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Nordrhein-Westfalen | 20.06.2022

Sommerferien-Start in NRW: Die ADAC Stauprognose für Nordrhein-Westfalen

Der ADAC in NRW erwartet zu Ferienbeginn volle Autobahnen aber kein Stauchaos. Freitag und Samstag ist die Staugefahr am höchsten.

Der ADAC in NRW erwartet zum Start der Sommerferien viel Stau und stockenden Verkehr auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. „Heimat- und Campingurlaub sind seit Jahren beliebt. Das macht sich auf den Fernstraßen deutlich bemerkbar“, sagt ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Auch Autoreisen ins benachbarte Ausland sind dank weggefallender Corona-Beschränkungen wieder problemlos möglich. Laut einer Umfrage des Bayerischen Zentrums für Tourismus in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut GfK (April 2022) wollen knapp 60 Prozent der Sommerurlauber für Reisen in Deutschland den Pkw nutzen. Für Ziele im europäischen Ausland gaben 47 Prozent das Auto als bevorzugtes Reisemittel an.

Mit einem Stauchaos rechnet der ADAC in NRW zum Ferienstart aber nicht. „Angesichts wieder zunehmender Flugreisen verliert das Auto im Vergleich zu den letzten beiden Corona-Jahren für die Anreise etwas an Bedeutung. Und nicht alle fahren gleich in den ersten Wochen weg. Der Reiseverkehr verteilt sich über die gesamten Sommerferien“, erklärt ADAC Experte Suthold.

Die höchste Staugefahr auf den Autobahnen sieht der ADAC in NRW während der Sommerferien immer freitags von 14 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 16 Uhr, vor allem auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste, die Niederlande und auf dem Weg in den Süden. Mit Verzögerungen müssen Autofahrer besonders im Großraum Köln und im gesamten Ruhrgebiet rechnen. Gerade Baustellenabschnitte haben ein erhöhtes Staupotenzial. Für zahlreiche Staus können bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder kurzentschlossene Urlauber sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen in die Berge und Seenlandschaften wird viel Geduld erforderlich sein.

„Grundsätzlich gilt: Wer flexibel ist, sollte sich zwischen Montag und Donnerstag außerhalb der Berufsverkehrszeiten auf den Weg machen oder auf den Sonntag als Anreisetag ausweichen. Muss es der Freitag oder Samstag sein, dann lohnt es sich, in den frühen Morgenstunden oder erst am Abend loszufahren“, rät ADAC Fachmann Roman Suthold.

Am ersten Ferienwochenende dürfen Urlauber aus NRW aber zumindest außerhalb des eigenen Bundeslandes noch auf weniger Staus entlang der bekannten Reiserouten hoffen. Nordrhein-Westfalen startet als einziges Bundesland bereits Ende Juni in die Sommerferien. Anfang Juli sind dann auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein Ferien, es folgen Berlin, Brandenburg und Hamburg (7. Juli).

Die Autobahnen in NRW mit erhöhter Staugefahr während der Sommerferien 2022:

  • -A1 Köln – Dortmund – Osnabrück – Bremen
  • A2 Oberhausen – Dortmund – Hannover
  • A3 Emmerich – Oberhausen – Köln – Frankfurt
  • A4 Köln – Aachen
  • A31 Bottrop – Ochtrup – Emden
  • A40 Dortmund – Essen – Duisburg – Straelen
  • A42 Dortmund - Oberhausen
  • A43 Wuppertal – Bochum – Herne – Recklinghausen
  • A44 Bochum – Dortmund – Kassel
  • A45 Dortmund – Hagen – Lüdenscheid
  • A46 Düsseldorf – Wuppertal
  • A52 Essen – Düsseldorf – Mönchengladbach
  • A57 Köln – Krefeld – Kleve
  • A61 Nettetal – Mönchengladbach – Koblenz
  • A1/A3/A4/A57/A59 Großraum Köln

Die wesentlichen Sommer-Baustellen und Sperrungen der Autobahn GmbH (Westfalen/Rheinland) im Überblick:

  • A1: Sechsspuriger Ausbau nördlich von Osnabrück zwischen AS Bramsche und AS Lohne/Dinklage mit teilweise zwei verengte Fahrspuren je Richtung
  • A1: Vorarbeiten für Brückenabrisse nördlich des Kreuzes Unna mit verengten Fahrspuren in Richtung Bremen
  • A1: Arbeiten für Ersatzneubau der Liedbachtalbrücke mit Einschränkung der Ausfahrten im Kreuz Unna (vor allem A1 Richtung Münster auf A44 Richtung Kassel)
  • A1: Neubau Leverkusener Brücke zwischen Kreuz Leverkusen-West und AS Köln-Niehl, reduzierte und verengte Fahrstreifen
  • A2: Fahrbahnsanierung zwischen Bottrop und Oberhausen mit verengten Fahrspuren in beide Richtungen
  • A2: Brückenbauarbeiten zwischen AS Kamen/Bergkamen und Kreuz Kamen mit zwei verengten Fahrspuren Richtung Hannover und drei in Richtung Oberhausen
  • A3: Fahrbahn- und Brückenarbeiten abschnittsweise zwischen AS Siebengebirge und Dreieck Köln-Heumar sowie weiter bis Kreuz Leverkusen mit teils verengten und reduzierten Fahrspuren in beiden Richtungen
  • A4: Deckensanierung zwischen Dreieick Köln-Heumar und Kreuz Köln-Gremberg mit Vollsperrung in Richtung Aachen (1.7. ab 22 Uhr bis 4.7. um 5 Uhr)
  • A33: Fahrbahnsanierung zwischen AS Schloss Holte-Stukenbrock und Stukenbrock-Senne mit zwei Fahrstreifen in der Baustelle
  • A33: Fahrbahnsanierung zwischen AS Paderborn-Zentrum und AS Paderborn-Schloss-Neuhaus mit zwei Fahrstreifen in der Baustelle
  • A40: Deckensanierung zwischen Kreuz Kaiserberg und AS Mülheim-Heißen mit Vollsperrung in Richtung Dortmund (1.7. ab 20 Uhr bis 11.7. um 5 Uhr)
  • A40: Kampfmittelsondierung im Kreuz Duisburg mit Sperrung eines Fahrstreifens in Richtung Dortmund (24.6. ab 20 Uhr bis 27.6. um 5 Uhr)
  • A40: Neubau Rheinbrücke Neuenkamp zwischen AS Duisburg-Häfen und AS Duisburg-Rheinhausen, Sperrung für Lkw mit Achslast über 11,5 Tonnen (Wiegeanlagen mit Schranken)
  • A40: Beseitigung der Unfallhäufungsstelle in der AS Gelsenkirchen-Süd mit Sperrung von Ausfahrt und Hauptfahrstreifen in Richtung Dortmund (1.7. ab 20 Uhr bis 4.7. um 5 Uhr)
  • A40: Rückbau der Baustellensicherung zwischen AS Essen-Huttrop und AS Essen-Kray mit Sperrung eines Fahrstreifens je Fahrtrichtung (10.7., 8 bis 20 Uhr) und nächtlicher Vollsperrung in Richtung Dortmund (bis 11.7. um 5 Uhr)
  • A43: Sechsspuriger Ausbau zwischen Recklinghausen und Herne, Baustellenverkehrsführung im Kreuz Herne
  • A43: Sperrung der Emschertalbrücke zwischen Kreuz Recklinghausen und Kreuz Herne für Kfz ab 3,5 Tonnen, Wiegeanlagen mit Schranken in Richtung Münster (vor dem Kreuz Herne) und Wuppertal (zwischen Kreuz Recklinghausen und AS Recklinghausen-Hochlamark)
  • A44: Deckensanierung zwischen AS Krefeld-Osterath und Kreuz Meerbusch mit einstreifiger Verkehrsführung (1.7.-12.7.)
  • A45: Vollsperrung der Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid
  • A46: Dauerbaustelle zwischen AS Haan-Ost und Sonnborner Kreuz mit Vollsperrung in Richtung Düsseldorf (28.7. ab 22 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr) bzw. Dortmund (4.8. ab 22 Uhr bis 8.8. um 5 Uhr)
  • A46: Fahrbahnerneuerung zwischen AS Bestwig und Kreuz Meschede mit nur einer verengten Fahrspur je Richtung
  • A57: Deckensanierung zwischen Kreuz Kamp-Lintfort und AS Asdonkshof unter einstreifiger Verkehrsführung in Richtung Nijmegen (29.7. ab 22 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr sowie 5.8. ab 22 Uhr bis 8.8. um 5 Uhr)
  • A57: Ersatzbrückenabbau zwischen Kreuz Meerbusch und AS Krefeld-Oppum mit Vollsperrung in beide Richtungen (29.7. ab 21 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr)
  • A59: Beseitigung der Unfallhäufungsstelle in der AS Duisburg-Großenbaum mit Sperrung von Ausfahrt und Hauptfahrstreifen in Richtung Dinslaken (29.7. ab 22 Uhr bis 1.8. um 5 Uhr)
  • A59: Kampfmittelsondierung zwischen AS Duisburg-Ruhrort und AS Duisburg-Meiderich mit Sperrung eines Fahrstreifens in Richtung Düsseldorf (8.7. ab 20 Uhr bis 11.7. um 5 Uhr)
  • A59: Brückenarbeiten im Kreuz Leverkusen-West mit Vollsperrung in beide Richtungen (5.8. ab 20 Uhr bis 8.8. um 5 Uhr), Fahrbeziehung von Düsseldorf (A59) nach Dortmund/Koblenz (A1) bleibt offen
  • A61: Betonplattensanierung zwischen Dreieck Erfttal und AS Bergheim mit Vollsperrung in Richtung Venlo (ab 1.7.)

Aktuelle Informationen über die Baustellensituation in NRW und ganz Deutschland finden Autofahrer auch unter https://www.adac.de/reise_freizeit/verkehr/baustellen.

Generell gilt für alle Baustellen: Aufgrund von schmaleren Fahrstreifen, wechselnder Spurführung und Geschwindigkeitsbegrenzungen erhöht sich die Unfall- und Staugefahr. Autofahrer sollten hier besonders aufmerksam, rücksichtsvoll und mit ausreichend Sicherheitsabstand fahren. In engen Baustellenbereichen mit deutlich schmaleren Fahrspuren ist es häufig nicht möglich, die Rettungsgasse korrekt zu bilden. Der ADAC in NRW empfiehlt deshalb, mit genügend Abstand und versetzt zu fahren, um im Ernstfall in die rechte Spur einfädeln zu können. So kann der linke Fahrstreifen für die Rettungskräfte freigehalten werden.

Rettungsgasse: Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten droht ein Bußgeld von 200 Euro, bei Behinderung, Gefährdung oder Sachbeschädigung sogar bis zu 320 Euro. Dazu gibt es einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Wer durch die Rettungsgasse fährt oder sich an Einsatzfahrzeuge hängt, muss mindestens 240 Euro Strafe zahlen, bekommt zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.

ADAC Stauberater in NRW: Um staugeplagte Autofahrer zu unterstützen, sind zum Ferienstart am Freitag, Samstag und Sonntag die Stauberater des ADAC Nordrhein mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen in NRW unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, geben Reise-Tipps, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.

Rückblick NRW-Sommerferien 2021: Laut ADAC Staubilanz gab es in den NRW-Sommerferien 2021 insgesamt 30.357 Staumeldungen mit einer Gesamt-Länge von 35.494 Kilometern und einer Dauer von 16.472 Stunden. Am meisten Geduld brauchten Reisende in NRW in der zweiten Ferienwoche: Vom 12. bis 18. Juli steckten Autofahrer insgesamt 3125 Stunden in Staus und stockendem Verkehr fest. Die häufigsten Staus gab es auf der A40 (3643), A3 (3325), A59 (2857), A44 (2548) und A1 (2158). Am längsten staute es sich 2021 auf der A3 (8202 Kilometer), A1 (3237), A40 (3136) und A4 (3062). Den mit 25 Kilometern größten Stau gab es am Freitag, den 23. Juli auf der A3 (Köln – Frankfurt) zwischen den Anschlussstellen Rösrath und Bad Honnef/Linz. Im Vergleich zu 2020 nahm die Stauzahl um 54 Prozent zu, die Staustunden stiegen um 88 Prozent. Neben der höheren Anzahl an Auto-Urlaubern hatte auch die Flutkatastrophe den Verkehr auf den Autobahnen zum Stocken gebracht. Mehrere Strecken waren nach den Unwettern gesperrt.

Bundesweite Strecken mit der höchsten Staugefahr in den Sommerferien 2022 (in beide Richtungen):

  • Fernstraßen zur Nord- und Ostsee
  • Kölner Ring A 1/A 3 /A 4
  • A1 Köln – Dortmund – Bremen – Lübeck
  • A2 Dortmund – Hannover
  • A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
  • A5 Karlsruhe – Basel
  • A7 Hamburg – Flensburg
  • A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
  • A8 München – Salzburg
  • A9 München – Nürnberg
  • A24 Berlin – Hamburg
  • A31 Bottrop – Emden
  • A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
  • A93 Inntaldreieck – Kufstein
  • A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Umfahrung München

Ausland: Die Chancen, staufrei durchs benachbarte Ausland zu kommen, sind in den Sommerferien vor allem im Süden gering. Zu den Problemstrecken zählen unter anderem die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, kroatischen und französischen Küsten. Stark staugefährdet sind auch die Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen im untergeordneten Straßennetz der Alpenländer. Auch der Urlauberverkehr in Richtung Nordeuropa nimmt wieder Fahrt auf. Reisen dorthin waren im letzten Corona-Sommer noch mit hohen Auflagen verbunden.

Die Wartezeiten an den Grenzen bleiben am ersten Ferienwochenende zunächst überschaubar. Der ADAC geht bei den europäischen Nachbarländern von maximal 30 Minuten aus. Für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei sollten Reisende an den Grenzen etwas mehr Zeit einplanen. Details zu Einreisebestimmungen, Routenplanung und Corona-Hinweise gibt es auf www.adac.de.

Mautgebühren: Mit der kostenlosen App ADAC Spritpreise können sich Urlauber bereits im Vorfeld zusammen mit der Reiseroute auch die anfallenden Mautkosten berechnen lassen. Vignetten für Österreich und die Schweiz gibt es in allen Service-Centern des ADAC in NRW, online unter www.adac-shop.de oder telefonisch unter 0800 5 10 11 12 (Mo-Sa 8 bis 20 Uhr).

Eine individuelle Stauprognose mit Angaben zur genauen Tages- und Uhrzeit können Autofahrer über den ADAC Routenplaner unter https://maps.adac.de (Button „Echtzeit-Verkehrslage“) abrufen. Mit dem Zeitregler lässt sich die geplante Abfahrtszeit einstellen. Per Zoom-Funktion auf der Karte erhält man die Verkehrsprognose für die gewünschte Fahrstrecke.

Ein Medienpaket zur ADAC Stauprognose für die Sommerferien 2022 in NRW mit

…O-Ton-Paket (Audio)
…ADAC Staukarte Sommerferien 2022 Westen (in Kürze abrufbar)
…Fotos der ADAC Stauberater

können Sie für redaktionelle Zwecke hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/QijJcHFdErPwegy
 


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