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Nordrhein-Westfalen | 22.12.2025

Freigabe der Rahmede-Talbrücke auf der A45: Statement des ADAC in NRW

Die Freigabe der Rahmede-Talbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid sorgt laut ADAC in NRW für eine erhebliche Entlastung in der Region. Für den Fernverkehr steht eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands wieder zur Verfügung. Allerdings darf die Freigabe nicht über die weiterhin marode Brückeninfrastruktur in ganz Nordrhein-Westfalen hinwegtäuschen.

Die Freigabe des ersten Teilbauwerks der Rahmede-Talbrücke auf der A45 sorgt laut ADAC in NRW für eine erhebliche Entlastung der Lüdenscheider Bürger, regionalen Infrastruktur, Wirtschaft und des Fernverkehrs. Grafik: Autobahn GmbH Westfalen

Statement des ADAC in NRW zur Freigabe des ersten Teilbauwerks der Rahmede-Talbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid am 22. Dezember 2025:

Die Freigabe der Rahmede-Talbrücke sorgt für eine erhebliche Entlastung der Lüdenscheider Bürger und der regionalen Infrastruktur. Auch die Wirtschaft im Sauer- und Siegerland kann aufatmen, weil Transportwege wesentlich erleichtert werden. Für den Fernverkehr steht eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands wieder zur Verfügung. Das trägt zu einer besseren Verteilung des Verkehrs bei und entlastet die derzeitigen Ausweichrouten über die A7, A3 und A4.

Bei aller berechtigten Freude darf die Freigabe nicht über die weiterhin marode Brückeninfrastruktur in ganz Nordrhein-Westfalen hinwegtäuschen. 30 Prozent der mehr als 6000 Autobahnbrücken in NRW sind sanierungsbedürftig. „Die Rahmede-Talbrücke war nur die Spitze des Eisbergs. Fast jede zehnte Autobahnbrücke in NRW hat ihre geplante Lebensdauer schon überschritten und liegt auf der Intensivstation“, mahnt Prof. Dr. Roman Suthold, Verkehrspolitischer Sprecher des ADAC in NRW.

Mit der überlasteten Wiehltalbrücke auf der A4 zwischen Köln und Olpe oder der Bonner Nordbrücke auf der A565 stehen die nächsten „Sorgenkinder“ schon vor der Tür. Wenn Brücken an zentralen Verkehrspunkten für Lkw oder sogar Pkw gesperrt werden müssen, hat das auch erhebliche Auswirkungen auf umliegende Autobahnen, Bundes- und Landstraßen. Auf den Ausweichstrecken werden Straßen und Brücken so stark belastet, dass ihre Lebensdauer ebenfalls sinkt. Dieser „Domino-Effekt“ muss unbedingt gestoppt werden.

Die Bundesregierung will die Beseitigung von Engpässen als überragendes öffentliches Interesse einstufen und mit dem Infrastruktur-Zukunftsgesetz Planungs- und Genehmigungsverfahren weiter beschleunigen. Dauerverfahren mit jahrelangen Verzögerungen sollen der Vergangenheit angehören. An diesem Versprechen muss sie sich messen lassen. „Eine Bauzeit zwischen zwei und drei Jahren wie bei der Rahmede-Talbrücke muss der Maßstab für zukünftige Brückenersatzbauwerke sein“, fordert ADAC Verkehrsexperte Suthold. Funktionsbauverträge sollten künftig noch häufiger genutzt werden. Hierbei werden Planung und Bau eines Projekts an einen Auftragnehmer übertragen, der für die fristgerechte und qualitätskonforme Umsetzung verantwortlich ist. Diese integrierte Vorgehensweise spart Zeit, reduziert Kosten und minimiert Schnittstellenprobleme.

Welche Folgen die plötzliche Vollsperrung einer Autobahnbrücke haben kann, hat der ADAC in einem aktuellen Modellversuch bei fünf sanierungsbedürftigen Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen (u.a. Bonner Nordbrücke, A565, Bonn) simuliert. Eine solche Sperrung kann die Volkswirtschaft jährlich mehrere Hundert Millionen Euro kosten. Auto- und Lkw-Fahrern würden Millionen von zusätzlichen Kilometern Umweg drohen, Spritverbrauch, CO2-Emissionen sowie Lärm und Staus steigen.

Fotos von Prof. Dr. Roman Suthold zur redaktionellen Verwendung (Quellenangabe) finden Sie hier: https://cloud.adac-nrh.de/s/YGJoDeMz6WBfwPY

Ein O-Ton-Paket (Audio) können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/J2MzFZLgoQxeEjP
 


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