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Nordrhein-Westfalen | 08.07.2019

Sommerurlaub: Tipps für eine stressfreie Reise mit Kindern

Wer einen Urlaub mit Kindern plant, sollte die Anreise gut vorbereiten. Der ADAC
Nordrhein gibt Tipps, wie der Start in die Ferien klappt.

Laut aktuellem ADAC Reisemonitor 2019 nutzen rund 90 Prozent der ADAC Mitglieder für ihre Haupturlaubsreise das Auto oder den Flieger. Für Eltern mit Kindern stellt die Anreise zum Urlaubsort oft eine Herausforderung dar. Der ADAC Nordrhein gibt Tipps für einen stressfreien Start in die Sommerferien.

Genug Zeit einplanen: Der Mobilitätsclub empfiehlt, auch auf Reisen den gewohnten Rhythmus von Babys und Kleinkindern beizubehalten. Daher – wenn möglich – den Start in den Urlaub an Ess- und Schlafzeiten anpassen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, plant am besten alle zwei Stunden einen Stopp mit viel Bewegung an der frischen Luft ein und fährt nicht mehr als 500 Kilometer am Tag. Die Pausen können gut zum Füttern und Wickeln genutzt werden, denn während der Fahrt ist das Abschnallen verboten. Viele Autobahnraststätten in Deutschland bieten eine kindgerechte Ausstattung mit Spielplätzen, Spielecken, Babywickelräumen und Babybetten. In den Restaurants stehen Kinderstühle und spezielle Kindermenüs zur Verfügung. Eine Auswahl geeigneter Raststätten gibt es zum Beispiel unter www.rast.de.

Auch wer mit dem Flugzeug unterwegs ist, sollte ausreichend Zeit vor dem Abflug einplanen, um am Flughafen nicht in Stress zu geraten. Check-in, Gepäckabgabe und Sicherheitskontrolle müssen durchlaufen werden. Ausreichend Bewegung am Terminal oder in speziellen Spielbereichen am Flughafen sorgen dafür, dass der Nachwuchs seine Energie zumindest teilweise schon am Boden statt erst in der Luft verbraucht.

Auf die richtige Sicherung achten: Kinder unter zwölf Jahren oder 150 Zentimeter Körpergröße müssen bei allen Autofahrten grundsätzlich mit einem geeigneten Kinder-Rückhaltesystem (ECE-Zulassung) gesichert werden. Eine gute Polsterung und Gurtschoner sorgen dafür, dass nichts unangenehm auf der Haut reibt. Für Kleinkinder sollte der Sitz eine bequeme Schlafposition zulassen. Tipp: Ein kleines Kissen sorgt für zusätzlichen Komfort. Allerdings: In praktisch allen Rückhaltesystemen ist die Belastung der Wirbelsäule von Säuglingen und Kleinkindern relativ hoch. Zur Sicherheit sollte die Kindersicherung bei den hinteren Türen aktiviert sowie die Fenstersperre eingestellt werden, um ein Öffnen während der Fahrt zu verhindern.

Kindersicherung im Flugzeug bedenken: Kleinkinder unter zwei Jahren werden entweder auf dem Schoß eines Erwachsenen mit Zusatzgurt (Loop Belt) oder auf einem eigenen Sitzplatz mit einem geeigneten Kindersystem gesichert. Kinder über zwei Jahre müssen einen eigenen Sitzplatz haben. Ansonsten gibt es für sie keine Vorgaben. Untersuchungen des TÜV Rheinland und des Luftfahrtbundesamtes zeigen aber, dass bei sehr schweren Turbulenzen oder einer Notlandung Beschleunigungen wie bei einem Fahrzeugcrash auftreten können. Im Extremfall besteht bei der Sicherung auf dem Schoß und durch den üblichen Beckengurt (für Kinder von zwei bis ca. sechs Jahren) ein hohes Verletzungsrisiko. „Ein Autokindersitz ist für kleine Kinder definitiv die sicherere Variante“, sagt Heinz-Gerd Lehmann vom ADAC Nordrhein. Ob eine Babyschale oder ein Kindersitz für den Einsatz im Flugzeug geeignet ist, verrät das TÜV -Zeichen mit dem Hinweis „For use in aircraft“. Da die Regelungen zur Sicherung von Kindern in Flugzeugen nicht einheitlich sind, rät der ADAC Experte, rechtzeitig vor dem Flug bei der jeweiligen Airline nachzufragen, ob und welche Kindersitze verwendet werden dürfen und ob spezielle Kindersicherungssysteme bereitgestellt werden.

Nicht mit vollem Magen starten: Leichte Kost ist die ideale Vorbereitung für die Reise. Obst oder Gemüse in handlichen Stücken geschnitten sowie Zwieback und Kekse als kleine Snacks sind perfekt für unterwegs. Als Durstlöscher eignen sich Wasser, Tee und Saftschorlen ohne Kohlensäure. Einige Fluggesellschaften bieten auch besondere Kindermenüs an, die allerdings im Voraus gebucht werden müssen. Fettreiche, blähende oder zu süße Kost sollte sowohl im Auto als auch im Flieger vermieden werden, ebenso kohlesäurehaltige Zuckergetränke wie Limonade oder Cola. Für den Notfall am besten Spucktüten in Reichweite verstauen.

Gerade bei Flugreisen gehören neben Getränken auch Kaugummis oder Bonbons griffbereit ins Handgepäck, da Lutschen, Kauen und Schlucken den Druckausgleich erleichtert. Kleine Kinder sollten beim Starten und Landen möglichst wach sein und am Schnuller saugen, gestillt werden oder aus der Flasche trinken. Die meisten Fluggesellschaften haben die Möglichkeit, Babyflaschen an Bord aufzuwärmen. Da Säuglinge in den ersten Monaten ausschließlich durch die Nase atmen, sind auch Nasentropfen mit Kochsalzlösung wichtig, um bei einem Zuschwellen der Schleimhäute sofort helfen zu können.

Für Ablenkung sorgen: Ist die erste Aufregung verflogen, wird auch geduldigen Kindern irgendwann auf der Reise langweilig. Bekannte Spielsachen und Kuscheltiere dürfen deshalb in keinem Reisegepäck fehlen. Eine kleine Überraschung, die erst unterwegs ausgepackt wird, sorgt ebenfalls für Ablenkung. Auf Flugreisen gibt es häufig ein spezielles Bordprogramm für Kinder. Wer sich darauf nicht verlassen will, nimmt eigene Unterhaltung in Form von Musik oder Hörbüchern mit. Kopfhörer nicht vergessen!

Für das Auto eignen sich auch einfache, aber effektive Spiele, für die kein Zubehör nötig ist, wie Beobachten, Geschichten erzählen, Wortketten bilden oder Kennzeichen erraten. Aufgrund der Verletzungsgefahr sollten spitze oder kantige Gegenstände nicht als Spielzeug verwendet werden. Reist nur ein Kind mit, kann sich der Beifahrer regelmäßig zum Lesen oder Spielen nach hinten setzen.

Sonnenschutz nicht vergessen: Für einen optimalen Schutz kann man die hinteren Seitenfenster mit einer speziellen Folie bekleben, die vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) zugelassen ist. Diese filtert nicht nur das UV-Licht, sondern auch die für die Hitze im Fahrzeug verantwortliche Infrarot-Strahlung. Eine gute Alternative sind mobile Lösungen, die mit Saugnäpfen befestigt werden. Für alle Varianten gilt aber: Die vorderen Seitenfenster und die Frontscheibe sind tabu.

ADAC TourSet family: Vom ADAC TourSet gibt es auch eine Familien-Version. Wer mit sechs- bis zwölfjährigen Kindern nach Berlin, Dresden, Hamburg, Köln, München, Paris, Amsterdam, Kopenhagen, Wien oder London fahren möchte, kann sich den für ADAC Mitglieder kostenfreien Reiseführer im ADAC Center abholen, online bestellen oder via ADAC TourSet App auf sein Smartphone laden. Kindgerechte Texte, spannende Geschichten und Ausflugstipps bereichern den Städtetrip.

Weitere Infos zum Reisen mit Kindern gibt es in der kostenlosen ADAC Broschüre „Mit Kindern unterwegs“. Sie ist in allen ADAC Centern erhältlich oder kann unter www.adac.de kostenlos heruntergeladen werden.


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