Böse Überraschung zum Ferienstart vermeiden: ADAC Nordrhein rät zum Fahrzeug-Check
Für Urlaub in Deutschland wollen 80 Prozent der Reisenden das Auto nutzen. Der ADAC Nordrhein rät zu einem gründlichen Fahrzeug-Check.
Der ADAC Nordrhein rät vor dem Start der Sommerferien in NRW zu einem gründlichen Fahrzeug-Check. „Wer Urlaub geplant hat, nutzt für die Anreise mit hoher Wahrscheinlichkeit das eigene Auto. Ziele in Deutschland und den Nachbarländern sind erste Wahl“, sagt Heinz-Gerd Lehmann vom ADAC Nordrhein. Laut einer Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut GfK (April 2021) steht der Pkw als Transportmittel an erster Stelle: 71 Prozent der Auslandsurlauber gaben das Auto als bevorzugtes Reisemittel an. Für Urlaub in Deutschland waren es sogar 80 Prozent. „Eine volle Beladung und hohe Temperaturen können das Fahrzeug an die Belastungsgrenze bringen. Da sollte alles einwandfrei funktionieren“, betont der ADAC Technik-Experte.
Damit die Fahrt nicht zum Albtraum wird und das Urlaubsgefühl verfliegt, bevor man überhaupt angekommen ist, empfiehlt der Club, auf folgende Punkte zu achten:
Sicherheit: Stoßdämpfer, Bremsen, Lenkung, Reifen und die Achsaufhängung des Fahrzeugs sollten überprüft werden. Ein Defekt kann das Fahrverhalten gefährlich verändern. Pflicht sind im Auto zudem ein gültiger Verbandskasten sowie ein Warndreieck und eine Sicherheitsweste. Der ADAC Nordrhein rät zu einer Weste pro Mitfahrer. In einigen Ländern wie Frankreich oder Kroatien ist dies sogar vorgeschrieben.
Reifen: Alle Reifen müssen eine Restprofiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern haben. Der Mobilitätsclub empfiehlt als Untergrenze jedoch drei Millimeter. Mit abnehmender Profiltiefe verliert der Reifen gerade bei Regen an Bodenhaftung (Aquaplaning) und der Bremsweg verlängert sich. Bei schwerer Beladung ist ein höherer Reifendruck notwendig. Angaben hierzu stehen in der Fahrzeug-Bedienungsanleitung oder – je nach Fahrzeugtyp – auch an der Innenseite der Tankklappe. Wenn das Auto länger stand oder wenig gefahren wurde, sollte für den Fall einer Panne geprüft werden, ob das Reifendichtmittel im eigenen Reparatur-Set noch haltbar ist. Wer ein Reserverad dabei hat, sollte auch dessen Zustand und den Luftdruck vor einer längeren Fahrt checken.
Beleuchtung: Scheinwerfer, Blinker und Heckbeleuchtung müssen einwandfrei funktionieren. Nur dann können sich Verkehrsteilnehmer frühzeitig wahrnehmen. Bei starker Beladung müssen oft die Scheinwerfereinstellungen angepasst werden. Das funktioniert entweder automatisch oder die Schweinwerfer müssen manuell justiert werden. Eine genaue Beschreibung enthält die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs.
Flüssigkeitsstände: Auch Autos verlangen bei Hitze nach Kühlung. An jeder Tankstelle lässt sich Kühlwasser nachfüllen. Aber Vorsicht: Bei heißem Motor steht das Kühlsystem unter Druck, dann sollte der Behälter nicht sofort geöffnet werden. Fehlendes Kühlmittel kann zu einer Überhitzung des Motors und im schlimmsten Fall sogar zu einem Motorschaden führen. Der droht auch bei einem zu geringen Motorölstand. Zudem gehört Scheibenreiniger in das Wischwasser, der Insektenreste von der Windschutzscheibe zuverlässig entfernt. Wenn das Fahrzeug in Pandemiezeiten länger stand, empfiehlt es sich auch, die Bremsflüssigkeit überprüfen zu lassen, denn häufig wirkt sich eine lange Fahrpause auf diese negativ aus. Grundsätzlich sollte die Bremsflüssigkeit nach Herstellervorschrift (meist alle zwei Jahre) ausgetauscht werden.
Klimaanlage: Ein Auto kann sich im Sommer bei direkter Sonneneinstrahlung auf mehr als 60 Grad Celsius aufheizen. Autofahrer werden bei extremer Hitze schneller müde, unkonzentriert und angespannt. Das Unfallrisiko steigt. Wer die Temperatur über die Klimaanlage aber zu stark herunterkühlt, kann Kreislaufprobleme bekommen. Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte daher nicht zu extrem sein. Optimal sind innen 22 bis 25 Grad. Die Klimaanlage sollte laut ADAC Nordrhein etwa alle zwei Jahre gewartet werden. Der Pollenfilter empfiehlt der Club nach Herstellervorgabe tauschen zu lassen.
Urlaubs-Check beim ADAC Nordrhein
Der ADAC Nordrhein bietet in seinen Prüfzentren Köln und Oberhausen sowie auf den mobilen Prüfstationen einen Urlaubs-Check mit 39 Prüfpunkten an. Die Technik-Experten nehmen Motor und Antrieb, Bodengruppe, Bereifung, Bremsanlage, Beleuchtung, Sicherheitseinrichtungen sowie Lenkung und Fahrwerk unter die Lupe. Der Check kostet für ADAC Mitglieder 29 Euro, ansonsten 36,25 Euro. Für eine Klimawartung (R134a) mit Sicht-, Funktions- und Leistungsprüfung sowie Austausch des Kompressoröls zahlen Mitglieder des Clubs 55 Euro plus Materialkosten (Kältemittel), ansonsten 68,75 Euro.
Informationen zu allen Prüfangeboten, Anschriften und Öffnungszeiten sowie die Möglichkeit zur Terminvereinbarung gibt es gebührenfrei unter 0 800 5 34 24 66 oder unter www.adac.de/pruefdienste-nrw.
Ein O-Ton-Paket (Audio) sowie Fotos zur redaktionellen Verwendung (Quellenangabe) finden Sie hier: https://cloud.adac-nrh.de/s/wJXFKzxbnxy3fBA
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