Erster Aktionstag „Helfen mit Herz“
ADAC Straßenwacht, Luftrettung und Ambulanzdienst präsentierten gemeinsam ihre Einsatzzahlen für NRW
Hilfe, Schutz und Rat für seine Mitglieder – das hat der ADAC mit seinen wichtigsten Hilfeleistungen auch 2015 wieder rund um die Uhr geleistet. Millionen Autopannen, schnell ins Krankenhaus transportierte Patienten oder in die Heimat geflogene Urlauber, die krank geworden sind – beim ersten Aktionstag „Helfen mit Herz“ zieht der ADAC in NRW für die Bereiche Pannenhilfe, Ambulanzdienst und Luftrettung Bilanz.
ADAC Pannenhilfe
In NRW wurden die ADAC Straßenwachtfahrer und ihre Straßendienstpartner im vergangenen Jahr 1 020 170-mal zu einem streikenden Fahrzeug gerufen (2014: 995 254). Insgesamt haben die Gelben Engel in Nordrhein-Westfalen dabei 11 383 187 Kilometer zurückgelegt – das ist so viel, als wären sie rund 300-mal nach Neuseeland und wieder zurück gefahren. Rekordtag war der 5. Januar 2015 mit 5 476 Einsätzen.
Streikende Batterien waren auch 2015 die häufigste Pannenursache: Bei den Pannenhilfen der ADAC Straßenwacht ging es in rund 30 Prozent der Fälle um die Batterie. Es folgten Probleme mit den Rädern oder Reifen in etwa 6 Prozent der Fälle und bei der Zündanlage (rund 5 Prozent). Aber auch bei leeren Tanks, verschlossenen Fahrzeugen oder Marderbissen konnten die Gelben Engel weiterhelfen.
ADAC Ambulanzdienst
Insgesamt 12 656 Patienten aus NRW betreute der Ambulanzdienst des ADAC im Jahr 2015 (weltweit rund 53 700). Für 3 373 dieser Patienten musste ein Rücktransport in ein Krankenhaus in der Heimat organisiert werden. 1 045 Patienten aus NRW wurden dabei mit dem Flugzeug transportiert, entweder mit einer Linien- (689 Patienten) oder einer ADAC Ambulanzmaschine (356 Patienten). Die meisten der nordrhein-westfälischen Patienten wurden aus Spanien zurückgeflogen (1 061), gefolgt von der Türkei (650) und Italien (400). Aber auch aus weit entfernten Destinationen wie Martinique, Tahiti und den Antillen gab es Rücktransporte. Insgesamt wurden Patienten aus 133 Ländern zurückgeholt, etwa jeder fünfte Flug ging nach Düsseldorf.
Hauptursachen für die Krankenrücktransporte per Flugzeug sind in rund 70 Prozent der Fälle Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfälle und Hirnblutungen. 15 Prozent gehen auf Unfälle zurück, hier besonders Verkehrs- und Sportunfälle. Die übrigen 15 Prozent verteilen sich auf Erkrankungen und Unfälle aller Art.
Für den weltweiten Krankenrücktransport betreibt der Automobilclub auch eigene, fliegende Intensivstationen. Mit diesen wurden rund 1 400 Patienten zurückgeholt. Die Flotte der ADAC Maschinen besteht aus zwei Großraumambulanz-Jets vom Typ DO 328, einer Turboprop der Firma Beechcraft sowie einem Lear Jet 60. Bei Bedarf können weitere Flugzeuge zusätzlich für Krankentransporte bereitgestellt werden. Im größten Flugzeug, der DO 328, können bis zu zehn Patienten gleichzeitig transportiert werden. Je nach Maschinentyp kostet ein ADAC AmbulanzSonderflug von beispielsweise Ägypten oder den Kanarischen Inseln nach Deutschland bis zu 45 000 Euro. Ein Intensivtransport von Mexiko kann bis zu 70 000 Euro und von Asien oder Australien bis zu 130 000 Euro kosten.
Neben der fliegenden Crew beschäftigt der ADAC Ambulanzdienst mehr als 100 Mitarbeiter in der Münchner Zentrale, darunter Ärzte, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten. Im Ausland stehen zusätzlich externe Ärzte bereit.
ADAC Luftrettung
Bei 7 769 Notfällen waren die sechs in NRW stationierten Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber der ADAC Luftrettung gGmbH im vergangenen Jahr im Einsatz (2014: 7 758 Einsätze). Dabei wurden 6 800 Patienten versorgt. Von den NRW-Hubschraubern war der in Würselen bei Aachen stationierte „Christoph Europa 1“ mit 2 162 Einsätzen am häufigsten unterwegs. Es folgten „Christoph 8“ (Lünen) mit 1 297 Einsätzen, „Christoph 25“ (Siegen) mit 1 260 Einsätzen, „Christoph Europa 2“ (Rheine) mit 1 235 Einsätzen, „Christoph Westfalen“ (Greven) mit 953 Einsätzen und „Christoph Rheinland“ (Köln) mit 862 Einsätzen. Dabei waren die in Greven und Würselen stationierten Hubschrauber auch grenzüberschreitend bei Notfällen in Belgien und den Niederlanden gefragt.
Bundesweit verzeichneten die 55 Hubschrauber der ADAC Luftrettung gGmbH im vergangenen Jahr 54 062 Einsätze – 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurden 48 261 Patienten versorgt. Am häufigsten war der Berliner Hubschrauber „Christoph 31“ mit 3 838 Einsätzen unterwegs. Internistische Notfälle wie Herz- und Kreislauferkrankungen waren wie in den Vorjahren die häufigsten Anforderungsgründe (50 Prozent). Aber auch aufgrund von neurologischen Notfällen (12 Prozent) und Verkehrsunfällen (10 Prozent) waren die „Retter der Lüfte“ gefordert.
2015 stand vor allem der Flottenwechsel bei der ADAC Luftrettung im Vordergrund. So wurde unter anderem in Köln das alte Hubschraubermodell BK117 durch die neue, moderne H145 ausgetauscht. Bei der Luftrettungsstation in Siegen kommt nun der Typ H135 zum Einsatz. Bis 2018 wird ein großer Teil der Flotte aufgrund verschärfter EU-Vorgaben sukzessive modernisiert. Die beiden neuen Hubschraubertypen versprechen deutlich mehr Leistung und vor allem Sicherheit für Patienten, Crew und Umwelt. Ein weiterer großer Pluspunkt ist die geringere Lärmbelastung.
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