Weihnachten und Silvester 2025: Die ADAC Stauprognose für NRW
Der ADAC in NRW rechnetin den Weihnachtsferien mit einem deutlich geringeren Stauaufkommen auf den Autobahnen als im Jahresdurschnitt.

Der ADAC in NRW erwartet zum Start der Weihnachtsferien viel Verkehr aber keine außergewöhnliche Staulage auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. „Da Heiligabend in diesem Jahr auf einen Mittwoch fällt, haben viele Berufspendler schon ab Montag Urlaub genommen. Dementsprechend leerer werden die Autobahnen an den zwei Tagen vor Weihnachten sein", sagt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Staureichster Tag im ganzen Ferienzeitraum wird laut ADAC Prognose der Freitag vor den Ferien (19. Dezember), wenn am Nachmittag Berufspendler sowie erste Familienbesucher und Urlauber zeitgleich auf den Autobahnen unterwegs sind. „Zwischen 14 und 18 Uhr brauchen Reisende am meisten Geduld, vor allem dort, wo es Einschränkungen durch Dauerbaustellen gibt“, erklärt Suthold. „Das Stauaufkommen fällt aber in der Regel deutlich geringer aus als zu Beginn der Oster- oder Herbstferien.“
In NRW bleiben die Autobahnen im Großraum Köln/Bonn sowie im Ruhrgebiet weiterhin Stau-Hotspots. Gerade auf dem Kölner Autobahnring sowie im Bereich Oberhausen/Duisburg (Kreuz Kaiserberg) und Bochum/Herne/Recklinghausen drohen Staus und stockender Verkehr. Zu den Strecken mit der höchsten Staugefahr in Nordrhein-Westfalen gehören u.a. die A1 (Köln - Dortmund - Osnabrück), A2 (Oberhausen - Dortmund - Hannover) und A3 (Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt) sowie die A4 (Olpe - Köln - Aachen), A40 (Dortmund - Essen - Duisburg - Venlo) und A57 (Köln - Krefeld).
Ein erhöhtes Staupotential sieht der ADAC in NRW auch auf der A42 (Dortmund - Oberhausen - Kamp-Lintfort), A43 (Wuppertal - Recklinghausen - Münster) und A46 (Düsseldorf - Wuppertal). Auf der A52 (Düsseldorf - Essen) und A59 (Köln - Bonn; Duisburg - Dinslaken) müssen Reisende zeitweise ebenfalls mit Verzögerungen rechnen. Mit der Freigabe des ersten Teilbauwerks der Rahmede-Talbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid steht eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands ab dem 22. Dezember wieder zur Verfügung. Das sorgt für eine erhebliche Entlastung in der Region, trägt zu einer besseren Verteilung des Verkehrs bei und entlastet auch die Ausweichrouten über die A7, A3 und A4.
An den letzten Werktagen vor Heiligabend, Samstag (20. Dezember), Montag und Dienstag (22./23. Dezember), könnte es laut ADAC in NRW auf den Strecken in die Innenstädte noch etwas voller werden, wenn Last-Minute-Einkäufer auf Geschenksuche und Weihnachtsmarktbesucher unterwegs sind. Aufgrund des reduzierten Berufsverkehrs ist mit einem Stauchaos auf den Autobahnen aber nicht zu rechnen. Roman Suthold rät, das Auto am Stadtrand abzustellen und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. „Das erspart die Parkplatzsuche und schont die Umwelt. Der Parkdruck in den Städten ist gerade in der Adventszeit enorm hoch“, warnt der ADAC Experte.
Zu den stauärmsten Tagen rund um das Weihnachtsfest zählen Sonntag, der 21. Dezember, Heiligabend und der 1. Weihnachtsfeiertag. Am 26. Dezember ist die Staugefahr ebenfalls überschaubar. Auch nach den Weihnachtsfeiertagen erwartet der ADAC bis nach Silvester deutlich weniger Staus auf den Autobahnen als im Jahresdurchschnitt. Der 31. Dezember und der Neujahrstag gehören zu den fünf Tagen mit dem wenigsten Staus im Jahr. „Aus Arbeitnehmersicht liegen die Feiertage sehr günstig. Viele Menschen nutzen ihren Resturlaub und haben rund um Weihnachten und Silvester zwei Wochen frei“, erklärt Suthold. Für Lkw über 7,5 Tonnen gilt an bestimmten Tagen der Weihnachtsferien ein Fahrverbot von 0 bis 22 Uhr (21./25./26./28. Dezember und 1./4. Januar). Mit einem deutlichen Anstieg der Stauzahlen rechnet der ADAC in NRW spätestens ab Mittwoch, den 7. Januar, wenn die Schule wieder beginnt.
Auch wenn es momentan nicht nach einem plötzlichen Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen aussieht, sollten Autofahrer laut ADAC auf widrige Wetter- und Straßenverhältnisse vorbereitet sein und ihr Fahrzeug wintertauglich machen (Winterreifen, Kühlerfrostschutz prüfen, Scheibenreiniger mit Frostschutz). Mit ins Auto gehören ein Eiskratzer, Handfeger, eine Abdeckfolie für die Frontscheibe, ein Microfasertuch (für die Scheibenreinigung von innen) und evtl. auch Enteisungsspray sowie ein Starthilfekabel. Eine Decke und Thermoskanne mit heißem Tee sind bei längeren Fahrten hilfreich. Vor der Fahrt in den Skiurlaub rät der ADAC zu prüfen, ob am Zielort eine Schneekettenpflicht besteht.
ADAC gibt Tipps zum Tanken: Zum Jahr 2026 erhöht sich die CO2-Abgabe von bisher 55 auf bis zu 65 Euro pro Tonne. Dadurch könnten Benzin und Diesel zum Jahreswechsel um etwa drei Cent pro Liter teurer werden. Wieviel Autofahrer letztlich beim Tanken bezahlen müssen, hängt auch von anderen Faktoren wie dem Ölpreis oder dem Euro-Dollar-Wechselkurs ab. Der ADAC empfiehlt, weiterhin abends zu tanken. Zwischen 19 und 20 Uhr sowie 21 und 22 Uhr sparen Autofahrer im Vergleich zu den frühen Morgenstunden durchschnittlich zwölf bis 13 Cent pro Liter. Verbraucher sollten zudem mit Hilfe von Apps die Spritpreise zu vergleichen. Wer während der Fahrt nachtanken muss, dem rät der ADAC, die Autobahn zu verlassen und den Autohof oder die nächstgelegene Tankstelle nach der Ausfahrt anzusteuern. So lassen sich gemäß einer ADAC Stichprobe teilweise mehr als 40 Cent pro Liter sparen. Wenn die Reise ins Ausland geht, empfiehlt der ADAC in NRW, auch die Spritpreise jenseits der Grenze zu vergleichen.
ADAC Pannenhilfe: Der ADAC leistet auch über Weihnachten und Neujahr Pannenhilfe für havarierte Mitglieder. Die ADAC Pannenhilfe ist telefonisch unter 089 20 20 4000, über die kostenlose Pannenhilfe-App oder online unter www.adac.de/hilfe erreichbar.
Das sind nrw- und deutschlandweit die Autobahnen mit dem größten Staupotenzial (beide Richtungen):
- Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München
- A1 Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg
- A1/A3/A4 Kölner Ring
- A2 Dortmund - Hannover - Braunschweig - Berlin
- A3 Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau
- A4 Heerlen/Aachen - Köln - Olpe
- A4 Kirchheimer Dreieck - Erfurt - Dresden - Görlitz
- A5 Hattenbacher Dreieck - Karlsruhe - Freiburg
- A6 Heilbronn - Nürnberg
- A7 Hamburg - Hannover - Kassel - Würzburg - Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
- A9 München - Nürnberg - Berlin
- A10 Berliner Ring
- A12 Berliner Ring - Frankfurt (Oder)
- A24 Hamburg - Berlin
- A45 Dortmund - Gießen
- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
- A81 Stuttgart - Singen
- A93 Inntaldreieck - Kufstein
- A95 /B 2 München - Garmisch-Partenkirchen
- A96 München - Lindau
- A99 Umfahrung München
Stauanfällige Baustellenabschnitte in NRW laut Autobahn GmbH (Zeitraum 15. Dezember bis 11. Januar):
- A1: Münster-Hiltrup - Ascheberg
- A1: Kamen-Zentrum - Unna
- A1: Kamen-Zentrum - Schwerte
- A1: Kreuz Wuppertal-Nord - Wuppertal-Langerfeld
- A1: Kreuz Leverkusen-West - Kreuz Köln-Nord
- A1: Weilerswist - Kreuz Bliesheim
- A2: Kreuz Oberhausen - Bottrop
- A3: Oberhausen-Lirich - Duisburg-Wedau
- A3: Mettmann - Kreuz Hilden
- A3: Siebengebirge - Kreuz Bonn/Siegburg
- A30: Rheine-Nord - Rheine
- A43: Bochum-Gerthe - Herne-Eickel
- A43: Recklinghausen-Hochlarmark - Kreuz Herne
- A44: Geseke - Kreuz Wünnenberg-Haaren
- A45: Dortmund-Süd - Westhofener Kreuz
- A45: Hagen-Süd - Lüdenscheid-Nord
- A45: Lüdenscheid-Nord - Lüdenscheid
- A45: Lüdenscheid-Süd - Meinerzhagen
- A45: Meinerzhagen - Drolshagen
- A45: Drolshagen - Olpe
- A45: Kreuz Olpe-Süd - Freudenberg
- A45: Siegen - Wilnsdorf
- A45: Wilnsdorf - Haiger/Burbach
- A46: Wuppertal-Cronenberg - Sonnborner Kreuz
- A46: Wuppertal-Oberbarmen - Wuppertal-Barmen
- A46: Wennemen - Meschede
Ausland: Auch im Ausland beginnen die Weihnachtsferien. Vor dem Fest und am ersten Januar-Wochenende ist die Staugefahr am größten. Neben den Straßen rund um die Großstädte sind vor allem die Fernstraßen zu und von den Wintersportorten staugefährdet. Dazu zählen in Österreich die Westautobahn, Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn (Baustelle an der Luegbrücke), Fernpass-Route sowie die Arlbergschnellstraße und die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
In der Schweiz muss auf der Gotthard-Route, San-Bernardino-Route und den Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. Ein erhöhtes Staupotenzial gibt es auch auf den Routen Bern - Zürich - St. Margarethen und Basel - Zürich - Chur. In Italien sind neben der Brennerroute auch die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal sowie in den Vinschgau am stärksten gefährdet. Der Mont-Blanc-Tunnel zwischen Italien und Frankreich ist während der Ferien frei befahrbar.
Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer unter https://www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/baustellen.
Generell gilt für alle Baustellen: Aufgrund von schmaleren Fahrstreifen, wechselnder Spurführung und Geschwindigkeitsbegrenzungen erhöht sich die Unfall- und Staugefahr. Autofahrer sollten hier besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und mit ausreichend Sicherheitsabstand fahren. In engen Baustellenbereichen mit deutlich schmaleren Fahrspuren ist es häufig nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden. Der ADAC in NRW empfiehlt deshalb, mit genügend Abstand und versetzt zu fahren, um im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln zu können. So kann der linke Fahrstreifen für die Rettungskräfte freigehalten werden.
Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.
Eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit können Autofahrer über den ADAC Routenplaner unter https://maps.adac.de abrufen.
Die kostenlose ADAC Drive App liefert Routenplanungen für Auto, Wohnmobil, Motorrad und Fahrrad sowie die dazugehörige Navigations-Funktion (Kopplung via Apple CarPlay & Android Auto möglich), Ladestationen für Elektrofahrzeuge, die günstigsten Tankstellen und berechnet ggf. anfallende Mautkosten.
Ein O-Ton-Paket (Audio) zur Stauprognose für die redaktionelle Verwendung können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/78fEqxRsnFwA8Bd
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