahlen.

Wer den Weihnachtsbaum mit einem anderen Verkehrsmittel abholen möchte, sollte auch hier die Gefahren beim Transport beachten.

Transport auf dem Lastenrad oder Rad/Pedelec mit Anhänger: Handelt es sich um eine kleine Weihnachtstanne, kann der Transport per Lastenrad oder Rad/Pedelec mit Anhänger eine Alternative für kurze Wege sein. Hier gilt: Unbedingt das zulässige Gesamtgewicht des Modells gemäß Herstellerangaben beachten. Wird ein Fahrrad oder Pedelec mit Anhänger genutzt, schwere Gegenstände tief und wenn möglich über der Achse verstauen, damit das Kurvenverhalten komfortabler ist. Wichtig: Die Tanne darf sich beim Einlenken nicht im Hinterrad verfangen. Der Baum sollte zudem mit Spanngurten gesichert werden. Ragt der Weihnachtsbaum hinten mehr als einen Meter über die Transportbox oder den Anhänger hinaus, muss die Ladung wie beim Auto z.B. mit einer hellroten Fahne kenntlich gemacht werden. Bei Dunkelheit sind eine rote Leuchte und ein roter Rückstrahler Pflicht.

Transport auf dem Fahrrad oder E-Scooter: Einhändig Fahrrad zu fahren, ist nur bei vollständiger Kontrolle über das Rad erlaubt. Mit Baum unterm Arm also nicht. Am einfachsten und sichersten: Den Baum mit Spanngurten am Fahrrad fixieren und das Rad schieben. Wer einen kleinen Baum mit Netz in einem großen, tiefen Rucksack verstaut, kann auch mit dem Rad oder E-Scooter fahren. Auf dem E-Scooter selbst dürfen hingegen keine Gegenstände transportiert werden. Auch Anhänger sind nicht gestattet. Bei größeren Weihnachtsbäumen rät der Mobilitätsclub generell vom Transport per Fahrrad oder E-Scooter ab.

Transport im ÖPNV: So lange der Weihnachtsbaum nicht zu groß, entsprechend eingepackt und gesichert ist, darf er bei ausreichender Kapazität mit dem ÖPNV transportiert werden. Es gilt: Andere Fahrgäste dürfen durch die Mitnahme weder gefährdet noch belästigt werden. Dazu zählt, dass der Gegenstand keinen eigenen Sitzplatz blockiert. Im Einzelfall entscheidet allerdings das Personal, ob Gegenstände zur Beförderung zugelassen und an welcher Stelle sie unterzubringen sind. Ein Anspruch auf die Beförderung von Gegenständen, also auch des Weihnachtsbaums, besteht nicht.

Die ADAC Tipps zum Weihnachtsbaum-Transport im Video: So transportiert ihr euren Weihnachtsbaum sicher nach Hause | Einfach. Selber. Machen. | ADAC - YouTube

Ein O-Ton-Paket (Audio) sowie Fotos (Quelle: ADAC e.V.) können Sie zur redaktionellen Verwendung hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/Nz32jcsXfsjCM8K
 


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