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Nordrhein-Westfalen | 11.08.2021

Kölner Autobahnring: ADAC Nordrhein warnt vor Kollaps nach den Ferien

Hochwasser, gesperrte Autobahnen, zunehmender Berufsverkehr: Der Verkehr auf den Autobahnen rund um Köln könnte nach den Ferien zum Erliegen kommen.

Der ADAC Nordrhein warnt vor einem Kollaps auf dem Kölner Autobahnring nach den Sommerferien. „Durch die Hochwasserschäden und den zunehmenden Berufsverkehr wird das gesamte Autobahnnetz rund um Köln zum Nadelöhr. Besonders der Kölner Süden und Teile von Bonn sind stark betroffen. Wenn der Verkehr nach den Ferien weiter zunimmt, kann das System bis in die Städte hinein zum Erliegen kommen“, befürchtet Prof. Dr. Roman Suthold.

Durch die Sperrungen auf der A 1 zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und der Anschlussstelle Hürth sowie der A 61 zwischen den Autobahnkreuzen Meckenheim und Kerpen sind auch die Ausweichrouten über die A 3, A 4, A 555 und A 565 schon jetzt überlastet. Hinzu kommt: 2020 war der September laut ADAC Nordrhein der staureichste Monat des Jahres (20.584 Meldungen). Autofahrer müssen sich demnach auf massive Staus und Behinderungen nach den Ferien einstellen. „Die Beschädigungen an den Autobahnen und die daraus resultierende Stausituation stehen trotz den Ausmaßes aber in keinem Verhältnis zum Leid der Menschen, die alles verloren haben“, betont Suthold.

Der Verkehrsexperte wirbt dafür, dass Berufspendler – wo möglich – zumindest teilweise weiter im Homeoffice arbeiten und Arbeitgeber flexible Regelungen beibehalten. „Schon ein bis zwei Tage Homeoffice statt Büro senken den persönlichen Berufsverkehr um 20 bis 40 Prozent“, rechnet Suthold vor. Arbeitgeber und Arbeitnehmer dürften nach der Pandemie nicht in alte Denkmuster zurückfallen.

„Wir brauchen wieder einen starken ÖPNV"

Allerdings beobachtet der Leiter Verkehr und Umwelt des ADAC Nordrhein momentan einen gegenläufigen Trend. „Viele Arbeitnehmer kommen wieder öfter ins Büro, auch weil man sich im Kollegenkreis Monate lang nur virtuell gesehen hat. Das ist einerseits verständlich, führt aber in Kombination mit gesperrten Autobahnen, Straßen und Bahnstrecken zu noch größeren Verkehrsproblemen als sonst“, sagt Suthold.

Zudem nutzen nach wie vor deutlich weniger Menschen den ÖPNV als vor der Corona-Pandemie. Laut Nahverkehr Rheinland und den Kölner Verkehrs-Betrieben liegt das Fahrgastaufkommen bei ca. 50 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Das bereitet auch dem ADAC Experten Sorgen. „Wir brauchen wieder einen starken ÖPNV als echte Alternative zum Auto. Entscheidende Faktoren sind eine dichte Taktung, Pünktlichkeit, Sauberkeit, ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis und viel flexiblere Tarife. Für Gelegenheitsnutzer lohnt sich ein klassisches Monatsticket eben nicht mehr. Das haben inzwischen endlich auch die Verkehrsverbünde erkannt.“

Ein O-Ton-Paket zur redaktionellen Verwendung finden Sie hier: https://cloud.adac-nrh.de/s/e3yANYCmgeorjgQ

Alle Pressemitteilungen des ADAC Nordrhein finden Sie unter www.presse.adac.de/nrw.


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