Sommerferien-Start in NRW: Die ADAC Stauprognose für Nordrhein-Westfalen
Die höchste Staugefahr auf den NRW-Autobahnen sieht der ADAC Nordrhein am Freitag und Samstag, vor allem in Richtung Nord- und Ostseeküste und auf dem Weg in den Süden.
Zum Start der Sommerferien rechnet der ADAC Nordrhein trotz Corona-Pandemie mit vollen Autobahnen in NRW. Neben Nordrhein-Westfalen beginnen auch in Berlin, Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein die Ferien. Aus Mecklenburg-Vorpommern rollt die zweite Reisewelle. „Wir erwarten wegen der Corona-Krise weniger Auslandsreisen per Flugzeug und dafür mehr Urlaub mit dem Auto in Deutschland und den Nachbarländern“, sagt Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC Nordrhein.
Einer Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut GfK (Mai 2020) zur Folge steht der Pkw als Transportmittel bei 71 Prozent der Befragten an erster Stelle. Letztes Jahr hatten laut ADAC Reise-Monitor knapp 50 Prozent der Sommerurlauber das Auto für die Anreise genutzt.
Die höchste Staugefahr auf den NRW-Autobahnen sieht der ADAC Nordrhein am Freitag und Samstag, vor allem in Richtung Nord- und Ostseeküste und auf dem Weg in den Süden. „Grundsätzlich gilt: Wer flexibel ist, sollte wieder auf einen anderen Reisetag ausweichen, zum Beispiel Montag oder Dienstag“, empfiehlt Suthold. Insgesamt erwartet der Mobilitätsclub aber weniger Verkehr als 2019. Aufgrund des begrenzten Übernachtungsangebots in den Touristenregionen verzichten etliche Deutsche auf einen längeren Sommerurlaub. „Viele dürften sich mit Tagesausflügen oder spontanen Kurztrips begnügen“, sagt der ADAC Experte.
Die Autobahnen in NRW mit der höchsten Staugefahr während der Sommerferien:
- A 1 Köln – Dortmund – Osnabrück – Bremen
- A 2 Oberhausen – Dortmund – Hannover
- A 3 Emmerich – Oberhausen – Köln – Frankfurt
- A 31 Bottrop – Ochtrup – Emden
- A 40 Dortmund – Essen – Duisburg – Straelen
- A 57 Köln – Krefeld – Kleve
- A 61 Nettetal – Mönchengladbach – Koblenz
- A 1/A 3/A 4/ A 57 Großraum Köln
Stoßzeiten: Das Staupotenzial ist am Freitag zwischen 13 und 20 Uhr, Samstag von 11 bis 18 Uhr sowie Sonntag von 14 bis 20 Uhr am größten. „Der klassische Tipp lautet antizyklisch fahren, also am frühen Morgen oder am späten Abend und in der Nacht. Dafür sprechen weniger Verkehr und angenehme Temperaturen. Nachtfahrten sind aber nicht für jeden geeignet. Auf jeden Fall sollte man ausgeruht losfahren und genug Pausen einplanen", rät Suthold. Während der Sommerferien haben in NRW vor allem an den Wochenenden auch die Baustellenabschnitte auf den Autobahnen ein erhöhtes Staupotenzial.
Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt generell nur selten einen Vorteil. Auch die Ausweichstrecken sind schnell verstopft. Erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung macht es Sinn, von der Autobahn abzufahren, empfiehlt der ADAC Nordrhein.
ADAC Stauberater in NRW: Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart von Freitag bis Sonntag (26./27./28. Juni) die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.
Rückblick NRW-Sommerferien 2019: Laut ADAC Staubilanz gab es an den sieben Ferien-Wochenenden 2019 (12. Juli bis 25. August) insgesamt 7466 Staumeldungen mit einer Gesamt-Länge von 13.750 Kilometern. 5001 Stunden (208 Tage) steckten Autofahrer in Blechlawinen fest. Am zweiten Wochenende der Sommerferien brauchten Reisende in NRW am meisten Geduld: Vom 19. bis 21. Juli zählte der ADAC 2192 Kilometer Stau und stockenden Verkehr. Den staureichsten Wochenend-Tag gab es zum Ferienstart am Freitag, den 12. Juli (905 Staus/1675 Kilometer). Am meisten Stau in NRW bildete sich auf der A1 (3436 Kilometer), gefolgt von der A3 (2450) und der A40 (1335).
Bundesweite Strecken mit der höchsten Staugefahr in den Sommerferien:
- Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
- Großräume Berlin, Hamburg und Köln
- A 1 Bremen – Hamburg – Puttgarden
- A 2 Dortmund – Hannover – Berlin
- A 3 Köln – Frankfurt – Nürnberg
- A 5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
- A 6 Metz/Saarbrücken – Kaiserslautern – Mannheim
- A 7 Hamburg – Flensburg
- A 7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
- A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
- A 9 Berlin – Nürnberg – München
- A 10 Berliner Ring
- A 11 Berlin – Dreieck Uckermark
- A 24 Berlin – Hamburg
- A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
- A 93 Inntaldreieck – Kufstein
- A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
- A 99 Umfahrung München
Ausland: Viel Geduld benötigen Autourlauber auch auf den Hauptdurchgangsrouten im benachbarten Ausland. Zu den Problemstrecken zählen die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. An den Grenzen zu Dänemark sowie bei der Einreise von Slowenien nach Kroatien ist mit Wartezeiten durch intensive Personenkontrollen zu rechnen. Vor der Fahrt sollten sich Reisende über die Verkehrs- und Einreisebestimmungen im Urlaubsland informieren. Details zum Thema Grenzkontrollen findet man auf www.adac.de.
Mautgebühren: Mit der kostenlosen App ADAC Maps können sich Urlauber bereits im Vorfeld zusammen mit der Reiseroute auch die anfallenden Mautkosten berechnen lassen. Vignetten für Österreich, Schweiz, Slowenien und Tschechien gibt es in allen Service-Centern des ADAC in NRW, online unter www.adac-shop.de oder telefonisch unter 0800 5 10 11 12 (Mo-Sa 8 bis 20 Uhr).
Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Seit der Änderung der Straßenverkehrsordnung vom 28. April werden zudem Fahrer, die durch die Rettungsgasse fahren oder sich an Einsatzfahrzeuge hängen, deutlich härter bestraft. Auf sie warten mindestens 240 Euro Strafe, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.
Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer unter https://www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/baustellen.
Eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit können Autofahrer über den ADAC Routenplaner unter http://maps.adac.de (Button „Echtzeit-Verkehrslage“) abrufen. Mit dem Zeitregler lässt sich die geplante Abfahrtszeit einstellen. Per Zoom-Funktion auf der Karte erhält man die Verkehrsprognose für die gewünschte Fahrstrecke.
Ein O-Ton-Paket (Audio) zur ADAC Stauprognose für NRW können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/rfLswAGnaP2tp8g
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