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Nordrhein-Westfalen | 13.10.2016

ADAC empfiehlt, im Herbst frühzeitig Winterreifen aufzuziehen

Auch wenn noch kein Schnee in Sicht ist, sollten Autofahrer langsam aber sicher daran denken, auf Winterreifen zu wechseln

Die Temperaturen sinken, der Winter naht: Höchste Zeit also, die Autoreifen zu wechseln. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Winterreifen bei kühlen Witterungsbedingungen mit Schnee, Schneematsch, Reif- oder Eisglätte schon aufgezogen sein müssen – ansonsten drohen hohe Bußgelder (mindestens 60 Euro und ein Punkt). Der ADAC empfiehlt daher einen frühzeitigen Reifenwechsel im Oktober. Grundsätzlich gilt der Richtwert: „Von O bis O“ – von Oktober bis Ostern mit Winterreifen zu fahren. Vor allem Vielfahrer sollten bereits vor den Minustemperaturen einen Termin in der Werkstatt reservieren. Auch wenn im Rheinland noch kein Schnee in Sicht ist, kann es in bergigen Regionen NRWs, beispielsweise im Bergischen Land, im Rothaargebirge oder Sauerland schon glatt werden.

Winterreifen sind durch das Symbol „M+S“ (Matsch + Schnee) gekennzeichnet, auch Allwetter- oder Ganzjahresreifen mit Wintereigenschaften werden so beschriftet. Neuerdings weist vielfach auch eine Schneeflocke umrahmt von einem Bergpiktogramm auf Winterqualitäten hin. Beim Kauf sollten Autofahrer bei zulässigen Winterreifen also auf eine der folgenden Kennzeichnungen achten: „M+S“, „M&S“ oder „M.S.“, das Bergpiktogramm mit Schneeflocke ist jedoch noch kein Muss.

ADAC Experten empfehlen beim Neukauf von Winterreifen auf Qualitätsprodukte zu achten. Als Orientierung dienen hier die bekannten Winterreifentests. Wichtig ist es außerdem, die sogenannte vierstellige „DOT-Nummer“ auf dem Reifen direkt beim Händler zu kontrollieren, sie gibt Auskunft über das Alter des Reifens. Die ersten beiden Ziffern stehen für die Produktionswoche, die letzten beiden für das Produktionsjahr. Die Pneus sollten beim Neukauf nicht älter als drei Jahre sein, da sich die Eigenschaften der Gummimischung verändern könnten.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Winterreifen sind sogenannte Allwetter- oder Ganzjahresreifen ein Kompromiss. Dennoch gelten auch diese wegen des M+S-Symbols offiziell als Winterreifen. Meistens kommen sie allerdings bei Schnee und Matsch nicht an die kältefesten Winterspezialisten, also an „echte Winterreifen“, heran.

Vor dem Räderwechsel müssen die Reifen auf Schäden oder spröde Stellen geprüft werden. Die Kontaktfläche zwischen Radnabe und Felge sollte zudem vor der Montage gereinigt und die Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel festgezogen werden. Das empfohlene Drehmoment steht in der Betriebsanleitung. Wenn der Wechsel in einer Werkstatt erfolgt, sollten Autofahrer auf eine frühzeitige Terminplanung achten, um Engpässe in der Hochsaison zu vermeiden.

Vor dem Einlagern sollte die Radposition der Sommerräder durch Kreide gekennzeichnet werden, beispielsweise „vorne links“ durch „VL“. Außerdem kann der Luftdruck um 0,2 – 0,3 bar erhöht werden. Die Reifen sollten kühl und trocken gelagert und können übereinander gestapelt werden. Als Unterlage und zum Schutz vor Schrammen kann ein Stück Pappe dienen.

Bis zu einem Alter von acht Jahren kann ein Winterreifen gefahren werden, denn je älter der Reifen, desto mehr härtet das Gummi aus. Als Mindestprofiltiefe empfehlen ADAC Experten vier Millimeter (gesetzlich vorgeschrieben sind 1,6 Millimeter), damit auch bei Eis, Schnee und Glätte die Reifen immer genügend Grip haben. Zu wenig Profil verschlechtert die Fahreigenschaften besonders auf nassen und schneebedeckten Straßen.

Der ADAC testet jährlich sowohl Sommer- als auch Winterreifen. Alle Ergebnisse für die unterschiedlichen Reifendimensionen gibt es im Internet unter adac.de/reifentest.


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