Herbstanfang: ADAC Nordrhein gibt Tipps zu Winterreifen und Co.
Autofahrer sollten sich zu Herbstbeginn um das Thema Winterreifen kümmern. Der ADAC Nordrhein empfiehlt zudem die Beleuchtung und die Flüssigkeitsstände zu checken und für klare Sicht zu sorgen.

Zum Herbstanfang sollten sich Autofahrer um das Thema Winterreifen kümmern. Darauf weist der ADAC Nordrhein hin. Schlechtere Straßen- und Wetterverhältnisse, kürzere Tage und ein steigendes Verkehrsaufkommen sorgen für ein erhöhtes Unfallrisiko. Der ADAC gibt vier Tipps, um das Fahrzeug fit für den Herbst und Winter zu machen:
1. Frühzeitig auf Winterreifen wechseln
Laut ADAC Nordrhein kann die altbekannte Faustregel „von Oktober bis Ostern“ nach wie vor als grobe Orientierung für den Reifenwechsel dienen. Die ersten beiden Oktoberwochen sind ein guter Zeitpunkt für den Reifenwechsel. Kommt über Nacht der Frost oder gibt es einen plötzlichen Wetterumschwung, sind Autofahrer auf der sicheren Seite. Selbst wenn die Temperaturen tagsüber nochmal auf 15 bis 20 Grad klettern, nehmen die Reifen dadurch keinen Schaden. Der ADAC Nordrhein rät dazu, schon jetzt einen Termin für den Reifenwechsel zu vereinbaren, sofern man nicht selbst Hand anlegen will. Die Werkstätten sind im Oktober erfahrungsgemäß stark ausgelastet. Wenn noch eine neue Bereifung bestellt werden muss, dauert das zusätzlich. Spätestens, wenn Reif- oder Eisglätte, Glatteis, Schneematsch oder Schnee auf den Straßen beginnen, sind Winterreifen Pflicht. Wer bei solchen Verhältnissen dann noch mit Sommerreifen unterwegs ist, muss mit mindestens 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Wer alte Winterreifen weiter fährt, sollte die Profiltiefe überprüfen. Gesetzlich vorgeschrieben sind für Winterreifen mindestens 1,6 Millimeter. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen jedoch vier Millimeter oder mehr. Das sorgt nach ADAC Tests für mehr Sicherheit bei Nässe, Schnee und Schneematsch. Die Profiltiefe lässt sich ganz einfach mit einer 2-Euro-Münze kontrollieren. Der silberne Rand ist genau vier Millimeter breit. Wenn man die Münze zwischen zwei Profilblöcke steckt und der Rand nicht mehr zu sehen ist, dann ist noch alles in Ordnung. Spätestens nach sechs Jahren sollten Winterreifen grundsätzlich ausgetauscht werden.
Der ADAC Nordrhein rät, beim Kauf neuer Winterräder keine Reifen zu wählen, die älter als zwei Jahre sind. Im aktuellen ADAC Winterreifentest haben vier Modelle in der Kategorie Fahrsicherheit „gut“ abgeschnitten. Es folgen zwölf Reifen, deren Fahrsicherheit zumindest „befriedigend“ ist, so dass der ADAC die Produkte noch eingeschränkt empfehlen kann. Von den 15 weiteren Modellen im Test rät der ADAC ab. Elf Reifen davon sind komplett durchgefallen, allesamt günstige „Budget-Reifen“. Der ADAC empfiehlt, dass Autofahrer in winterlichen Regionen das Geld für einen hochwertigen Reifen investieren sollten, denn wer bei der Anschaffung spart, der spart meist auch bei der Sicherheit.
Für Autofahrer, die geringe Jahresfahrleistungen erzielen und das Auto bei extremen Witterungsbedingungen (z.B. hohes Schneeaufkommen) stehen lassen können, bieten sich Ganzjahresreifen als wirtschaftliche Alternative zu Sommer- und Winterreifen an. Die Auswahl an guten Reifen und damit an echten Alternativen zu den Winter- und Sommerspezialisten wird größer. Im ADAC Test 2025 wurden vier Ganzjahresreifen mit der Note „gut" bewertet, vier weitere mit „befriedigend“. Allerdings sind 50 Prozent der getesteten Reifen immer noch nicht empfehlenswert.
Achtung: Seit 1. Oktober 2024 gelten strengere Regeln für Reifen, die bei winterlichen Straßenverhältnissen vorgeschrieben sind: Zulässig sind nur noch Modelle mit Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke). Reifen mit M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) sind nicht mehr erlaubt. Ganzjahresreifen sind im rechtlichen Sinne Winterreifen, wenn sie das Alpine-Symbol tragen.
Einen aktuellen ADAC Winterreifen- und Ganzjahresreifentest gibt es auf adac.de/reifentest.
2. Flüssigkeiten kontrollieren: Scheibenreiniger, Kühlflüssigkeit, Motoröl
Neben dem Reifenwechsel steht zum Herbstbeginn auch eine Kontrolle der Flüssigkeiten an. Für die Scheibenwaschanlage ist eine Mischung aus Scheibenreiniger und Frostschutz (mindestens bis -15 Grad) optimal, die in den entsprechenden Behälter unter der Motorhaube gefüllt wird. Auch eine Kontrolle des Kühlflüssigkeitsstandes und Frostschutzgehaltes ist sinnvoll, allerdings nur, wenn der Motor kalt ist. Beim Öffnen des Behälters kann ansonsten heißes Wasser herausspritzen und für Verbrennungen sorgen. Zudem sollte auch der Ölstand regelmäßig überprüft werden.
3. Beleuchtung checken und kostenlosen Licht-Test machen
Obwohl die meisten Autos mittlerweile über ein eigenes Lichtdiagnosesystem verfügen, war laut Statistik des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und der Deutschen Verkehrswacht (DVW) 2024 etwa jeder vierte Autofahrer mit Beleuchtungsmängeln unterwegs. Gerade bei zunehmender Dunkelheit im Herbst sind defekte Lampen, beschädigte Gläser oder stark verschmutzte Reflektoren ein großes Sicherheitsrisiko. Sind die Scheinwerfer falsch eingestellt, wirkt sich das ebenfalls negativ auf die Sicht des Fahrers aus (zu tief) oder sie blenden den entgegenkommenden Verkehr (zu hoch). Der ADAC Tipp: Das Abblendlicht soll maximal zwei Leitpfosten weit die Fahrbahn voraus gut ausleuchten (rund 100 Meter). Wichtige Informationen zur Beleuchtung stehen in der Bedienungsanleitung.
Wer auf Nummer sicher gehen will, macht einen Licht-Check in einer Fachwerkstatt oder beim ADAC. In den Prüfzentren des ADAC Nordrhein in Köln und Oberhausen sowie auf den mobilen Prüfstationen schauen sich die Technik-Experten des Clubs u.a. die Funktionsfähigkeit der Fahrzeug-Außenbeleuchtung an. ADAC Mitglieder können das Angebot kostenlos nutzen. Während der Licht-Test-Wochen im gesamten Oktober ist der Check auch für Nicht-Mitglieder kostenfrei (Terminvereinbarung unter 0800 534 24 66 erforderlich). Nach erfolgreicher Prüfung erhalten die Fahrzeughalter eine Licht-Test-Plakette als Nachweis für eine funktionierende Beleuchtung.
4. Blendungsgefahr mit sauberen Scheiben und richtiger Sitzposition verringern
Der ADAC Nordrhein empfiehlt, die Scheiben regelmäßig gründlich zu reinigen und von Insektenresten und anderem Schmutz zu befreien. Auch auf gut funktionierende Wischerblätter (mindestens jährlich kontrollieren lassen) sowie saubere Innenscheiben sollten Autofahrer achten. Schmutzreste können durch direkte Sonneneinstrahlung die Sicht besonders beeinträchtigen und die Blendung verstärken. Bei grellem Gegenlicht sollte man keinesfalls die Scheibenwischanlage aktivieren. Das verschlechtert die Sicht rapide, weil der Schmutz zunächst verschmiert. Wichtig ist laut ADAC auch die richtige Sitzposition. Viele Autofahrer sitzen zu tief, so dass die Sonne unter der Sonnenblende hindurch scheint. Deshalb sollte der Sitz so aufrecht wie möglich eingestellt sein.
Bei niedrigen Temperaturen und beschlagenen Scheiben im Fahrzeuginneren hilft ein Microfasertuch. Das Kondenswasser mit dem Ärmel des Pullis oder der Hand wegwischen, verschlechtert die Sicht oft weiter. Mit Hilfe der Klimaanlage lässt sich in der regnerischen Übergangszeit und im Winter bei Temperaturen von mehr als 5 Grad die Luftfeuchtigkeit im Fahrzeuginnenraum niedrig halten.
Ein O-Ton-Paket (Audio) sowie Fotos (Quellenangabe) zur redaktionellen Verwendung finden Sie hier: https://cloud.adac-nrh.de/s/MytX5BSAiSE6NBQ
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