Sprengung der A45-Talbrücke Rahmede: Das sagt der ADAC in NRW
Nach der Sprengung der A45-Talbrücke Rahmede fordert der ADAC in NRW Tempo beim Neubau. Jede Verzögerung sei ein weiterer Schlag ins Gesicht der Lüdenscheider Bürger.
Statement des ADAC in NRW zur Sprengung der A45-Talbrücke Rahmede am 7. Mai 2023:
„Mit der Sprengung wird endlich auch nach außen erkennbar, dass es vorangeht“, sagt Prof. Dr. Roman Suthold, Verkehrspolitischer Sprecher des ADAC in NRW. Für die neue Brücke hält der Verkehrsexperte eine Bauzeit von maximal fünf Jahren für realistisch. „Der Zeitplan ist durchaus ambitioniert, aber umsetzbar.“ Ein Blick ins Ausland zeige, was möglich ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen würden. „In Genua hat es nach dem Brückeneinsturz nur knapp zwei Jahre bis zur Einweihung der neuen Autobahnbrücke gedauert, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht eins-zu-eins mit der A45-Brücke vergleichbar sind“, erklärt Suthold. Auftretende Probleme müssten frühzeitig identifiziert und dann unbürokratisch und lösungsorientiert angegangen werden.
„Mögliche Stolpersteine wie zum Beispiel Lieferengpässe, schlechte Materialqualität, Personalmangel bei Baufirmen oder Klagen gegen den Neubau dürfen nicht – wie bei der Leverkusener Brücke – zu jahrelangen Verzögerungen führen. Das wäre ein erneutes Desaster und ein weiterer Schlag ins Gesicht der Lüdenscheider Bürger“, mahnt Suthold. Der ADAC in NRW fordert Bund und Autobahn GmbH auf, alle gesetzlichen, finanziellen, planerischen und organisatorischen Vorgänge bestmöglich aufeinander abzustimmen.
Die schnellstmögliche Fertigstellung der neuen A45-Talbrücke sei in vielfacher Hinsicht von herausragender Bedeutung. „Wenn die neue Brücke steht, wird das zuallererst für eine erhebliche Entlastung der Lüdenscheider Bürger und der regionalen Infrastruktur sorgen. Auch die Wirtschaft im Sauer- und Siegerland kann aufatmen, weil Transportwege wesentlich erleichtert werden. Für den Fernverkehr steht dann eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands wieder zur Verfügung. Das trägt auch zu einer besseren Verteilung des Verkehrs bei und entlastet die derzeitigen Ausweichrouten über die A7 und A3“, macht Suthold deutlich.
Mit Blick auf die marode Brückeninfrastruktur in ganz Nordrhein-Westfalen fordert der ADAC Experte: „Die Politik muss weiter massiv in den Erhalt und die Erneuerung von Brücken investieren. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen – wie von der Politik versprochen – auch bei anderen Projekten beschleunigt werden. Es darf nicht zu einem Domino-Effekt kommen, bei dem in NRW eine Brücke nach der anderen für Lkw oder sogar Pkw gesperrt werden muss.“
Die Aussagen als O-Töne (Audio) können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/oCie8By4wBpdkRr
Eine ADAC Übersichtsseite rund um den Neubau der A45-Talbrücke Rahmede finden Sie hier: Sperrung der A45 Brücke: Sprengtermin steht fest - später als geplant | ADAC
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