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Nordrhein-Westfalen | 25.08.2025

Sommerferien in NRW: Autofahrer brauchten mehr Geduld

Baustellen und Sperrungen haben in den NRW-Sommerferien laut ADAC Staubilanz für mehr Staustunden gesorgt. Besonders am ersten August-Wochenende gab es viel Stillstand und stockenden Verkehr.

Foto: Johannes Giewald

In den sechs Sommerferien-Wochen standen Urlauber und Pendler auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen länger im Stau als im Vorjahr. Die Staudauer stieg um 10,5 Prozent auf 16.954 Staustunden an. Die Anzahl der Staumeldungen (17.555) und die Staulänge (25.258 Kilometer) lagen auf dem Niveau von 2024. Das teilte der ADAC in NRW in seiner Sommer-Staubilanz mit.

„Der Hauptgrund für den Anstieg den Staustunden sind die vielen Baustellen und Sperrungen. Ohne derartige Maßnahmen kann der Sanierungsstau in NRW allerdings nicht abgebaut werden. Es ist nachvollziehbar, dass die Autobahn GmbH einige Maßnahmen in die Ferienzeit legt und nicht außerhalb der Ferien im Berufsverkehr durchführt“, sagt Prof. Dr. Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC in NRW.

Die meisten (3156) und zeitintensivsten (3264 Stunden) Staus in NRW gab es in der letzten Ferienwoche. Im Vergleich der sieben Ferienwochenenden (jeweils Freitag bis Sonntag) war das ersten August-Wochenende besonders staubelastet. Vom 1. bis 3. August kam es auf den NRW-Autobahnen zu 1075 Staus mit einer Länge von 1872 Kilometern und einer Staudauer von 1114 Stunden. An diesem Wochenende waren alle 16 Bundesländer in den Sommerferien.

Der staureichste Tag in den sechs Ferienwochen war Freitag, der 1. August: Hier gab es laut ADAC Verkehrsdatenbank 594 Staus, die in Summe 1180 Kilometer lang waren und eine Staudauer von 649 Stunden erreichten.

Die meisten Staumeldungen in den sechs Wochen NRW-Sommerferien entfielen auf die A40 (1969), A1 (1883), A42 (1618), A4 (1596) und A3 (1546). Die in Summe längsten Staus verzeichnete die A1 (4118 km). Auf der A3 brauchten Autofahrer am meisten Geduld (2830 Staustunden). Die staugeplagtesten Autobahnabschnitte in NRW waren die A3 zwischen Köln und Oberhausen (beide Richtungen), die A2 zwischen Oberhausen und Dortmund, die A42 zwischen Kamp-Lintfort und Dortmund und die A4 zwischen Köln und Olpe.

Den mit 25 Kilometern längsten NRW-Stau in den Sommerferien gab es am 11. Juli auf der A44 (Dortmund Richtung Kassel) ab der Anschlussstelle Büren.

So ermittelt und zählt der ADAC die Staus: Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräten, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, im Durchschnitt mehr als 1,2 Milliarden Positions- und Geschwindigkeitsinformationen täglich) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.

Der ADAC erfasst eine Verkehrsstörung, wenn auf einem Straßenabschnitt von mindestens 300 Metern über einen Beobachtungszeitraum von zehn Minuten die Durchschnittsgeschwindigkeit von mehreren Fahrzeugen (mind. 30 Geschwindigkeitswerte von unterschiedlichen Fahrzeugen) unter 30 Prozent der erlaubten Geschwindigkeit fällt. Die Verzögerungszeit gegenüber „freier Fahrt“ muss mindestens eine Minute betragen. Liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 40 und 20 km/h, spricht der ADAC von dem Ereignis „stockender Verkehr“, bei Geschwindigkeiten unter 20 km/h von „Stau“. Beide Ereignisse werden als Verkehrsstörung gezählt. Wichtig: Jede Verkehrsstörung wird nur einmal gezählt.

In die Längenbilanz (Gesamtkilometer) fließen nur Verkehrsstörungen ab einem Kilometer Länge ein. Nur die längste Ausdehnung, die das Stauereignis im zeitlichen Verlauf aufweist, fließt in die ADAC Statistik (Staukilometer) ein. Jede Meldung enthält eine Eingangs- und eine Ablauf- bzw. Löschzeit. Daraus ergibt sich die Dauer eines Staus. Durch die Summierung der einzelnen Stauzeiten errechnet sich die Gesamtzahl der Staustunden.

Staufotos zur redaktionellen Verwendung (Quellenangabe) können Sie hier herunterladen: https://cloud.adac-nrh.de/s/4bNKY5wqKBL8qaC 


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