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Nordrhein-Westfalen | 14.07.2017

Die Kunst des richtigen Beladens

ADAC Nordrhein gibt Tipps fürs sicher gepackte Urlaubsauto

Vor dem Auto türmen sich Kinderwagen, Koffer, Kisten und Co. und wie bei jeder Urlaubsreise stellt sich die Frage: Wie soll das bloß alles ins Fahrzeug? Zu allererst: bitte wohl überlegt und mit System! Denn eine falsche Beladung kann gefährlich und teuer werden, warnt der ADAC Nordrhein.

Menge der Ladung: Die zulässige Gesamtmasse (Summe aus Leergewicht plus maximaler Zuladung eines Kraftfahrzeuges) darf nicht überschritten werden. Dabei muss beachtet werden, dass in das angegebene zulässige Gesamtgewicht nur der Fahrer mit pauschal 75 Kilogramm bereits eingerechnet ist. Das Gewicht der Mitfahrer muss also noch dazu gerechnet werden. Die Werte sind in den Fahrzeugpapieren angegeben. Vor der Fahrt nicht vergessen, den Reifendruck der Beladung anzupassen. Angaben hierzu finden sich in der Fahrzeug-Bedienungsanleitung oder an der Innenseite der Tankklappe. Ist das Auto zu schwer oder nicht verkehrssicher beladen, ändert sich das Fahrverhalten deutlich. Bremsen und Beschleunigen wird schwieriger, Brems- und Überholwege verlängern sich. Bei einer Kontrolle drohen Bußgelder zwischen 10 und 80 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.

Beladen: Schwere, kompakte Gegenstände gehören im Kofferraum nach unten und möglichst nah an die Rücksitzbank. Da sie zusätzliche Stabilität gibt, sollte sie nur umgeklappt werden, wenn es aufgrund der Menge an Gepäck erforderlich ist. Sitzt niemand auf der Rückbank, sorgen über Kreuz geschlossene Sicherheitsgurte für noch mehr Halt. Auf die schweren Ge-genstände – möglichst ohne Spielraum – leichtere Koffer oder Taschen stapeln, damit nichts verrutschen kann. Wird über die Höhe der Rücksitzlehne geladen, sollte zusätzlich ein stabiles Laderaumgitter oder Netz angebracht werden. Zum Abschluss eine Decke über die Ladung breiten und mit über Kreuz gelegten Spanngurten fixieren. Sind Zurr-Ösen am Kofferraumboden vorhanden, die Gurte darin einfädeln. Ist der Kofferraum nicht ganz voll gepackt, rät der Club zu Anti-Rutsch-Matten, die verhindern, dass die Gepäckstücke umherschleudern. Besonders schwere Gegenstände besser im hinteren Fußraum verstauen – aber möglichst nur, wenn davor niemand sitzt. Mit dem zurückgeschobenen Vordersitz kann die Ladung zusätzlich verkeilt werden. Fahrräder und andere Sportgeräte auf Trägersysteme oder in eine Dachbox auslagern. Achtung bei Beladung des Dachs: Der Schwerpunkt und damit das Fahrverhalten des Autos werden dadurch besonders schnell nachteilig beeinflusst.

Folgen: Bei einer Vollbremsung kann unsachgemäß verstautes Gepäck zum tödlichen Geschoss werden. Jeder Gegenstand im Fahrzeug schießt bei einem Frontalcrash bereits bei Tempo 50 mit dem 30- bis 50-fachen seines Eigengewichtes nach vorne. Eine Ein-Liter-Wasserflasche hat beim Aufprall das Gewicht eines 50 Kilogramm schweren Kartoffelsacks. Wichtig: Glasflaschen sollten im Innenraum tabu sein, da beim Bersten scharfkantige Splitter entstehen.


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