Hotspots Köln und Leverkusen: Fiese Betrugsmasche beim Gebrauchtwagenkauf
Betrüger bieten vermeintliche Gebrauchtwagen-Schnäppchen im Internet an. Immer häufiger stellen sich Autos und Papiere als gestohlen heraus. Der ADAC Nordrhein und die Polizei Köln geben Tipps für den Autokauf.
Der ADAC Nordrhein und die Polizei Köln warnen vor Betrügern, die im Großraum Köln und Leverkusen immer wieder vermeintliche Gebrauchtwagen-Schnäppchen anbieten. Seit Anfang 2020 stellten sich die Fahrzeuge in mehr als 100 Fällen bei der Zulassung als gestohlen heraus.
Die Masche der Betrüger: Bei der Suche im Internet stößt der Interessent auf ein „super Angebot“ und nimmt Kontakt mit dem Verkäufer auf. Ein Treffen wird vereinbart. „Oftmals verspätet sich der Verkäufer dann, weil er erst einmal ausspioniert, ob es sich um einen harmlosen Käufer oder um die Polizei handelt“, berichtet Kriminalhauptkommissar Jürgen Endres von der Kölner Polizei, der in den vergangenen Monaten zahlreiche Fälle aufgenommen hat. Wenn sich der Verkäufer sicher fühlt, erfolgt nach einer problemlosen Probefahrt die Übergabe. Der Kaufvertrag wird unterschrieben, das Geld übergeben.
Das böse Erwachen erfolgt dann bei der Ummeldung auf der Zulassungsstelle. Sowohl das Auto als auch die Zulassungspapiere erweisen sich als gestohlen. „Die Verkäufer zu identifizieren ist aufgrund der geringen Spurenlage und den falschen Kontaktdaten meist schwierig“, erklärt Endres. Und selbst wenn die Täter ermittelt würden, sei das Geld nicht mehr aufzufinden und bei den Betrügern oft nichts zu holen.
Auch bei den Verbraucherschützern des ADAC Nordrhein haben bereits verzweifelte Mitglieder angerufen, die beim Autokauf auf Betrüger hereingefallen sind. „An gestohlenen Sachen kann man kein Eigentum erwerben – auch dann nicht, wenn man nicht wusste, dass das Auto gestohlen ist. Der Käufer steht also mit leeren Händen da“, erklärt ADAC Rechtsexpertin Gabriele Schön. „Es bleibt nur die Möglichkeit, Strafanzeige zu erstatten.“
Mit diesen Tipps von ADAC Nordrhein und Polizei Köln können sich Autokäufer vor Betrügern wappnen:
- Vorsicht bei allzu verlockenden Angeboten, die haben meist einen Haken!
- Seien Sie skeptisch und hinterfragen Sie die Dinge! Warum sollte ein Fahrzeug so viel günstiger angeboten werden? Warum bekomme gerade ich den Zuschlag, wenn ich hunderte Kilometer entfernt wohne? Warum hat kein Händler den Wagen gekauft?
- Achten Sie beim Treffen darauf, den Wagen an der Wohnanschrift des Verkäufers zu besichtigen (Klingelschild überprüfen)!
- Schauen Sie sich die Zulassungspapiere gut an! Rechtschreibfehler sollten in amtlichen Dokumenten nicht zu finden sein.
- Achten Sie auf die in den Zulassungspapieren eingetragenen Ausstellungsbehörden! Auf der Zulassungsbescheinigung Teil I, dem Fahrzeugschein, ist auf der Rückseite die Ausstellungsbehörde bereits aufgedruckt. Stimmt diese mit der Behörde auf der Vorderseite überein oder wurde diese nachträglich verändert?
- Lassen Sie sich während der Verkaufsverhandlungen den Personalausweis des Verkäufers zeigen! Handelt es sich um einen vorläufigen Personalausweis? Der ist leicht zu fälschen. Zeigt der vorgelegte Ausweis tatsächlich das Bild des Anbieters? Oft werden aus Taschendiebstählen erlangte Ausweise für Verkäufe genutzt.
- Kündigen Sie die telefonische Überprüfung des Fahrzeugs bei der Polizei an! Bei Betrügern würde das die Verkaufsverhandlungen beenden.
- Treffen Sie den Verkäufer direkt bei der Zulassungsstelle und melden Sie das Fahrzeug gemeinsam um!
Hintergrund: Unter dem Motto „Aufklärung ist der beste Schutz vor Betrügern“ haben ADAC, AutoScout24 und mobile.de vor zehn Jahren die „Initiative Sicherer Autokauf im Internet“ gegründet. Die Initiative wird von der Polizei unterstützt. Ziel ist es, Autokäufer und -verkäufer für Sicherheitsfragen beim Autokauf im Internet zu sensibilisieren. Auf der Website www.sicherer-autokauf.de können sich Verbraucher über bekannte Betrugsmaschen informieren und bekommen Hilfe für den Autokauf bzw. -verkauf.
Weitere Informationen zum Gebrauchtwagenkauf und eine Checkliste für eine sichere Kaufabwicklung gibt es auch auf adac.de unter https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/gebrauchtwagenkauf/betrug.
Ein O-Ton-Paket (Audio) des ADAC Nordrhein, Fotos eines gefälschten Fahrzeugscheins/Fahrzeugbriefs (Quelle: Polizei Köln) und Bilder von ADAC Verbraucherschützerin/Rechtsexpertin Gabriele Schön (Quelle: ADAC Nordrhein) sowie Kriminalhauptkommissar Jürgen Endres (Quelle: Polizei Köln) können Sie zur redaktionellen Verwendung unter folgendem Link herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/75MLHrdsLJHr3ej
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