Bike+Ride-Anlagen: Testsieger aus Düsseldorf
Fast die Hälfte aller Bike+Ride-Anlagen ist im ADAC Test durchgefallen. Der Sieger kommt aus Düsseldorf.
Der ADAC hat Bike+Ride-Anlagen in deutschen Großstädten getestet, darunter zehn Stationen in Düsseldorf. Die Haltestelle am Flughafen Bahnhof erhielt als bundesweit einziger Standort die Note „sehr gut“. Der Testsieger punktete vor allem mit kurzen Wegen zum öffentlichen Nahverkehr, ausreichend Stellplätzen und Schließfächern. Auch die S-Bahn-Haltestelle Gerresheim sowie die U-Bahn-Station Am Seestern schnitten „gut“ ab. Der Düsseldorfer Hauptbahnhof war hingegen nur „ausreichend“. Noch weniger überzeugten die Stationen an den S-Bahn-Haltestellen Benrath, Bilk und Hamm. Sie bekamen von den ADAC Testern die Note „sehr mangelhaft“. Insgesamt schnitten deutschlandweit nur 23 Prozent der untersuchten Fahrrad-Abstellplätze an Bahnhöfen „gut“ ab. Fast die Hälfte aller Standorte fiel sogar komplett durch. „Die Angebote für Pendler, die mit dem Fahrrad zum Bahnhof fahren und dann auf den ÖPNV umsteigen, sind häufig noch völlig unzureichend. So besteht kein Anreiz, dauerhaft das Auto stehenzulassen. Die Städte müssen ihr Konzept überarbeiten und nachbessern“, fordert Mobilitätsexperte Dr. Roman Suthold vom ADAC Nordrhein.
Bei fast allen Anlagen fehlten Schließfächer, Ladestationen für Pedelecs, Reparatur- und Wartungsservices, Videoüberwachungen und Beschilderungen. 23 Prozent der Haltestellen waren nur mit Vorderradhaltern ausgestattet, die keinen Schutz vor Diebstahl oder Umkippen des Fahrrads bieten. Bei einem Drittel der 400 geprüften Teil-Anlagen fanden die ADAC Tester keine freien Stellplätze. Häufig gab es auch zu wenig Platz zum Festmachen und Manövrieren des Fahrrads.
Der ADAC Nordrhein empfiehlt:
• Bike+Ride-Anlagen aus Akzeptanzgründen möglichst nah an ÖPNV-Haltestelle errichten, um so ebenfalls die Zahl frei abgestellter Fahrräder zu minimieren
• Komfortables, kippsicheres und wettergeschütztes Abstellen von Fahrrädern ermöglichen
• Rahmenhalter oder vergleichbare Abstellplatztypen installieren, an denen der Rahmen sowie das Laufrad angeschlossen werden können
• Gesicherte Abstellplätze in Fahrradboxen oder -parkhäusern vorhalten, damit auch hochwertige Fahrräder vor Diebstahl und Vandalismus geschützt sind
• Stellplatzangebot ausreichend groß dimensionieren
• Schrotträder identifizieren und mindestens einmal jährlich im Rahmen von angekündigten Säuberungsaktionen im Wissen und Beisein der Polizei entfernen
Test-Hintergrund:
Der ADAC testete von Ende September 2017 bis Anfang März 2018 in den radverkehrsstarken Großstädten Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hannover, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart. Überprüft wurden jeweils Bike+Ride-Anlagen am Hauptbahnhof, an sechs Endhaltestellen und drei Stationen, an denen sowohl S-Bahnen als auch U- oder Straßenbahnen fuhren. Die einzelnen Testkriterien waren in den vier Kategorien „Standort“, „Ausstattung“, „Kapazität" und „Service“ angeordnet.
Der komplette Test ist unter www.adac.de/bike-ride verfügbar.
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