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Nordrhein-Westfalen | 03.07.2018

Mietwagen im Urlaub

Wer im Sommerurlaub auf eigene Faust Land und Leute entdecken will, bucht in der Regel einen Mietwagen. Der ADAC Nordrhein e.V. gibt wichtige Tipps.

Wer im Sommerurlaub auf eigene Faust Land und Leute entdecken will, bucht in der Regel einen Mietwagen. Schon vorab lässt sich mit wenigen Klicks weltweit ein Fahrzeug reservieren. „Man sollte dabei nicht nur den Preis im Auge haben. Vermeintlich billige Angebote bergen oft das Risiko, am Ende doch noch draufzuzahlen“, rät Verbraucherschützerin Gabriele Schön vom ADAC Nordrhein e.V. Aber wie erkennt man seriöse Angebote? Wo lauern Kostenfallen? Was ist bei der Übernahme und Abgabe des Mietwagens zu beachten? Und wie sollte der Versicherungsschutz aussehen? Der Automobilclub gibt Tipps für einen stressfreien Urlaub:

Vermieter/Vermittler: Immer häufiger buchen Urlauber ihren Mietwagen vorab online, entweder unmittelbar beim Vermieter oder über ein Vergleichsportal, das in der Regel als Vermittler fungiert. Der Vorteil: Man kann in Ruhe die Rahmenbedingungen prüfen und hat einen deutschen Ansprechpartner. Aber Achtung: Wer das Fahrzeug über einen Vermittler reserviert, schließt den Mietvertrag üblicherweise erst mit der Unterschrift in der Mietstation ab. Das heißt: Bei Streitigkeiten mit einem Vermieter im Ausland wird für die rechtliche Beurteilung ausländisches Recht herangezogen. Erbringt der Vermittler jedoch eigene Leistungen (z.B. Zusatzversicherungen), kommt hierbei deutsches Recht zur Anwendung.

Miettag: Ein Miettag beträgt 24 Stunden und beginnt mit der Übernahme des Fahrzeugs. Bei einer verspäteten Rückgabe fallen in der Regel Zusatzkosten an.

Tankregelung: Optimal ist die Tankregelung „voll/voll“: Dabei holt man den Mietwagen mit vollem Tank ab und bringt ihn ebenfalls voll betankt zurück. Dadurch lassen sich teils überhöhte Tankpauschalen sparen. Es muss nur der Sprit bezahlt werden, der tatsächlich auch verfahren wurde. Grundsätzlich ist bei dieser Tankregelung darauf zu achten, dass direkt vor der Abgabe voll getankt wird. Fehlender Sprit ist unverhältnismäßig teuer.

Kilometer: Bei vielen Anbietern sind „unbegrenzte Kilometer“ inklusive. Ansonsten sollte man vorab überschlagen, wie viele Kilometer voraussichtlich gefahren werden. Im Urlaub, wo man oft spontan Ausflüge unternimmt, ist das keine gute Alternative. Wer über die Inklusiv-Kilometer kommt, muss mit hohen Kosten pro zusätzlich gefahrenem Kilometer rechnen.

Extras: Kindersitze oder andere Extras sollten unbedingt schon vorab gebucht werden, um vor Ort nicht ohne dazustehen. Die Kosten der Anbieter unterscheiden sich oft deutlich. So kann der zunächst am günstigsten erscheinende Vermieter/Vermittler mit allen Extras plötzlich teurer sein als das vorher zweit- oder drittbeste Angebot.

Navi: In unbekannten Gebieten fühlen sich viele Autofahrer mit einem Navigationsgerät sicherer. Doch für ein Navi verlangen Mietwagenanbieter extra. Dank wegfallender Roaming-Gebühren in der EU ist das eigene Smartphone mit gratis Apps eine Alternative. So lassen sich pro Woche schnell bis zu 100 Euro sparen.

Versicherung: Im Mietpreis ist immer eine Haftpflichtversicherung enthalten. Diese sollte unbegrenzten Schutz bieten. Der ADAC Nordrhein e.V. empfiehlt zudem eine Vollkasko-Versicherung mit Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung. Glas, Felgen und Reifen sollten mitversichert sein, denn dort treten die häufigsten Schäden auf. Sind entsprechende Versicherungen bzw. Zusatzversicherungen über den Vermittler bereits gebucht, müssen sie vor Ort beim Vermieter nicht nochmal extra abgeschlossen und bezahlt werden.

Am Ende der Mietwagen-Buchung sollte der Gesamtpreis mit allen Versicherungen und Gebühren ausgewiesen sein. Sonst muss der Mieter vor Ort mit teils hohen Zusatzkosten rechnen.

Abholung/Rückgabe: Auch wenn es ein paar Minuten in Anspruch nimmt: Bei der Fahrzeugabholung sollte penibel auf Vorschäden geachtet werden. Sind diese nicht im Übergabe-Protokoll vermerkt, muss der Mieter auf eine Eintragung bestehen. Ebenso sollte der Mieter bei der Rückgabe darauf achten, dass das Fahrzeug in seiner Anwesenheit auf Schäden geprüft und ihm schriftlich bestätigt wird, dass keine (oder gegebenenfalls welche neuen) Schäden vorhanden sind.

Verhalten bei einem Unfall: Nach einem Unfall sollte man das Auto durch Einschalten der Warnblinkanlage und Aufstellen des Warndreiecks (Abstand 50 bis 150 Schritte) absichern, die Warnweste anziehen und – wenn notwendig – Erste Hilfe leisten. Der ADAC Nordrhein e.V. rät, die Unfallstelle sowie Beschädigungen der beteiligten Fahrzeuge zu fotografieren und die Kontaktdaten möglicher Unfallzeugen zu notieren. Üblicherweise muss gemäß Mietvertrag die Polizei informiert werden. Verweigert diese aufgrund eines geringen Schadens die Unfallaufnahme, sollte man mit allen Beteiligten einen mehrsprachigen Unfallbericht (z.B. beim ADAC erhältlich) aufnehmen. Darüber hinaus stellt der Automobilclub zu vielen Urlaubsländern spezifische Merkblätter für Auslandsunfälle bereit. Wichtig: Auf jeden Fall auch die Autovermietung umgehend über den Unfall in Kenntnis setzen und auf Informationen zur weiteren Vorgehensweise warten.

Neue Mietwagen-Borschüre

Mehr Tipps und Hinweise enthält die neue Mietwagen-Broschüre des ADAC Nordrhein e.V. Sie steht unter www.adac.de/nrw in der Rubrik Verbraucherschutz kostenlos zum Download zur Verfügung. ADAC Mitglieder können sich auch telefonisch (0221 47 27 47), per E-Mail (verbraucherschutz@nrh.adac.de) oder vor Ort (im ADAC Haus Köln) beraten lassen.
 


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