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Nordrhein-Westfalen | 12.08.2025

Vor dem Schulstart in NRW: ADAC gibt Tipps für einen sicheren Schulweg

Der ADAC in NRW empfiehlt Eltern von Schulanfängern, den neuen Schulweg rechtzeitig mit den Kindern zu üben. Wer unbedingt mit dem Auto fahren muss, sollte die Kinder an Elternhaltestellen absetzen.

Zwischen parkenden Autos sind Schulkinder oft erst spät sichtbar. Der ADAC in NRW rät Autofahrern, gerade zum Schulstart besonders vorsichtig zu sein. Foto: ADAC Hessen-Thüringen / Steve Bauerschmidt

Rund 174.000 Mädchen und Jungen gehen in Nordrhein-Westfalen ab dem 28. August zum ersten Mal zur Schule. Der ADAC in NRW empfiehlt Eltern von Schulanfängern, den neuen Weg rechtzeitig mit den Kindern zu üben. „Bei der Wahl des Schulwegs sollten Eltern unbedingt eine Strecke mit möglichst wenig Gefahrenstellen aussuchen, auch dann, wenn die Kinder dadurch einen kleinen Umweg nehmen müssen“, rät ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Denn nicht immer sei der kürzeste Weg auch der sicherste.

Am besten laufen Eltern den Schulweg mit ihren Kindern mehrfach unter realen Bedingungen ab – also werktags am Morgen und am Mittag. „Dabei sollte man sich ausreichend Zeit nehmen und besonders Gefahren an Kreuzungen oder Straßenüberquerungen ausführlich besprechen“, betont Suthold. Wichtig sei, dass Eltern ihre Kinder nicht ständig ermahnen und meckern, sondern loben, wenn sie etwas richtig gemacht haben. Im Rollentausch können die Kinder ihren Eltern den Weg zeigen und alles erklären. „Kinder lernen durch Nachahmung und Beobachtung. Eltern haben durch ihre Vorbildfunktion deshalb eine besondere Bedeutung“, erklärt Suthold.

In den ersten Schulwochen ist es sinnvoll, das Kind noch zur Schule zu begleiten. Der ADAC Experte regt an, Laufbusse zu organisieren. Dabei versammeln sich bis zu zwölf Kinder und gehen in Begleitung eines Erwachsenen eine festgelegte „Buslinie“ zur Schule. An vereinbarten „Haltestellen“ werden alle „Laufgäste“ eingesammelt. „Der Schulweg zu Fuß macht mehr Spaß, wenn Kinder ihn gemeinsam zurücklegen“, sagt Suthold.

Außerdem wichtig: Für den Schulweg immer genug Zeit einplanen, damit die Kinder nicht unnötig in Stress geraten. Unter Zeitdruck lässt die Aufmerksamkeit nach und das Unfallrisiko steigt. Auch die Sichtbarkeit auf dem Schulweg ist ein großer Faktor. Zum Schulstart ist es im Spätsommer am Morgen zwar noch hell, dennoch können zum Beispiel Nebel oder Regen für schlechte Sichtverhältnisse sorgen. Mit Reflektoren am Schulranzen und der Kleidung oder einer Sicherheitsweste sind Kinder auch bei schlechter Sicht bis zu 140 Meter weit zu erkennen. Zum Vergleich: In dunkler Kleidung werden Kinder erst ab einer Entfernung von 25 Metern wahrgenommen.

Wenn die Erstklässler einen Teil oder den gesamten Weg mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, empfiehlt der ADAC in NRW, auch diese Wege vorher mit den Kindern zu trainieren. Nur in Ausnahmefällen sollten sie mit dem Auto zur Schule gebracht werden. „Als passive Teilnehmer auf der Rückbank bekommen die Kinder kein Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren“, weiß Suthold. Außerdem sorgen Elterntaxis vor den Schulen regelmäßig für chaotische und Verkehrssituationen. Dadurch steigt die Unfallgefahr.

Eine Alternative sind Elternhaltestellen. In diesen festgelegten Zonen können Eltern den Nachwuchs einige hundert Meter von der Schule entfernt rauslassen und am Ende des Schultages wieder abholen. In kleinen Gruppen laufen die Schüler dann selbständig den restlichen Weg zur Schule. Der gemeinsame Fußweg fördert nicht nur die Selbständigkeit im Straßenverkehr, sondern schafft auch soziale Kontakte.

Autofahrer sollten gerade in der Nähe von Schulen oder in Wohngebieten besonders wachsam sein und vorsichtig fahren. Aufgrund ihrer geringeren Körpergröße fehlt Grundschülern häufig der nötige Überblick, zudem werden sie von anderen Verkehrsteilnehmern zwischen parkenden Autos oder Sichthindernissen, wie Mülltonnen und Glascontainern, leicht übersehen. Gerade jüngere Kinder können Gefahren, Geschwindigkeiten und komplexe Verkehrssituationen noch nicht richtig einschätzen.

„Kinder nehmen ihre Umgebung ganz anders wahr als Erwachsene und reagieren häufig noch spontan und unüberlegt auf Verkehrssituationen. Autofahrer sollten auf plötzliche Bewegungen in Richtung Straße vorbereitet sein“, erklärt Roman Suthold. Bushaltestellen sollten ebenfalls besonders vorsichtig passiert werden. Kinder überqueren nach dem Aussteigen die Straße oder rennen noch schnell zum Schulbus, wenn sie spät dran sind. Stehende Busse mit eingeschalteter Warnblinkanlage dürfen nur mit Schrittgeschwindigkeit überholt werden. Das gilt auch für den Gegenverkehr. Bei fahrenden Bussen mit eingeschalteter Warnblinkanlage gilt für den nachfolgenden Verkehr Überholverbot.

Weitere Informationen und Tipps bietet der „ADAC Schulweg-Ratgeber“. Die kostenlose Broschüre ist NRW-weit in allen ADAC Centern und Geschäftsstellen erhältlich. Sie steht zudem unter www.adac.de zum Download bereit.

Ein O-Ton-Paket (Audio), Fotos und Grafiken (Quellenangabe) zur redaktionellen Verwendung können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/b2fKGYiLrqaDZ2F

Mehr Informationen zum Thema Schulweg-Sicherheit finden Sie auch auf den Seiten der ADAC Stiftung unter stiftung.adac.de/schulstart.
 


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