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Nordrhein-Westfalen | 07.07.2019

Sommerferien-Start: ADAC Stauprognose in NRW

Der ADAC Nordrhein erwartet am Freitag und Samstag die meisten Staus. Wer flexibel ist, sollte auf Montag oder Dienstag als Anreisetag ausweichen.

Zum Start der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen erwartet der ADAC Nordrhein eines der staureichsten Reisewochenenden des Jahres. Mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg sind nun überall in Deutschland die Schulen geschlossen. Eine zweite Reisewelle rollt aus Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Süden der Niederlande. Laut ADAC Reise-Monitor 2019 fährt fast die Hälfte aller Deutschen weiterhin mit dem Pkw in den Urlaub. Voll wird es sowohl auf den Fernstraßen in Richtung Nord- und Ostsee als auch auf dem Weg in den Süden. „Wer flexibel ist, sollte auf einen anderen Reisetag ausweichen, zum Beispiel Montag oder Dienstag“, sagt Verkehrsexperte Prof. Roman Suthold.

Zu den stauträchtigsten Strecken in NRW zählen unverändert die A1 (Köln – Dortmund – Osnabrück), A2 (Oberhausen – Hannover), A3 (Oberhausen – Köln – Frankfurt) und A61 (Mönchengladbach – Koblenz). Auf dem nördlichen Kölner Autobahnring (A1/A3) führen Sanierungsarbeiten während der Sommerferien zu mehreren Einschränkungen: Vom 15. Juli bis Ende August sind in der Anschlussstelle Köln-Niehl die beiden südlichen Schleifen gesperrt. Am Wochenende 19. bis 21. Juli kommt es zu einer Vollsperrung der A1 im Autobahnkreuz Köln-Nord. Eine Woche später (26. bis 29. Juli) wird sowohl die direkte Verbindung von der A1 aus Dortmund kommend auf die A3 in Richtung Frankfurt als auch die Verbindung von der A3 (Fahrtrichtung Frankfurt) auf die A1 nach Dortmund gesperrt.

Stoßzeiten: Die Staugefahr ist Freitag zwischen 13 und 20 Uhr, Samstag von 11 bis 18 Uhr sowie Sonntag von 14 bis 20 Uhr am größten. „Am frühen Morgen sowie am späten Abend und in der Nacht sind die Chancen besser, mit wenig Staus ans Ziel zu kommen. Auf jeden Fall sollte man ausgeruht losfahren und genug Pausen einplanen“, rät Suthold. Während der Sommerferien haben in NRW vor allem an den Wochenenden auch die über 120 Baustellenabschnitte auf den Autobahnen ein erhöhtes Staupotenzial. Etwas Erleichterung verspricht sich der ADAC Nordrhein vom zusätzlichen Lkw-Ferienfahrverbot, das seit dem 6. Juli bis Ende August immer samstags von 7 bis 20 Uhr gilt.

Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt generell nur selten einen Vorteil. Auch die Ausweichstrecken sind schnell verstopft. Erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung macht es Sinn, von der Autobahn abzufahren.

Auf diesen NRW-Strecken gibt es in den Sommerferien die meisten Baustellen: A1 (Köln – Dortmund – Osnabrück), A2 (Recklinghausen – Dortmund), A3 (Köln – Kreuz Ratingen-Ost), A4 (Aachen – Köln), A40 (Duisburg – Essen), A42 (Duisburg – Herne), A45 (Hagen – Olpe), A46 (Neuss – Wuppertal).

ADAC Stauberater in NRW: Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag und Samstag (12./13. Juli) die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.

Rückblick NRW-Sommerferien 2018: Zu Beginn der Sommerferien brauchten Reisende in NRW am meisten Geduld: Vom 13. bis 15. Juli zählte der Automobilclub 1150 Staus mit 2123 Kilometern Stillstand. Staureichster Wochenend-Tag war Freitag, der 13. Juli (923 Staus/1703 Kilometer). Die meisten Staus in NRW bildeten sich auf der A1 (1474), gefolgt von der A3 (827) und der A40 (458). Das große Stauchaos blieb in den Sommerferien 2018 aber aus.

Bundesweite Staustrecken am Wochenende (12. bis 14. Juli):

  • Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
  • A1/A 3/A4 Kölner Ring
  • A1 Bremen – Hamburg – Puttgarden
  • A2 Oberhausen – Hannover – Berlin
  • A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg
  • A4 Erfurt – Dresden – Görlitz
  • A5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
  • A6 Metz/Saarbrücken – Kaiserslautern – Mannheim
  • A7 Hamburg – Flensburg
  • A7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
  • A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
  • A9 Berlin – Nürnberg – München
  • A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
  • A93 Inntaldreieck – Kufstein
  • A95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Umfahrung München

Ausland: Auch im benachbarten Ausland brauchen Autofahrer gute Nerven. Lange Zwangsstopps von mehreren Stunden sind möglich. Zu den Problemstrecken zählen unter anderem die Tauern-, Fernpass-, Brenner- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, französischen und kroatischen Küsten. Vor der Fahrt sollten sich Reisende über die Verkehrs- und Einreisebestimmungen im Urlaubsland informieren. Die meisten europäischen Länder ahnden Verkehrsdelikte schärfer als Deutschland. Staugefahr besteht bei der Einreise nach Deutschland an den drei Autobahngrenzübergängen Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim).

Die Staustrecken:

  • Österreich: A1 (Salzburg – Wien), A4 (Wien – Nickelsdorf/Budapest), A10 (Salzburg – Villach), A12 (Kufstein – Innsbruck), A13 (Innsbruck – Brenner), Fernpass-Route B179 (Füssen – Reutte – Nassereith)
  • Schweiz: A2 (Gotthard-Route, vor allem vor dem Gotthardtunnel), A1 (St. Gallen – Zürich – Bern), A3 (Basel – Zürich – Chur), A13 (San Bernardino-Route)
  • Italien: A22 Brennerautobahn (Brenner – Bozen – Modena), A23 (Villach – Udine), A4 (Verona – Venedig – Triest) und anschließend bis zur kroatischen Grenze bei Dragonja, A7 (Mailand – Genua), A9 (Chiasso – Mailand), Großraum Mailand
  • Slowenien: A2 (Karawankentunnel – Ljubljana – Zagreb), A1 (Ljubljana – Koper)
  • Kroatien: Verbindungen Triest – Rijeka, A1/A6 (Zagreb – Rijeka), Transitroute A3 (Zagreb – Belgrad), Küstenstraßen in Dalmatien
  • Belgien: A1 (Antwerpen – Brüssel), A3 (GÜG Eynatten-Aachen/D – Lüttich – Brüssel), A10 (Brüssel – Oostende), A14 (Antwerpen - Gent – Kortrijk), A21 (GÜG Ersel/NL – Antwerpen)
  • Niederlande: A1 (GÜG Bentheim/D – Amsterdam), A4 (Amsterdam – Den Haag – Rotterdam), A7 (GÜG Bunde/D – Groningen – Amsterdam), A12 (GÜG Emmerich/D – Utrecht – Den Haag), A67 (GÜG Venlo/D – Eindhoven – GÜG Ersel/B)
  • Frankreich: A36/A39/A7 (Mühlhausen – Dole – Lyon – Orange), A9 (Orange – Nimes – Montpellier – spanische Grenze), A8 an der Côte d`Azur von Monaco nach Aix-en-Provence

Weitere Staufallen im Ausland und Infos zu Grenzkontrollen: https://www.adac.de/reise-freizeit/reise-sicherheit/staufallen-ausland/

Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten drohen Bußgelder von mindestens 200 Euro und zwei Punkte im Verkehrszentralregister. Ist es in engen Baustellenbereichen aufgrund deutlich schmalerer Fahrspuren nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden, empfiehlt der ADAC Nordrhein, mit genügend Abstand versetzt zu fahren. So können Autofahrer im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln und damit den linken Fahrstreifen für Rettungskräfte freimachen.

Eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit entlang der Route können Autofahrer über den ADAC Routenplaner unter maps.adac.de (Button „Echtzeit-Verkehrslage“) abrufen.

Aktuelle Informationen zu Baustellen und Wochenendsperren auf Autobahnen gibt es auch unter www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/aktuelle_verkehrslage.

 


 

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