Start der Sommerferien 2023 in NRW: ADAC Stauprognose für Nordrhein-Westfalen
Die höchste Staugefahr auf den Autobahnen sieht der ADAC in NRW während der Sommerferien immer freitags von 14 bis 19 Uhr.
Der ADAC in NRW erwartet zum Start der Sommerferien kein extremes Stauchaos auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. „Für Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands bleibt das Auto zwar die erste Wahl. Der Reiseverkehr verteilt sich aber über die gesamten Sommerferien. Nicht alle fahren gleich in den ersten Wochen weg“, erklärt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Dennoch rechnet der Mobilitätsclub zum Ferienbeginn mit viel Stau und stockendem Verkehr. Im vergangenen Jahr waren das erste und letzte Ferienwochenende am staureichsten.
Die höchste Staugefahr auf den Autobahnen sieht der ADAC in NRW während der Sommerferien immer freitags von 14 bis 19 Uhr sowie mittwochs und donnerstags von 7 bis 9 Uhr und 14 bis 18 Uhr. „Trotz der Ferienzeit fällt der Berufsverkehr in NRW stärker ins Gewicht als der Urlaubsreiseverkehr. Im vergangenen Jahr waren der Sonntag und Samstag die stauärmsten Anreisetage. Unter der Woche gab es von Mittwoch bis Freitag die meisten Staus. Wer flexibel ist, sollte hier den Montag oder Dienstag als Anreisetag wählen und außerhalb der Stoßzeiten starten. Muss es der Freitag sein, dann lohnt es sich, schon in den frühen Morgenstunden oder erst am Abend loszufahren“, rät ADAC Fachmann Suthold.
Vor allem auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste (A1, A2), die Niederlande (A3, A40) und auf dem Weg in den Süden (A3, A45) rechnet der ADAC in NRW wieder mit Verzögerungen. Auf zeitweise viel Stau und stockenden Verkehr müssen sich Autofahrer auf den Autobahnen im Großraum Köln/Bonn und im gesamten Ruhrgebiet einstellen. Gerade Baustellenabschnitte haben ein erhöhtes Staupotenzial. Für zahlreiche Staus können bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder kurzentschlossene Urlauber sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen in die Berge und Seenlandschaften wird am Wochenende viel Geduld erforderlich sein.
Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft. In der Regel macht es erst ab Staus von mehr als 10 Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren, rät der Mobilitätsclub.
Am ersten und zweiten Ferienwochenende dürfen Urlauber aus NRW außerhalb des eigenen Bundeslandes noch auf weniger Staus entlang der bekannten Reiserouten hoffen. Nordrhein-Westfalen startet als einziges Bundesland bereits am 22. Juni in die Sommerferien. Ab dem 6. Juli sind dann auch in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt Ferien, es folgen Sachsen und Thüringen (10. Juli).
Alternative Anreise: Je nach Zielort lohnt sich als Alternative zur Anreise mit dem Auto laut ADAC durchaus auch ein Blick auf mögliche Sparangebote der Bahn. „Wer mit dem Zug in den Urlaub fährt, sollte vorab unbedingt auch die Mobilitätsangebote vor Ort checken“, empfiehlt Suthold. Wichtig seien zum Beispiel vorhandene Mobilitätsoptionen für die Strecke vom Bahnhof zur Unterkunft oder für Ausflüge am und rund um den Urlaubsort.
Die Autobahnen in NRW mit erhöhter Staugefahr während der Sommerferien 2023:
- A1/ A3/ A4/ A57/ A59 Großraum Köln
- A1 Köln - Dortmund - Osnabrück - Bremen - Hamburg
- A2 Oberhausen - Dortmund - Hannover
- A3 Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt
- A4 Köln - Aachen
- A31 Bottrop - Ochtrup - Emden
- A40 Dortmund - Essen - Duisburg - Straelen
- A42 Dortmund - Oberhausen - Kamp-Lintfort
- A43 Wuppertal - Recklinghausen - Münster
- A44 Bochum - Dortmund - Kassel
- A45 Dortmund - Hagen - Lüdenscheid
- A46 Düsseldorf - Wuppertal
- A52 Essen - Düsseldorf - Mönchengladbach
- A57 Köln - Krefeld - Kleve
- A59 Köln - Bonn
- A61 Nettetal - Mönchengladbach - Koblenz
- A560/ A562/ A565 Raum Bonn
Die wesentlichen Sommer-Baustellen und Sperrungen der Autobahn GmbH (Westfalen/Rheinland) im Überblick:
- A1: Sechsspuriger Ausbau nördlich von Osnabrück zwischen AS Bramsche und AS Lohne/Dinklage mit teilweise zwei verengten Fahrspuren je Richtung
- A1: Sechsspuriger Ausbau südlich von Münster zwischen AS Münster-Hiltrup und AS Ascheberg mit zwei verengten Fahrspuren je Richtung
- A1: Brückenabrisse nördlich des Kreuzes Unna mit drei verengten Fahrspuren pro Fahrtrichtung auf der Fahrbahn in Richtung Bremen
- A1: Arbeiten für Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke mit Einschränkung der Ausfahrten im Kreuz Unna (vor allem A1 Richtung Münster auf A44 Richtung Kassel)
- A1: Ersatz der Brücke über die Linderhauser Straße in Wuppertal mit verengten Fahrspuren, auch auf der Zufahrt von der A46 auf die A1 in Richtung Köln
- A2: Fahrbahnsanierung zwischen Bottrop und Oberhausen mit verengten Fahrspuren in beide Richtungen
- A3: Umbau AK Kaiserberg mit zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung zwischen AK Breitscheid und AK Oberhausen und nur einer Spur in Richtung Köln (23.6. ab 22 Uhr bis 4.7. um 5 Uhr)
- A3: Grundsanierung zwischen AS Hamminkeln und AS Wesel mit nur einem Fahrstreifen je Richtung
- A4: Fahrbahnsanierung zwischen AK Köln-Süd und AD Heumar mit einstreifiger Verkehrsführung Richtung Olpe (21.7. ab 22 Uhr bis 24.7. um 5 Uhr; 28.7. bis 31.7. mit gleichem Zeitfenster)
- A4: Deckenerneuerung zwischen AS Bergisch Gladbach-Bensberg und AS Bielstein mit zeitweise einstreifiger Verkehrsführung in beide Richtungen
- A4: Kanalquerung zwischen AS Langerwehe und AS Düren mit zweitweise reduzierten Fahrstreifen
- A30: Talbrückenarbeiten zwischen den AS Hasbergen-Gaste und Osnabrück-Hellern mit jeweils zwei verengten Fahrspuren
- A30: Talbrückenarbeiten und Trennung von Haupt- und Überholfahrspur im Bereich der AS Ibbenbüren mit zwei verengten Fahrspuren je Richtung (Tempo Lkw max. 60 km/h, Pkw max. 80 km/h)
- A40: Fahrbahnsanierung mit Verbindungssperrung von der A40 in Fahrtrichtung Dortmund auf die A43 in beide Fahrtrichtungen (23.6. bis 25.6.)
- A42: Fahrbahnsanierung zwischen AS Gelsenkirchen-Schalke und Gelsenkirchen-Bismarck mit Sperrung (7.7. bis 10.7.) bzw. einspuriger Führung (30.6. ab 21 Uhr bis 3.7. um 5 Uhr) in Fahrtrichtung Dortmund
- A43: Sechsspuriger Ausbau zwischen Recklinghausen und Herne, Baustellenverkehrsführung im Kreuz Herne
- A43: Sperrung der Emschertalbrücke zwischen Kreuz Recklinghausen und Kreuz Herne für Kfz ab 3,5 Tonnen, Wiegeanlagen mit Schranken in Richtung Münster (vor dem Kreuz Herne) und Wuppertal (zwischen Kreuz Recklinghausen und AS Recklinghausen-Hochlamark)
- A43: Baustellenumbau mit Sperrung zwischen der AS Herne-Eickel und dem AK Recklinghausen in Fahrtrichtung Münster und nur noch einer freien Spur in Richtung Wuppertal (14.7.bis 17.7)
- A44: Sanierung des AK Wünnenberg/Haaren (A44/ A33, die südlich als B480 weiterläuft) mit einzelnen Verbindungssperrungen im Laufe der Maßnahmen
- A45: Neubau von 14 Talbrücken, Brückenverstärkungen und teilweise sechsspuriger Ausbau zwischen Gießen und Dortmund mit zwei verengten Fahrspuren pro Richtung
- A45: Vollsperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid
- A46: Fahrbahnsanierung zwischen AS Bestwig und Kreuz Meschede mit nur einer verengten Fahrspur je Richtung
- A46: Deckensanierung zwischen AK Holz und AK Neuss-West mit Sperrung in Richtung Neuss (7.7. bis 17.7.) und Heinsberg (17.7. bis 28.7.)
- A46: Deckensanierung zwischen AS Neuss-Uedesheim und AS Düsseldorf-Bilk mit Fahrstreifenreduzierung
- A46: Deckensanierung zwischen AK Düsseldorf-Süd und AS Düsseldorf Eller mit Fahrstreifenreduzierung in Richtung Neuss (7.7. ab 21 Uhr bis 10.7. um 5 Uhr)
- A57: Erneuerung von Verkehrszeichenbrücken und Schutzsystemen zwischen AK Köln-Nord und AS Köln-Bickendorf mit zwei verengten Fahrstreifen in beiden Fahrtrichtungen
- A59: Neubau eines Brückenbauwerks der Deutschen Bahn mit Vollsperrung zwischen AD Bonn-Nordost und AS Bonn-Vilich (22.6. bis 4.8.)
- A61: Fahrbahnsanierung zwischen AS Bergheim und AS Türnich mit Fahrstreifenreduzierungen, Sperrungen von Auf- und Abfahrten und Ende Juli/Anfang August Vollsperrung in Richtung Koblenz (AS Kerpen bis AS Türnich)
- A544/A4: Fahrbahnmarkierung im AK Aachen mit Rampensperrung von der A544 in Richtung A4 nach Belgien und Düsseldorf (8.7. ab 6 Uhr bis 9.7. um 18 Uhr)
- A560: Neubau der BW für die S13 der Deutschen Bahn zwischen AD St. Augustin-West und AS Siegburg
Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer unter https://www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/baustellen.
Generell gilt für alle Baustellen: Aufgrund von schmaleren Fahrstreifen, wechselnder Spurführung und Geschwindigkeitsbegrenzungen erhöht sich die Unfall- und Staugefahr. Autofahrer sollten hier besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und mit ausreichend Sicherheitsabstand fahren. In engen Baustellenbereichen mit deutlich schmaleren Fahrspuren ist es häufig nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden. Der ADAC in NRW empfiehlt deshalb, mit genügend Abstand und versetzt zu fahren, um im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln zu können. So kann der linke Fahrstreifen für die Rettungskräfte freigehalten werden.
Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.
ADAC Stauberater in NRW: Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag, Samstag und Sonntag die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, geben Reise-Tipps, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.
Rückblick NRW-Sommerferien 2022: Laut ADAC Staubilanz gab es in den NRW-Sommerferien 2022 insgesamt 13.697 Staumeldungen mit einer Gesamt-Länge von 17.342 Kilometern und einer Dauer von 7626 Stunden. Am meisten Geduld brauchten Reisende in NRW in der letzten Ferienwoche: Vom 1. bis 7. August steckten Autofahrer insgesamt 1510 Stunden in Staus und stockendem Verkehr fest. Im Tagesvergleich verbrachten Urlauber und Berufspendler zum Ferienstart am Freitag, den 24. Juni 2022 die längste Zeit im Stau (382 Stunden). Die meisten Staumeldungen zählte der ADAC in den Sommerferien auf der A3 (1435), A1 (1295), A43 (1192), A45 (1134), A40 (1001), A42 (953) und A2 (939). Den mit 24 Kilometern längsten Stau an den Ferien-Wochenenden gab es am Freitag, den 5. August 2022 auf der A3 (Köln – Arnheim) zwischen dem Kreuz Ratingen-Ost und der Anschlussstelle Dinslaken-Süd. Im Vergleich zu 2021 nahm die Staubelastung auf den Autobahnen nach Wegfall der Corona-Beschränkungen und einer Zunahme von Flugreisen allerdings deutlich ab.
Bundesweite Strecken mit der höchsten Staugefahr in den Sommerferien 2023 (in beide Richtungen):
- Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
- Kölner Ring A1/ A3/ A4
- A1 Köln - Dortmund - Bremen - Lübeck
- A2 Dortmund - Hannover
- A3 Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau
- A5 Karlsruhe - Basel
- A7 Hamburg - Flensburg
- A7 Hamburg - Hannover und Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe - Stuttgart
- A8 München - Salzburg
- A9 München - Nürnberg
- A24 Berlin - Hamburg
- A31 Bottrop - Emden
- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
- A93 Inntaldreieck - Kufstein
- A95/B2 München - Garmisch-Partenkirchen
- A99 Umfahrung München
Ausland: Im Ausland müssen ebenfalls am Wochenende erste Engpässe einkalkuliert werden. Zu den Problemstrecken zählen im gesamten Reisesommer unter anderem Tauern-, Inntal-, Rheintal-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. In Österreich ist der Arlbergtunnel während der gesamten Reisesaison gesperrt. Autofahrer müssen über den Arlbergpass ausweichen. Außerdem sind in Tirol an allen Wochenenden bis Mitte September entlang der Inntalautobahn in den Bereichen Kufstein und Innsbruck die Stau-Ausweichrouten für den Durchgangsverkehr gesperrt. Reisende von und nach Italien müssen deshalb auch bei einem Stau auf der Autobahn bleiben.
Die Wartezeiten an den Grenzen bleiben am ersten Ferienwochenende zunächst überschaubar. Der ADAC geht bei den europäischen Nachbarländern von maximal 30 Minuten aus. Für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei sollten Reisende an den Grenzen etwas mehr Zeit einplanen. Details zu Einreisebestimmungen, Routenplanung und Corona-Hinweise gibt es auf https://www.adac.de.
Mautgebühren: Mit der kostenlosen App ADAC Spritpreise können sich Urlauber bereits im Vorfeld zusammen mit der Reiseroute auch die anfallenden Mautkosten berechnen lassen. Vignetten für Österreich und die Schweiz gibt es in allen Service-Centern des ADAC in NRW, online unter https://www.adac-shop.de oder telefonisch unter 0800 5 10 11 12 (Mo. bis Sa. 8 bis 20 Uhr).
Eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit können Autofahrer über den ADAC Routenplaner unter http://maps.adac.de (Button „Echtzeit-Verkehrslage“) abrufen. Mit dem Zeitregler lässt sich die geplante Abfahrtszeit einstellen. Per Zoom-Funktion auf der Karte erhält man die Verkehrsprognose für die gewünschte Fahrstrecke.
Ein O-Ton-Paket (Audio) zur ADAC Stauprognose für die Sommerferien 2023 in NRW sowie eine Staukarte (Quelle ADAC e.V.) mit können Sie für redaktionelle Zwecke hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/caTH8nLCFnm827t
Infogram-Link: https://infogram.com/nrw-staustrecken-im-westen-1hdw2jpwm5z3p2l?live
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