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Nordrhein-Westfalen | 04.04.2017

ADAC Taxitest 2017: Licht und Schatten bei Taxifahrten in Köln und Düsseldorf

Auch in Köln und Düsseldorf waren die Tester inkognito unterwegs und sind jeweils fünf Touren mitgefahren, um die Kategorien Routentreue, Fahrer und Fahrzeuge zu testen.

Der ADAC hat in seinem aktuellen Taxitest 160 Taxifahrten in acht deutschen Großstädten geprüft. Auch in Köln und Düsseldorf waren die Tester inkognito unterwegs und sind jeweils fünf Touren mitgefahren, um die Kategorien Routentreue, Fahrer und Fahrzeuge zu testen. Das Ergebnis: In Köln haben zwei Testrouten mit einem „sehr gut“ abgeschnitten, drei erhielten ein „gut“. In Düsseldorf lagen Licht und Schatten nah beieinander: Drei Routen bewerteten die Tester mit „sehr gut“, zwei dagegen erhielten nur ein „ausreichend“.

In Düsseldorf kamen die schlechten Noten durch eklatante Abweichungen von der Idealroute zustande. Wenn die gefahrene Strecke um einen in Abhängigkeit zur Länge der Strecke festgelegten Prozentsatz von der Idealroute abwich, gab es in dieser Kategorie null Punkte. Das war auf den Strecken Flughafen ? Joseph-Beuys-Ufer 33 und Haroldstraße 30 ? Merowingerstraße 171 der Fall. Trotz der „guten“ bis „sehr guten“ Bewertungen in der Kategorie „Fahrer“ stellten die Tester auch hier einige Mängel fest, die zu Punktabzügen führten. So hatte einmal der Fahrer den Zuschlag für die Zahlung mit EC-/ Kreditkarte in das Taxameter eingegeben, ihn aber nicht wieder ausgebucht, als der Tester letztlich doch bar bezahlte. Ein anderes Mal setzte der Fahrer den Tester am falschen Ziel ab und sprach dort sogleich potenzielle neue Fahrgäste an (was er nicht darf). Weil sie gleich einstiegen, hatte er keine Zeit mehr, eine Quittung auszustellen. Dafür erhielten die Fahrzeuge in Düsseldorf meist sehr gute Bewertungen, waren sauber und hatten die Konzessionsnummer und in der Regel auch die Tarifübersicht gut sichtbar angebracht.

In Köln musste in der Kategorie „Fahrer“ die Route Flughafen – Arnoldstraße 17-19 mit null Punkten bewertet werden, weil der Fahrer das Ziel nicht kannte und lange in einem Stadtplan danach suchte. Besonders ärgerlich: Er ließ dabei das Taxameter laufen und trieb damit den Preis in die Höhe. Bei einer Tour machte ein Fahrer bei starkem Regen und hohem Tempo auf der Autobahn unvermittelt einen Bremstest, ein anderer fuhr rückwärts in eine Einbahnstraße. Abzüge gab es vielfach auch für die fehlende Aufforderung per Aufkleber oder mündlich durch den Fahrer, der Fahrgast möge sich anschnallen. Negativ gewertet wurde außerdem, dass bei sechs Fahrten die Zahlung mit EC-/Kreditkarte nicht möglich war. Insgesamt schnitten die Kölner Taxis aber ganz ordentlich ab.

Auffällig waren im Test auch die Tarifunterschiede: Während der Grundpreis beim Einschalten des Taxameters in Köln 3,50 Euro betrug, lag er in Düsseldorf bei 4,50 Euro. Hinzu kommen kann dann noch ein Zuschlag sowie das Kilometergeld für die Strecke. Wer also am Tage eine sieben Kilometer lange Strecke mit einem Gepäckstück fährt und bar bezahlt, muss in Düsseldorf inklusive der ersten fünf Minuten Wartezeit 22,80 Euro bezahlen, in Köln 19,30 Euro. Die Tarife sind in den Tarifordnungen geregelt, die die Kommunen vor Ort festlegen

Getestet wurden neben Köln und Düsseldorf auch in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart, also in Großstädten mit mehr als 500 000 Einwohnern in Ballungszentren. In jeder Stadt waren die ADAC Experten inkognito mit einem Trolley auf fünf typischen Routen unterwegs: Hauptbahnhof – Hotel (Kurzstrecke, maximal zwei Kilometer), Flughafen – Firma im Zentrum, zentrumsnahes Restaurant – Wohngebiet (drei bis fünf Kilometer), Wohngebiet – Oper (drei bis fünf Kilometer) und Wohngebiet – Uniklinik (rund sieben Kilometer). Die Checkliste beinhaltete mehr als 50 Prüfpunkte. Der Testzeitraum lag zwischen dem 30. Mai und dem 28. Juli 2016, die Fahrten wurden von zwei verschiedenen Testern unter der Woche jeweils einmal tagsüber und einmal nachts durchgeführt.
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat die Ergebnisse auf ihre Richtigkeit überprüft.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um Stickoxid-Grenzwertüberschreitungen in Innenstädten weist der ADAC darauf hin, dass derzeit rund 90 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Taxen Diesel-Fahrzeuge sind. In diesem Zusammenhang ist nach Ansicht des Clubs eine nationale Anstrengung für alternative Antriebstechnologien in der öffentlichen Beförderung wichtig. Mit der Initiative „Eco-Taxi“ in verschiedenen deutschen Städten – unter anderem in Essen, Wuppertal, Mönchengladbach, Troisdorf und Overath – fördert der ADAC schon seit Jahren eine umweltschonendere Art der Beförderung. Insgesamt sind derzeit bundesweit 350 Taxen als sogenannte „Eco-Taxis“ zertifiziert.

Weitere Informationen, Grafiken und Bilder zum Taxitest gibt es hier.


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