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Nordrhein-Westfalen | 07.08.2023

NRW-Sommerferien: Stauzeit auf den Autobahnen verdoppelt sich

Laut ADAC Staubilanz gab es in den NRW-Sommerferien deutlich mehr und längere Staus als 2022. Vor allem die Stauzeit nahm deutlich zu. Mehr Reiseverkehr und viele Baustellen gehören zu den Hauptursachen.

In den sechs Sommerferienwochen vom 26. Juni bis 6. August gab es auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr Stau und stockenden Verkehr als im Vorjahr. Das teilt der ADAC in NRW mit. Die Anzahl der Staumeldungen stieg um 35 Prozent auf 18.508. Mit einer Gesamtlänge von 24.578 Kilometern waren die Staus zudem fast 42 Prozent länger als 2022. Autofahrer verbrachten 15.212 Stunden und damit etwa doppelt so viel Zeit im Stau wie im vergangenen Jahr (7626 Staustunden).

„Mehr Reiseverkehr, klassischer Berufsverkehr und beides in Kombination mit zahlreichen Baustellen und Vollsperrungen wie auf der A59 oder A45 haben für einen Anstieg der Stauzahlen gesorgt“, sagt Prof. Dr. Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC in NRW. Auch das teilweise schlechte Wetter habe sich laut Suthold gegen Ferienende negativ auf die Staulage ausgewirkt. „Bei Regen steigen mehr Menschen ins Auto. Viele fahren auf nasser Fahrbahn dann besonders vorsichtig und man kommt langsamer voran. Zusammen mit mehr Verkehr führt das schneller zu einem Stau.“

Mit Blick auf die sieben Ferienwochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) war das letzte Juli-Wochenende (28. bis 30. Juli) am staureichsten (1104 Staus). Hier waren auch die letzten Bundesländer in die Ferien gestartet. Die meiste Geduld brauchten Urlauber und Pendler in NRW am Freitag, den 28. Juli. An dem Tag summierten sich die Staus auf den NRW-Autobahnen zu einer Länge von 940 Kilometern mit einer Staudauer von 558 Stunden.

Die meisten Staumeldungen in den sechs Wochen NRW-Sommerferien entfielen auf die A1 (1808), A42 (1692), A45 (1688), A40 (1657), A3 (1630) und A59 (1597). Die in Summe längsten Staus verzeichnete die A3 (3820), hier brauchten Autofahrer auch am meisten Geduld (2577 Staustunden). Den mit 26 Kilometern längsten Stau in den Sommerferien gab es am Freitag, den 14. Juli auf der A3 (Köln – Frankfurt) zwischen den Anschlussstellen Leverkusen Opladen und Neustadt (Wied).

So ermittelt und zählt der ADAC die Staus:

Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, 278 Milliarden Datensätze in 2022) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.

Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.

In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus. Durch die Summierung der einzelnen Stauzeiten errechnet sich die Gesamtzahl der Staustunden.

Zwei O-Töne (Audio) zur redaktionellen Verwendung können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/2fFWj6Y2oCrrTA6


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