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Nordrhein-Westfalen | 02.07.2024

Mit dem Auto in den Sommerurlaub: ADAC Nordrhein gibt 10 Tipps zum Sprit und Geld sparen

Wer Spritpreise vergleicht, vor der Reise clever tankt, Klimaanlage und Co. sparsam nutzt und seine Fahrweise optimiert, kann laut ADAC Nordrhein kräftig sparen.

Knapp 60 Prozent der Sommerurlauber nutzen laut ADAC Nordrhein für die Anreise das Auto. Beliebte Ziele für Menschen aus Nordrhein-Westfalen sind die Niederlande sowie die deutsche Nord- und Ostseeküste. Aber auch für Reisen nach Österreich, Italien, Kroatien oder Frankreich ist das eigene Fahrzeug oft erste Wahl. Je nach Route und Reiseland reißen die Spritpreise ein mehr oder weniger großes Loch in die Urlaubskasse.

Der ADAC Nordrhein gibt zehn Tipps wie Autofahrer (und Wohnmobilisten) bei der Fahrt in den Urlaub Sprit und Geld sparen können:

1. Am Abend vor der Abreise volltanken
Wer früh morgens mit dem Auto in den Urlaub startet, der sollte schon am Abend vorher das Fahrzeug volltanken. „Am niedrigsten sind die Spritpreise zwischen 19 und 20 Uhr sowie 21 und 22 Uhr. Morgens um kurz nach 7 Uhr muss man ordentlich draufzahlen“, weiß ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. Laut einer aktuellen Spritpreis-Analyse des ADAC liegt das Sparpotenzial bei Diesel und Super E10 im Schnitt bei sechs und acht Cent pro Liter. Regional gibt es teilweise aber auch Unterschiede von mehr als zehn Cent. Pro Tankfüllung (50 Liter) lassen sich also mindestens drei bis vier Euro sparen. Für die Suche nach der günstigsten Tankstelle in der Umgebung oder entlang der Route empfiehlt der ADAC die Nutzung von Spritpreis-Apps.

2. Super E10 tanken
Der ADAC Nordrhein rät dazu, Super E10 zu tanken: Der Biokraftstoff kostet etwa fünf bis sechs Cent weniger an der Zapfsäule als Super E5. Das macht bei einer 50-Liter-Tankfüllung eine zusätzliche Ersparnis von bis zu drei Euro. Nahezu alle Benziner ab November 2010 vertragen ohne Probleme auch Super E10. Wer sich unsicher ist, kann eine Blick auf die Innenseite des Tankdeckels werfen oder in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs schauen. Die Verwendung von E10 hat keinen Einfluss auf die Funktionssicherheit, Lebensdauer und den Verschleiß des Fahrzeugs. Der theoretische Mehrverbrauch von etwa einem Prozent fällt bei spritsparender Fahrweise kaum ins Gewicht.

3. Zum Nachtanken die Autobahn verlassen
Geht der Sprit während einer langen Urlaubsfahrt zu neige, sollten Reisende laut ADAC Nordrhein zum Tanken unbedingt die Autobahn verlassen. Gemäß einer aktuellen ADAC Stichprobe kosten Super E10 und Diesel an Autobahntankstellen im Schnitt 38 bis 39 Cent mehr pro Liter als an der nächstgelegenen Tankstation abseits der Fernstraße. In NRW liegt der Unterschied sogar bei mehr als 43 Cent. „Abfahren lohnt sich richtig. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung sind das satte 20 Euro Ersparnis“, rechnet Suthold vor.

4. Preise im Ausland vergleichen
Wenn die Reise ins Ausland geht, rät der ADAC Nordrhein, auch die Spritpreise jenseits der Grenze zu vergleichen. Wer etwa nach Dänemark reist, sollte von Deutschland aus mit möglichst vollem Tank über die Grenze fahren. Hier kostete im Juni der Liter Super E10 etwa 25 Cent mehr als in Deutschland. Gleiches gilt für Reisen in die Niederlande und Italien (jeweils bei Super E10) sowie die Schweiz (Super E10/Diesel), wo Autofahrer derzeit deutlich mehr fürs Tanken bezahlen müssen. Etwas teurer ist Super E10 auch in Frankreich. In Österreich kann man im Vergleich zu Deutschland einige Cent sparen. In Kroatien, Slowenien, Polen oder Ungarn ist das Tanken sogar deutlich günstiger als in Deutschland. Beim Nachtanken während einer längeren Autofahrt sind hier teilweise 15 bis 20 Euro Ersparnis pro Tankfüllung drin.

5. Gepäck genau überprüfen
Je mehr Gepäck, desto höher der Verbrauch. Überflüssiges Gepäck bleibt daher besser in der Garage oder im Keller. Bis auf die Verpflegung für die Fahrt, können Getränke und Lebensmittel – je nach Preisniveau im Urlaubsland – auch vor Ort gekauft werden. Auf eine Dachbox sollte wenn möglich verzichtet werden. Laut ADAC Messungen steigt der Verbrauch mit einer Box bei Tempo 130 um rund 18 Prozent.

6. Luftdruck checken
Um nicht unnötig Sprit zu verbrauchen, sollten Autofahrer vor der Abfahrt unbedingt den Luftdruck der Reifen überprüfen. Wer viel Gepäck dabei hat und/oder mit mehreren Personen im Auto in den Urlaub fährt, der sollte den Reifendruck erhöhen. Schon 0,3 bar weniger als empfohlen steigern den Rollwiderstand und damit den Spritverbrauch. Informationen zum richtigen Luftdruck für die entsprechende Beladungssituation finden Autofahrer meist auf der Innenseite des Tankdeckels. „Wir empfehlen auf die Angaben des Herstellers noch 0,1 bis 0,2 bar draufzupacken. Dann ist man auf der sicheren Seite“, sagt ADAC Techniker Heinz-Gerd Lehmann.

7. Fahrweise anpassen
Autofahrer können durch eine optimierte Fahrweise etwa 20 Prozent Sprit einsparen. Auf der Autobahn empfiehlt sich eine möglichst konstante Geschwindigkeit. Je schneller man fährt, desto höher der Spritverbrauch. Bei Geschwindigkeiten jenseits von 120 bis 130 km/h steigt der Verbrauch wegen des hohen Luftwiderstandes überproportional stark an. „Alles über 130 km/h kostet Express-Zuschlag“, sagt Lehmann.

8. Klimaanlage und Co. sparsam nutzen
Eingeschaltete elektrische Geräte wie Klimaanlage, Lüftung und Co. verbrauchen Sprit. Je länger sie eingeschaltet sind, desto höher der Kraftstoffverbrauch. Wer die Klimaanlage ausmacht, spart je nach Fahrzeugmodell, Technik und Einsatzbedingungen etwa 0,3 bis 1,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer. „Natürlich kann man gerade im Sommer die Klimaanlage nutzen. Bei starker Hitze im Auto leidet ansonsten schnell die Konzentrationsfähigkeit. Aber es muss ja nicht im Dauerbetrieb auf höchster Stufe sein“, rät ADAC Experte Lehmann. Wichtig: Die Klimaanlage nicht zu kalt einstellen, optimal sind etwa 22 bis 25 Grad, sonst drohen Kreislaufprobleme und eine Erkältung.

9. Heckträger statt Dachträger
Fahrräder sollten möglichst auf einem Heckträger montiert werden, um Sprit zu sparen. Ein Dachträger kann den Verbrauch um bis zu 40 Prozent erhöhen. Mit einem Träger auf der Anhängerkupplung liegt der Mehrverbrauch laut ADAC bei „nur“ rund 18 Prozent.

10. Wohnmobil: Gewicht sparen – Wassertanks erst vor Ort befüllen
Beim Wohnmobil gilt wie beim Auto: Je höher das Gesamtgewicht, desto höher der Verbrauch. Toiletten- und Wassertanks sollten deshalb erst am Urlaubsort komplett befüllt werden. Camper sollten nur so viele Konserven, Glasbehälter und Getränke wie nötig einpacken. Auch mit Campinggeschirr aus Edelstahl, Bambus oder Titan statt Glas und Keramik sowie Gasflaschen aus Aluminium statt aus Stahl lässt sich das Gewicht etwas verringern. Bei der Fahrzeugwahl für künftige Urlaube sollte beachtet werden, dass die verschiedenen Aufbauformen eines Wohnmobils unterschiedlich viel Sprit verbrauchen. Ein Alkoven-Wohnmobil verbraucht drei bis vier Liter mehr Kraftstoff auf 100 Kilometern als ein Kastenwagen.

Ein O-Ton-Paket (Audio) zur redaktionellen Verwendung können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/H83b6nHFBPJCGnD


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