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Nordrhein-Westfalen | 22.09.2021

Herbstanfang: ADAC Nordrhein weist auf erhöhte Unfallgefahr hin

Der ADAC Nordrhein empfiehlt Autofahrern, die Fahrweise in den kommenden Wochen an Verkehr, Straßen- und Lichtverhältnisse anzupassen. Im Oktober können die Winterreifen drauf.

Dichter Verkehr, schlechtere Straßen- und Wetterverhältnisse und kürzere Tage sorgen im Herbst für ein erhöhtes Unfallrisiko. Darauf weist zum Herbstanfang der ADAC Nordrhein hin. Der Club empfiehlt Autofahrern, die Fahrweise in den kommenden Wochen an die veränderten Bedingungen anzupassen. „Es gibt drei wichtige Regeln: Abstand halten, Geschwindigkeit reduzieren und Licht an“, sagt Heinz-Gerd Lehmann. Der ADAC Experte rät zudem, regelmäßig und gründlich die Scheiben zu reinigen und von Insektenresten und anderem Schmutz zu befreien. Gerade in den Morgen- und Abendstunden beeinträchtigen plötzlich auftretende Nebelbänke die Sichtverhältnisse. Im Herbst nehmen auch die Wildwechsel in Feld- und Waldnähe zu. Auf den Straßen erhöht sich durch nasses Laub, Regen oder verlorenes Erntegut (in ländlichen Gebieten) die Rutschgefahr.

Besonders wichtig für die kalten Monate: Winterreifen. Von Oktober bis Ostern lautet die altbekannte Faustregel. „Daran kann man sich nach wie vor orientieren. Nach der ersten Oktoberwoche ist ein guter Zeitpunkt für den Reifenwechsel“, lautet der Tipp des ADAC Technikers. Spätestens, wenn Reif- oder Eisglätte, Glatteis, Schneematsch oder Schnee auf den Straßen beginnen, sind Winterreifen Pflicht. Wer bei solchen Verhältnissen dann noch mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit Bußgeldern und Punkten in Flensburg rechnen.

Der ADAC Nordrhein empfiehlt, beim Kauf neuer Winterräder keine Reifen zu wählen, die älter als zwei Jahre sind. Zu erkennen ist das an der sogenannten DOT-Nummer am Reifen selbst. Die letzten vier Zahlen verraten die Produktionswoche und das Jahr. Wer alte Winterreifen weiter fährt, sollte die Profiltiefe überprüfen. Gesetzlich vorgeschrieben sind für Winterreifen mindestens 1,6 Millimeter. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen jedoch vier Millimeter oder mehr. „Das lässt sich ganz einfach mit einer 2-Euro-Münze kontrollieren. Der silberne Rand ist genau vier Millimeter breit. Wenn man die Münze zwischen zwei Profilblöcke steckt und der Rand nicht mehr zu sehen ist, dann ist noch alles in Ordnung“, verrät Lehmann. Spätestens nach sechs Jahren sollten Winterreifen aber grundsätzlich ausgetauscht werden.

Neben Reifenwechsel und Fahrzeugreinigung steht zum Herbstbeginn eine Kontrolle der Flüssigkeiten an. Für die Scheibenwaschanlage ist eine Mischung aus Scheibenreiniger und Frostschutz (mindestens bis -15 Grad) optimal, die in den entsprechenden Behälter unter der Motorhaube gefüllt wird. Auch eine Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstandes und Frostschutzgehaltes ist sinnvoll, allerdings nur, wenn der Motor kalt ist. Beim Öffnen des Behälters kann ansonsten heißes Wasser herausspritzen und für Verbrennungen sorgen. Zudem sollte auch der Ölstand regelmäßig überprüft werden.

Gerade bei zunehmender Dunkelheit im Herbst und Winter ist eine funktionierende Beleuchtung für die Sicherheit unerlässlich. Auf den mobilen Prüfstationen und in den Prüfzentren des ADAC Nordrhein in Köln und Oberhausen checken die Technik-Experten des Clubs u.a. die Funktionsfähigkeit der Fahrzeug-Außenbeleuchtung. Für ADAC Mitglieder ist das Angebot kostenlos. Informationen zu allen Prüfangeboten, Anschriften und Öffnungszeiten sowie die Möglichkeit zur Terminvereinbarung gibt es unter 0 800 5 34 24 66 oder auf www.adac.de/pruefdienste-nrw.

Wildwechsel: Zum Herbstbeginn müssen Autofahrer auf Landstraßen entlang von Wiesen, hochstehenden Maisfeldern und durch Waldgebiete mit Wild an der Straße rechnen. Vermehrt passieren Wildunfälle in der Phase der Dämmerung und beginnenden Dunkelheit, die sich für Pendler auf dem Nachhauseweg mit der Zeitumstellung Ende Oktober nochmals verlängert. Taucht Wild am Straßenrand auf, sollten Autofahrer sofort das Tempo reduzieren. Befindet sich ein Tier bereits auf der Fahrbahn, sollte das Fernlicht ausgeschaltet und durch Hupen versucht werden, das Wild zu vertreiben. Mit den Scheinwerfern aufzublenden, bewirkt eher das Gegenteil: Das grelle Licht verwirrt die Tiere und nimmt ihnen jede Orientierungsmöglichkeit, so dass sie verunsichert häufig einfach nur verharren und nicht weiterlaufen. Quert ein Tier die Fahrbahn, folgt oft noch weiteres Wild, denn Reh & Co. sind selten Einzelgänger.

Wildunfälle lassen sich jedoch nicht immer verhindern. Dann ist es wichtig, im Moment des Aufpralls nicht die Kontrolle über sein Fahrzeug zu verlieren, um schwere Unfallfolgen zu vermeiden. Der ADAC Nordrhein rät: Nicht unkontrolliert ausweichen, Lenkrad gut festhalten und mit aller Macht die Bremse und Kupplung treten. Danach die Unfallstelle sichern und Polizei oder Jagdpächter informieren. Wichtig für die Schadenregulierung mit der Kaskoversicherung ist die Wildunfallbescheinigung, die von der Polizei oder dem Jagdpächter am Unfallort ausgestellt wird.

Ein O-Ton-Paket zur redaktionellen Verwendung finden Sie hier: https://cloud.adac-nrh.de/s/nN4n5eDYrXZja9z


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