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Nordrhein-Westfalen | 23.06.2016

Sommer, Sonne, Sonnenschein: So kommen Autofahrer sicher durch die heißen Tage

Für so manchen Autofahrer haben die hohen Temperaturen auch ihre Schattenseiten – vor allem dann, wenn man längere Zeit im Auto unterwegs ist

Endlich Sommer! Für so manchen Autofahrer haben die hohen Temperaturen aber auch ihre Schattenseiten – vor allem dann, wenn man längere Zeit im Auto unterwegs ist. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann sich ein Fahrzeug ohne Klimaanlage im Innenraum auf über 60 Grad Celsius erhitzen, was den Fahrer schnell ermüden und unkonzentriert werden lässt. Laut der ADAC Unfallforschung passieren in der heißen Jahreszeit häufiger schwere Unfälle, etwa durch Missachtung der Vorfahrt oder Zusammenstöße mit vorausfahrenden Fahrzeugen.

Um das Fahrzeug vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen und die größte Hitze draußen zu halten, kann ein Sonnenschutz helfen. Dieser darf allerdings das Sichtfeld des Fahrers nicht beeinträchtigen und nur an den hinteren Scheiben angebracht werden. Beim Parken sollte man ein möglichst schattiges Plätzchen suchen. Wenn das nicht möglich ist, sollten Sitze, Lenkrad und Schalthebel mit einem hellen Tuch abgedeckt werden.

Damit der Fahrer bei sommerlichen Bedingungen fit und konzentriert bleibt, sollte er möglichst viel trinken – am besten bis zu drei Liter Wasser, Saftschorle oder ungezuckerten Tee am Tag. Besonders wichtig ist die Flüssigkeitszufuhr auch bei Kindern und älteren Leuten. Wer Warnzeichen wie Kopfschmerzen und Schwindel verspürt, sollte eine Pause einlegen und schnell den Flüssigkeitshaushalt wieder auffüllen.

Erkältungen und Verspannungen statt kühlem Kopf drohen übrigens, wenn die Klimaanlage die Temperatur im Auto zu stark herunterkühlt. Als Faustregel gilt, dass der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als sechs Grad Celsius betragen sollte. Außerdem sollte das Gebläse nicht direkt auf den Körper gerichtet sein. Ein Ventilator darf übrigens am Armaturenbrett angebracht werden, so lange er die Sicht nicht behindert und standfest montiert ist. Aber Achtung: Im Falle eines Unfalls kann er die Insassen erheblich verletzen.

Regelmäßige Bewegungspausen im Schatten machen wach und bringen den Kreislauf wieder in Schwung. Auch Eis essen sollte man besser in der Pause als am Steuer. Denn ist der Fahrer durch tropfendes Eis abgelenkt und kommt es zu einem Unfall, ist eine Mithaftung möglich. Auf keinen Fall dürfen Kinder, Senioren oder Tiere im Auto zurückgelassen werden, auch dann nicht, wenn man im Schatten geparkt hat und das Auto nur kurz verlässt. Denn durch den sich ändernden Sonnenstand kann es im Auto schnell sehr heiß werden. Dann können schon 15 Minuten ausreichen, um in einem in der Sonne geparkten Auto einen Kreislaufkollaps zu erleiden. Sind Personen oder Tiere durch die Hitze gefährdet, kann die Polizei das Fahrzeug auch gewaltsam öffnen lassen. Wird ein Mensch verletzt, droht sogar Strafverfolgung wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Durch Hitze können Autofahrern noch weitere Gefahren drohen. Beispielsweise kann es bei länger anhaltenden Perioden mit Temperaturen über 30 Grad vor allem in Süddeutschland immer wieder zu hitzebedingten Schäden auf Betonautobahnen kommen – sogenannten Blow-ups. Diese Aufwölbungen oder Aufbrüche der Fahrbahndecke, die plötzlich und an nicht vorhersehbaren Stellen auftreten können, stellen eine große Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Auto- und speziell Motorradfahrer sollten besonders vorsichtig fahren, Geschwindigkeitsbeschränkungen unbedingt einhalten und den Abstand zum Vordermann vergrößern.

Gefährlich werden können übrigens auch Spraydosen, die bei hohen Temperaturen im Auto liegen. Schon bei über 50 Grad kann der Innendruck die Blechhüllen von Deo, Haarspray und Co. zur Explosion bringen. Gleiches gilt für kohlensäurehaltige Getränkeflaschen, die deshalb besser im etwas kühleren Kofferraum aufbewahrt werden sollten.

Gut eincremen sollten sich bei strahlendem Sonnenschein übrigens nicht nur Cabrio-Fahrer. Zwar filtern heute viele Windschutzscheiben größtenteils die ultravioletten Strahlen heraus, nicht so allerdings die Seitenscheiben. Hierdurch können UVA-Strahlen eindringen und zu vorzeitiger Hautalterung, allergischen Reaktionen oder sogar zu Hautkrebs führen. Daher sollten Autofahrer sich und ihre Mitfahrer – vor allem Kinder – mit langärmeliger Kleidung, Sonnenschutzfolien oder -cremes schützen.


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