Sommerferien 2025 in NRW: Die ADAC Stauprognose für Nordrhein-Westfalen
Die Autobahnen im Großraum Köln/Bonn sowie im Ruhrgebiet bleiben Stau-Hotspots. Gerade auf dem Kölner Autobahnring sowie im Bereich Oberhausen/Duisburg (Kreuz Kaiserberg) und Bochum/Herne/Recklinghausen drohen zum Start der NRW-Sommerferien Staus und stockender Verkehr.

Der ADAC in NRW rechnet zum Start der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen mit viel Stau und stockendem Verkehr auf den Autobahnen. „Am Freitagnachmittag ist die Staugefahr am größten. Wer sich sofort nach der Arbeit mit dem Auto in Richtung Nord- und Ostseeküste, Niederlande oder südliche Urlaubsländer auf den Weg macht, kommt vermutlich nur im Schneckentempo voran“, sagt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Im vergangenen Jahr war der Freitag vor dem ersten Ferien-Wochenende der staureichste Tag der NRW-Sommerferien (538 Stunden Stau). „Hauptursache dafür ist aber nicht der Urlaubsreiseverkehr. Nicht alle fahren gleich am ersten Wochenende los. Erst in Kombination mit dem starken Berufsverkehr am Freitagnachmittag steigt das Staupotenzial rapide an“, erklärt Suthold.
Die höchste Staugefahr auf den Autobahnen sieht der ADAC in NRW während der Sommerferien daher immer freitags von 14 bis 18 Uhr sowie zu den Stoßzeiten mittwochs und donnerstags von 7 bis 9 Uhr und 14 bis 18 Uhr. „Auch am Samstag und Sonntag ist in den Sommerferien auf den Autobahnen mehr los als sonst, gerade auf den typischen Reiserouten. Es sind aber kaum Berufspendler unterwegs. Daher erwarten wir an den Tagen zumindest in NRW kein Stauchaos“, sagt der ADAC Experte. Auf dem Weg an die Küste müssten Urlauber aber gerade in den Großräumen Bremen und Hamburg auch am Wochenende mit längeren Staus rechnen. Im Süden sei zum Beispiel die A8 zwischen München und Salzburg häufig verstopft. Um den Reiseverkehr zu entlasten, gilt für Lkw ab 7,5 Tonnen vom 1. Juli bis einschließlich 31. August an allen Samstagen zwischen 7 und 20 Uhr zudem ein Sommerreise-Fahrverbot.
Wer flexibel ist, sollte seine Autoreise laut ADAC in NRW antizyklisch planen, den Montag oder Dienstag als Anreisetag wählen und außerhalb der Stoßzeiten starten. „Steht der Abreisetag schon fest und ist nicht flexibel verschiebbar, sollten Urlauber darauf achten, den regulären Berufsverkehr zu umgehen und in Randzeiten loszufahren, also frühmorgens oder abends“, empfiehlt Suthold.
Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft und für massenweise Zusatzverkehr nicht ausgelegt. In Ortschaften bilden sich an Ampeln und Kreisverkehren lange Rückstaus. „Durch Echtzeitinformationen empfehlen die Navigationssysteme immer wieder Alternativrouten abseits der Autobahn, teilweise auch mitten durch Großstädte. Oft beträgt der prognostizierte Zeitgewinn aber nur wenige Minuten und die Lage auf der Alternativstrecke verschlechtert sich innerhalb kürzester Zeit. Dann braucht man unter dem Strich noch länger“, erläutert ADAC Experte Suthold. In der Regel macht es daher erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren.
Um auf eventuelle Unwägbarkeiten vorbereitet zu sein, sollten Urlauber ihre Reise vorausschauend planen. Vor allem für Familien mit Kindern gehören ausreichend Getränke und regelmäßige Pausen mit viel Bewegung dazu.
Staustrecken in NRW: Auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste, die Niederlande und auf dem Weg in den Süden rechnet der ADAC in NRW wieder mit viel Stau und stockendem Verkehr. Für Behinderungen und Zeitverlust sorgen vor allem die 650 bis 700 Autobahnbaustellen in NRW, insbesondere wenn die Zahl der Fahrstreifen reduziert ist. Bundesweit gibt es momentan etwa 1200 Baustellen.
Verzögerungen erwartet der ADAC in NRW u.a. auf der A1 (Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg), der A2 (Oberhausen - Dortmund - Hannover) und A3 (Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt) sowie auf der A4 (Olpe - Köln - Aachen). Die Autobahnen im Großraum Köln/Bonn sowie im Ruhrgebiet bleiben weiterhin Stau-Hotspots. Gerade auf dem Kölner Autobahnring sowie im Bereich Oberhausen/Duisburg (Kreuz Kaiserberg) und Bochum/Herne/Recklinghausen drohen Staus und stockender Verkehr.
Ein hohes Staupotential sieht der ADAC in NRW zum Beispiel auf der A40 (Dortmund - Essen - Duisburg - Straelen - Venlo), A42 (Dortmund - Oberhausen - Kamp-Lintfort), A43 (Wuppertal - Recklinghausen - Münster) und A45 (Dortmund - Hagen - Lüdenscheid). Auf der A46 (Düsseldorf - Wuppertal), A52 (Düsseldorf - Essen), A57 (Köln - Krefeld - Nimwegen) und A59 (Köln - Bonn; Duisburg - Dinslaken) brauchen Reisende ebenfalls mehr Zeit.
Nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch im Norden der Niederlande beginnen die Sommerferien. Autofahrer, die in die Niederlande reisen, müssen sich darauf einstellen, dass auch jenseits der Grenze die Autobahnen in Richtung Küste von Stau betroffen sind. Eine zweite Reisewelle rollt aus Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie dem Süden der Niederlande. Bereits seit zwei Wochen in Ferien sind Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Zusätzlich sind auch viele Reisende aus Nordeuropa Richtung Meer und Süden unterwegs.
Für zahlreiche Staus könnten laut ADAC bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder Kurzentschlossene sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen in Richtung Berge, Küsten und Seenlandschaften brauchen Reisende am Wochenende voraussichtlich ebenfalls mehr Geduld.
Die Autobahnen in NRW mit erhöhter Staugefahr während der Sommerferien 2025:
- A1/ A3/ A4/ A57/ A59 Großraum Köln
- A1 Köln - Dortmund - Osnabrück - Bremen - Hamburg
- A2 Oberhausen - Dortmund - Hannover
- A3 Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt
- A4 Köln - Aachen
- A31 Bottrop - Ochtrup - Emden
- A40 Dortmund - Essen - Duisburg - Straelen
- A42 Dortmund - Oberhausen - Kamp-Lintfort
- A43 Wuppertal - Recklinghausen - Münster
- A44 Bochum - Dortmund - Kassel
- A45 Dortmund - Hagen - Lüdenscheid
- A46 Düsseldorf - Wuppertal
- A52 Essen - Düsseldorf - Mönchengladbach
- A57 Köln - Krefeld - Kleve
- A59 Köln - Bonn
- A59 Duisburg - Dinslaken
- A61 Nettetal - Mönchengladbach - Koblenz
Die Autobahnabschnitte in NRW mit stauanfälligen Baustellen in den Sommerferien laut Autobahn GmbH:
- A1: Münster-Hiltrup - Ascheberg
- A1: Kamener Kreuz - Unna
- A1: Kamen-Zentrum - Kreuz Dortmund/Unna
- A1: Kreuz Wuppertal-Nord - Wuppertal-Langerfeld
- A1: Kreuz Leverkusen-West - Leverkusen
- A1: Kreuz Leverkusen-West - Kreuz Köln-Nord
- A2: Kreuz Oberhausen - Bottrop
- A2: Porta Westfalica - Kreuz Bad Oeynhausen
- A3: Kreuz Oberhausen - Oberhausen-Holten
- A3: Mettmann - Kreuz Hilden
- A40: Duisburg-Rheinhausen - Duisburg-Homberg
- A43: Bochum-Riemke - Herne-Eickel
- A43: Recklinghausen-Hochlarmark - Kreuz Herne
- A44: Kreuz Aachen - Broichweiden
- A44: Geseke - Kreuz Wünnenberg-Haaren
- A45: Dortmund-Süd - Westhofener Kreuz
- A45: Hagen-Süd - Lüdenscheid-Nord
- A45: Lüdenscheid-Nord - Lüdenscheid
- A45: Meinerzhagen - Olpe
- A45: Siegen-Süd - Wilnsdorf
- A45: Wilnsdorf - Haiger/Burbach
- A46: Neuss-Uedesheim - Düsseldorf-Wersten
- A46: Wuppertal-Cronenberg - Sonnborner Kreuz
Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer unter https://www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/baustellen.
Generell gilt für alle Baustellen: Aufgrund von schmaleren Fahrstreifen, wechselnder Spurführung und Geschwindigkeitsbegrenzungen erhöht sich die Unfall- und Staugefahr. Autofahrer sollten hier besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und mit ausreichend Sicherheitsabstand fahren. In engen Baustellenbereichen mit deutlich schmaleren Fahrspuren ist es häufig nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden. Der ADAC in NRW empfiehlt deshalb, mit genügend Abstand und versetzt zu fahren, um im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln zu können. So kann der linke Fahrstreifen für die Rettungskräfte freigehalten werden.
Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.
ADAC Stauberater in NRW: Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag und Samstag die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, geben Reise-Tipps, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.
Rückblick NRW-Sommerferien 2024: Laut ADAC Staubilanz gab es in den NRW-Sommerferien 2024 insgesamt 17.590 Staumeldungen mit einer Gesamt-Länge von 25.127 Kilometern und einer Dauer von 15.344 Stunden. Am meisten Geduld brauchten Reisende in NRW in der letzten Ferienwoche: Vom 12. bis 18. August steckten Autofahrer insgesamt 3105 Stunden in Staus und stockendem Verkehr fest. Im Tagesvergleich verbrachten Urlauber und Berufspendler am Freitag vor dem ersten Ferien-Wochenende (5. Juli) die längste Zeit im Stau (538 Stunden).
Die meisten Staumeldungen zählte der ADAC in den Sommerferien 2024 auf die A1 (2027), A42 (1748), A3 (1600), A40 (1340) und A43 (1336). Die in Summe längsten Staus verzeichnete die A1 (4221 km). Auf der A3 brauchten Autofahrer am meisten Geduld (2370 Staustunden). Die staugeplagtesten Autobahnabschnitte in NRW waren die A3 zwischen Köln und Oberhausen und die A42 zwischen Kamp-Lintfort und. Die mit jeweils 23 Kilometern längsten NRW-Staus in den Sommerferien 2024 gab es am 13. Juli auf der A61 (Mönchengladbach – Koblenz) zwischen Gymnich und Dreieck Sinzig sowie am 22. Juli auf der A3 (Oberhausen – Köln) zwischen dem Kreuz Breitscheid und dem Dreieck Langenfeld.
Im Vergleich zum Vorjahr brauchten Reisende 2024 an den sieben Ferien-Wochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) in NRW mehr Geduld. Die Staulänge stieg um 14 Prozent an, die Staudauer nahm um 16 Prozent zu.
Bundesweite Strecken mit der höchsten Staugefahr in den Sommerferien 2025 (in beide Richtungen):
- Autobahnnetz in den Großräumen Hamburg, Berlin, Köln, München
- Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
- Kölner Ring A1/A3/A4/A57
- A1 Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck
- A2 Dortmund - Hannover - Braunschweig - Magdeburg
- A3 Oberhausen - Köln - Frankfurt - Nürnberg - Passau
- A5 Frankfurt - Heidelberg - Karlsruhe - Basel
- A6 Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
- A7 Hamburg - Flensburg
- A7 Hamburg - Hannover und Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
- A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
- A9 Berlin - Leipzig - Nürnberg - München
- A24 Hamburg -- Berlin
- A31 Bottrop - Leer
- A45 Hagen - Gießen - Aschaffenburg
- A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
- A93 Inntaldreieck - Kufstein
- A95/B2 München - Garmisch-Partenkirchen
- A99 Umfahrung München
Ausland
Auch im Ausland stoßen die Autobahnen immer häufiger an die Belastungsgrenze. Die Urlaubsfahrt nach Österreich, sowie an die italienischen, kroatischen und französischen Küsten kann zur Geduldsprobe werden. Reisende in Richtung Nordeuropa, von und nach Polen, Tschechien und den Niederlanden sollten ebenfalls mehr Zeit einplanen.
Österreich: Staugefahr auf der Tauern-, Pyhrn-, Inntal-, Fernpass-, Brenner-, Rheintal- und Gotthard-Route. Auf der Brennerautobahn finden umfangreiche Bauarbeiten an der Luegbrücke statt. Die Strecke bleibt zwar an Wochenenden zweispurig, dennoch drohen Staus. Zusätzlich gelten in Tirol auf der Inntalautobahn A12 und der Fernpass-Route an Wochenenden Abfahrtssperren für den Durchgangsverkehr.
Italien/Schweiz: Baustellen gibt es auf der Reschenpass-Straße und im Pfändertunnel auf der Rheintal-Autobahn A14. Auf der Tauernautobahn in Österreich gibt es hingegen Entlastung: Die Tunnelkette Golling–Werfen ist seit Ende Juni wieder zweispurig befahrbar.
Tschechien: Die Sanierung von Tunneln auf der D8 (Dresden – Prag) kann für Verzögerungen sorgen.
Schweiz: Hier sollten Urlauber die Nachtsperren im San-Bernardino-Tunnel beachten.
Wartezeiten an den Grenzen: Zusätzlich müssen Autofahrer mit Verzögerungen an den Grenzen rechnen. Seit Mai finden verstärkte Einreisekontrollen nach Deutschland statt, vor allem an den Übergängen Suben (A3 Linz - Passau), Walserberg (A8 Salzburg - München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein - Rosenheim). Auch bei der Ausreise nach Frankreich sowie bei Reisen in die Niederlande, nach Slowenien, Kroatien, Griechenland und in die Türkei sind längere Wartezeiten möglich.
Bei der Rückreise aus den Niederlanden und Belgien müssen Urlauber ebenfalls wieder mit Verzögerungen an der Grenze rechnen (z.B. A3 Grenzübergang Emmerich-Elten, A4 Grenzübergang Vetschau, A44 Grenzübergang Lichtenbusch). Der ADAC rät allerdings davon ab, vor der Grenze auf Landstraßen und Nebenübergänge auszuweichen, weil diese die Verkehrsmengen oft nicht aufnehmen können.
Details zu Einreisebestimmungen und weitere länderspezifische Informationen gibt es auf adac.de.
Mautgebühren: Mit der kostenlosen ADAC Drive App können sich Urlauber bereits im Vorfeld zusammen mit der Reiseroute auch die anfallenden Mautkosten berechnen lassen. Vignetten für Österreich, die Schweiz und Slowenien gibt es in allen Service-Centern des ADAC in NRW, online unter www.adac-shop.de (Österreich/Schweiz) oder telefonisch unter 089 558 95 96 97 (Mo. bis Sa. 8 bis 20 Uhr).
Die App liefert zudem Routenplanungen für Auto, Wohnmobil, Motorrad und Fahrrad sowie die dazugehörige Navigations-Funktion (Kopplung via Apple CarPlay & Android Auto möglich), Ladestationen für Elektrofahrzeuge und die günstigsten Tankstellen.
Eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit können Autofahrer über den ADAC Routenplaner unter https://maps.adac.de abrufen.
Ein O-Ton-Paket (Audio) zur ADAC Stauprognose für die NRW-Sommerferien 2025 sowie eine Infografik (Quelle ADAC e.V.) und Staufotos (Quelle ADAC Nordrhein/Johannes Giewald) können Sie für redaktionelle Zwecke hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/rDPRLsiwQ9K7gBr
Infogram-Link: NRW-Staustrecken im Westen by ADAC main shared library - Infogram
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